Eine ernsthafte Bewerbung der Region an Rhein und Ruhr für die Olympischen Sommerspiele 2032 ist in weite Ferne gerückt, nachdem das Internationale Olympische Komitee IOC Brisbane als Favoriten gekürt hat und mit der australischen Stadt Gespräche führen will. Sibylle Keupen hält aber grundsätzlich an einer Bewerbung fest: "Ich glaube immer an eine neue Chance." Die Aachener Oberbürgermeisterin sagte im DLF, sie sei sich da mit den anderen Verantwortungsträgern der betroffenen Kommunen einig. Bei einer Absprache am Freitag (26.02.21) sei es lediglich um Verfahrens-, nicht aber um grundsätzliche Fragen gegangen.
Auch eine Bewerbung für die darauffolgenden Spiele 2036 - hundert Jahre nach den Nazi-Spielen 1936 in Berlin - ist für Keupen eine Option, obwohl die unter anderem von Innenminister Horst Seehofer abgelehnt wird: "Wenn wir jetzt auch noch einbrechen, dann können wir die ganze Idee zu Grabe tragen. Und dafür ist sie einfach zu großartig." Deutschland könne zeigen, dass es sich als nachhaltiges, zukunftsfähiges Land neu aufstelle.
Keupen glaubt an positives Ergebnis bei Bürgerbefragung
"Ich glaube, man muss da jetzt nochmal in Verhandlungen gehen und die Qualitäten unserer Bewerbung deutlich machen", so Keupen. Sie sieht vor allem beim Thema Nachhaltigkeit, das dem IOC wichtig sei, Pluspunkte für die Rhein-Ruhr-Region: Das zeige etwa der Ausstieg aus der Stein- und aus der Braunkohle. Die Kommunen stünden für Olympia und für ein sportliches Land. Darüber hinaus böten Olympische Spiele auch Chancen für den Ausbau der Infrastruktur im Land.
Einer möglichen Bürgerbefragung steht Keupen optimistisch gegenüber: "Aachen ist ja eine begeisterte Reitsport-Stadt. Das ist ja genau die Disziplin, die bei uns in erster Linie umgesetzt werden soll. Von daher sind wir sehr optimistisch, dass wir die Menschen und vor allem die Jugend in Aachen für die olympische Idee gewinnen können."
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