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Abe bei Trump
USA und Japan beschwören Freundschaft

Der US-Präsident hat beim Empfang des japanischen Premierministers einen gemäßigten Kurs in seiner Asien-Politik durchblicken lassen. Trump versicherte dem Verbündeten Japan den Schutz seines Landes und buhlte um einen Handelsverträge.

Von Jan Bösche |
    Japans Ministerpräsident Abe trifft Donald Trump nicht zum ersten Mal. Die beiden haben sich schon in New York getroffen, kurz nach Trumps Wahl. Nun schmeichelte Abe seinem Gastgeber noch einmal: "Donald, Präsident, du bist ein exzellenter Geschäftsmann, hast aber nie im Kongress gesessen, hast keine Erfahrung mit einem öffentlichen Amt. Aber du hast in der mühsamen Wahlkampagne gekämpft, um Präsident zu werden. Das ist die Dynamik der Demokratie."
    Präsident Trump hat für seinen Gast ein umfangreiches Programm geschnürt - Treffen im Oval Office und ein Wochenende in Florida, in seinem Golfclub. Symbole für eine enge amerikanisch-japanische Zusammenarbeit, nachdem Donald Trump im Wahlkampf an vielen Grundfesten gerüttelt hatte. Zum Beispiel hatte er das Verteidigungsbündnis in Frage gestellt, einmal sogar angedeutet, Japan könne Atomwaffen bekommen. Jetzt sagte er: "Wir sind der Sicherheit Japans verpflichtet - und aller Gebiete, die von Japan verwaltet werden. Wir wollen unsere wichtige Allianz weiter stärken. Sie ist der Grundpfeiler für Frieden und Stabilität in der Pazifik-Region."
    Japan gibt sich offen für bilaterale Handelsverträge
    Dann ist da noch das Freihandels-Abkommen TPP von 12 Pazifik-Anrainern. Die USA wollten damit ihren Einfluss in der Region sichern - Donald Trump hatte dagegen Wahlkampf gemacht und in einer seiner ersten Amtshandlungen erklärt, aus TPP aussteigen zu wollen. Ministerpräsident Abe hatte für den Vertrag geworben, Japan hat ihn bereits ratifiziert: "TPP - wir kennen natürlich Präsident Trumps Entscheidung. Das Ziel von TPP waren freie, faire, gemeinsame Regeln für den Freihandel in der Region. Die Wichtigkeit davon hat sich nicht geändert, davon bin ich überzeugt."
    Präsident Trump sieht die Zukunft dagegen in bilateralen Handelsverträgen mit einzelnen Ländern. Abe erklärte sich grundsätzlich dazu bereit. Wie Details aussehen könnten, dass sollen jetzt die Vize-Regierungschefs verhandeln. Abe verwies darauf, dass japanische Unternehmen in den USA bereits über 840.000 Jobs geschaffen hätten, viele Autos japanischer Hersteller in den USA produziert würden.
    Besorgnis über Rückzug von TPP
    Wie schnell Japan zu einem bilateralen Vertrag bereit ist, ist aber offen. Evan Medeiros war Asien-Experte im Nationalen Sicherheitsrat. Er sagte der PBS Newshour, Abe habe politisches Kapital gebraucht, um TPP im eigenen Land durchzusetzen. Darum werde ein neuer Vertrag Zeit brauchen. Medeiros verwies auf viele Zweifel, die es in Asien an Trump gebe: "Premierminister Abe und viele asiatische Anführer sind besorgt über den Rückzug von TPP, über Trumps Protektionismus und die möglichen Auswirkungen für Volkswirtschaften, die auf Exporte angewiesen sind. Sie sind besorgt, wie groß Trumps Engagement in Asien sein wird. Das frühe Treffen mit Japan beantwortet einige dieser Fragen, aber nicht alle."
    Weitere Antworten gibt es vielleicht beim Golfen an diesem Wochenende in Florida. Abe sorgte bereits für gute Stimmung, in dem er sagte, sein Golfspiel sei auf jeden Fall nicht so gut wie das seines Gastgebers.