Dienstag, 16. April 2024

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4. Raderbergkonzert 2016/17
Lieder von Schubert, Brahms und Wolf

"Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind?" Diese Verballhornung einer der berühmtesten Gedichtzeilen der Literaturgeschichte geht auf den Redakteur eines Motormagazins in den 50er-Jahren zurück. Als Bezeichnung für den Prototyp eines Automodells, das inkognito auf der Straße fährt, wurde der "Erlkönig" damals neu geboren. Ein Prototyp ist er freilich auch in der Originalgestalt: Franz Schuberts Opus 1.

Am Mikrofon: Johannes Jansen | 06.02.2017
    Der Bassist Günther Groissböck
    Sang beim Raderberg-Konzert: der Bassist Günther Groissböck (Ernst Kainerstorfer/RSB)
    Er wurde oft nachgeahmt und doch in seiner Wirkung unerreicht. Allein Goethe, der Dichter der Vorlage, wollte von der Vertonung seiner Ballade durch das Junggenie aus Wien nichts wissen. Jedenfalls schickte er das ihm mit Widmungsabsicht übersandte Werk ohne Kommentar zurück. Den Erfolg der Musik, die sich bald untrennbar mit dem Text verband, hat es nicht aufgehalten, ebenso wenig den Aufstieg Schuberts zum Liedkomponisten schlechthin. Den Spuren des "Erlkönigs" und seines Schöpfers, die sich auch durch das Schaffen anderer Komponisten im 19. Jahrhundert ziehen, folgten Günther Groissböck, Bass, und Gerold Huber, Klavier, am 17. Januar beim Raderbergkonzert im Deutschlandfunk Kammermusiksaal.
    Franz Schubert
    Ausgewählte Lieder nach Texten von Goethe und Mayrhofer
    Johannes Brahms
    Vier ernste Gesänge, op. 121
    Hugo Wolf
    Drei Lieder nach Gedichten von Michelangelo
    Peter Tschaikowsky
    Ausgewählte Lieder
    Günther Groissböck, Bass
    Gerold Huber, Klavier
    Aufnahme vom 17. Januar 2017 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal