"A true friend of Turkey .. and a very good Chancellor"
Ishak Alaton spricht von dem noch amtierenden deutschen Bundeskanzler nur in den höchsten Tönen. Ein wahrer und treuer Freund der Türkei sei er, und ein guter Kanzler außerdem. Mit diesem Urteil steht der 75-jährige jüdische Unternehmer in Istanbul nicht allein. Wenn der scheidende Bundeskanzler heute Abend den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan trifft, dann liegt nicht nur bei den zum gemeinsamen Essen eingeladenen türkischen Unternehmern Wehmut in der Luft. "Mit Schröder verliert der türkische Regierungschef Tayyip Erdogan einen persönlichen Freund", meint Cüneyt Zapsu, außenpolitischer Berater Erdogans mit deutsch-türkischem Hintergrund.
Besonders hoch angerechnet wird Schröder und seinem Außenminister Joschka Fischer, dass sie die EU-Bewerbung Ankaras ungeachtet innenpolitischer Widerstände bis zuletzt gefördert haben. Der Startschuss für die EU-Beitrittsverhandlungen in der vergangenen Woche wäre ohne die Unterstützung Großbritanniens und Deutschlands wohl nicht erfolgt.
Die Beitrittsverhandlungen haben begonnen – damit ist die Idee der CDU der Türkei als Alternative zur EU-Vollmitgliedschaft eine "privilegierte Partnerschaft" anzubieten für Ankara endgültig vom Tisch. Cüneyt Zapsu setzt auf die Kontinuität deutsch-türkischer Beziehungen unter einer Kanzlerin Merkel. Die Regierung glaubt an die Kontinuität der deutsch-türkischen Beziehungen – und auch auf den Strassen von Istanbul blickt man der kommenden Berliner Regierung gelassen entgegen:
"Wir sollten auf eine Verständigung mit der neuen Regierung setzen. Ich glaube aber, dass die Voraussetzung für ein besseres gegenseitiges Verstehen ist, dass sich beide Völker besser kennen lernen."
"Ich erwarte von Merkel, dass sie wie die vorherige Regierung den Eu-Weg der Türkei unterstützt. Obwohl ja jeder weiß, dass sie aus der nationalistischen Ecke kommt."
Bundeskanzler Schröders Kurzbesuch in Istanbul fällt in den Fastenmonat Ramadan. Am Abend nimmt er an einem Iftar-Mahl teil, dem Fastenbrechen nach Sonnenuntergang. Danach werden sich die beiden Duzfreunde Tayyip und Gerhard zu bilateralen Gesprächen zurückziehen – möglich aber, dass sie sich bloß das für die Türken entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien im Fernsehen anschauen. Neben der gleichen sozialen Herkunft hat die beiden Staatsmänner in den vergangenen Jahren die Liebe zum Fußball miteinander verbunden. Das wird mit Schröders Nachfolgerin wohl anders sein, vermutet der Unternehmer Ishak Alaton. Er sieht dem neuen Abschnitt deutsch-türkischer Beziehungen dennoch hoffnungsvoll entgegen:
"Wenn man Regierungsverantwortung trägt, dann fällt man gemeinhin weise Entscheidungen. Ich glaube, Frau Merkel wird ihre Rhetorik gegenüber der Türkei dämpfen – jetzt, wo die EU-Mitgliedschaft der Türkei auf dem Weg ist. Was die Wirtschaftsbeziehungen angeht, erwarte ich in der Zukunft sogar mehr Investitionen. Sowohl von Türken in Deutschland als auch von Deutschen in der Türkei. Ich erwarte in den nächsten Jahren noch bessere und engere Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland."
Ishak Alaton spricht von dem noch amtierenden deutschen Bundeskanzler nur in den höchsten Tönen. Ein wahrer und treuer Freund der Türkei sei er, und ein guter Kanzler außerdem. Mit diesem Urteil steht der 75-jährige jüdische Unternehmer in Istanbul nicht allein. Wenn der scheidende Bundeskanzler heute Abend den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan trifft, dann liegt nicht nur bei den zum gemeinsamen Essen eingeladenen türkischen Unternehmern Wehmut in der Luft. "Mit Schröder verliert der türkische Regierungschef Tayyip Erdogan einen persönlichen Freund", meint Cüneyt Zapsu, außenpolitischer Berater Erdogans mit deutsch-türkischem Hintergrund.
Besonders hoch angerechnet wird Schröder und seinem Außenminister Joschka Fischer, dass sie die EU-Bewerbung Ankaras ungeachtet innenpolitischer Widerstände bis zuletzt gefördert haben. Der Startschuss für die EU-Beitrittsverhandlungen in der vergangenen Woche wäre ohne die Unterstützung Großbritanniens und Deutschlands wohl nicht erfolgt.
Die Beitrittsverhandlungen haben begonnen – damit ist die Idee der CDU der Türkei als Alternative zur EU-Vollmitgliedschaft eine "privilegierte Partnerschaft" anzubieten für Ankara endgültig vom Tisch. Cüneyt Zapsu setzt auf die Kontinuität deutsch-türkischer Beziehungen unter einer Kanzlerin Merkel. Die Regierung glaubt an die Kontinuität der deutsch-türkischen Beziehungen – und auch auf den Strassen von Istanbul blickt man der kommenden Berliner Regierung gelassen entgegen:
"Wir sollten auf eine Verständigung mit der neuen Regierung setzen. Ich glaube aber, dass die Voraussetzung für ein besseres gegenseitiges Verstehen ist, dass sich beide Völker besser kennen lernen."
"Ich erwarte von Merkel, dass sie wie die vorherige Regierung den Eu-Weg der Türkei unterstützt. Obwohl ja jeder weiß, dass sie aus der nationalistischen Ecke kommt."
Bundeskanzler Schröders Kurzbesuch in Istanbul fällt in den Fastenmonat Ramadan. Am Abend nimmt er an einem Iftar-Mahl teil, dem Fastenbrechen nach Sonnenuntergang. Danach werden sich die beiden Duzfreunde Tayyip und Gerhard zu bilateralen Gesprächen zurückziehen – möglich aber, dass sie sich bloß das für die Türken entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien im Fernsehen anschauen. Neben der gleichen sozialen Herkunft hat die beiden Staatsmänner in den vergangenen Jahren die Liebe zum Fußball miteinander verbunden. Das wird mit Schröders Nachfolgerin wohl anders sein, vermutet der Unternehmer Ishak Alaton. Er sieht dem neuen Abschnitt deutsch-türkischer Beziehungen dennoch hoffnungsvoll entgegen:
"Wenn man Regierungsverantwortung trägt, dann fällt man gemeinhin weise Entscheidungen. Ich glaube, Frau Merkel wird ihre Rhetorik gegenüber der Türkei dämpfen – jetzt, wo die EU-Mitgliedschaft der Türkei auf dem Weg ist. Was die Wirtschaftsbeziehungen angeht, erwarte ich in der Zukunft sogar mehr Investitionen. Sowohl von Türken in Deutschland als auch von Deutschen in der Türkei. Ich erwarte in den nächsten Jahren noch bessere und engere Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland."