Samstag, 27. April 2024

Trauerstaatsakt in Berlin
Abschied von CDU-Politiker Schäuble

Mit einem Gottesdienst im Berliner Dom haben die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Bundestagspräsidenten Schäuble begonnen. Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Fehrs, würdigte den CDU-Politiker in ihrer Predigt als "Antipopulisten", der sich mit all seiner Kraft, Leidenschaft und Hingabe in den Dienst des Gemeinwesens gestellt habe.

22.01.2024
    Mitarbeiter verteilen vor dem Gedenkgottesdienst anlässlich des Trauerstaatsaktes für Wolfgang Schäuble im Berliner Dom Begleithefte.
    Abschied von Wolfgang Schäuble in Berlin (Sebastian Gollnow / dpa / Sebastian Gollnow)
    Beim anschließenden Staatsakt im Bundestag werden der französische Präsident Macron und der CDU-Vorsitzende Merz die Trauerreden halten. Zu beiden Veranstaltungen wurden die Spitzen des Staates und viele politische Weggefährten Schäubles aus dem In- und Ausland erwartet. Auch die frühere Bundeskanzlerin Merkel nimmt teil.

    Lammert würdigt Schäuble

    Der frühere Bundestagspräsident Lammert würdigte Schäuble zuvor als einen Politiker, der stets durch Argumente überzeugt habe und nicht durch Lautstärke oder Polemik. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk, Schäuble habe die Bundespolitik über Jahrzehnte hinweg geprägt. In Erinnerung bleibe ihm Schäuble auch als Politiker mit einer beispiellosen Disziplin, der das Interesse des Landes über sein eigenes gestellt habe, sagte Lammert (hier finden Sie das Interview mit Herrn Lammert in voller Länge zum Nachlesen).
    Schäuble gehörte zu den einflussreichsten Politikern der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland. Er hatte zahlreiche Ämter inne, war mehrfach Bundesminister, Partei- und Fraktionschef sowie Bundestagspräsident. Seit 1972 war er ununterbrochen Mitglied des Deutschen Bundestags, so lange wie niemand sonst. Nach dem Mauerfall in der DDR handelte Schäuble den Einigungsvertrag mit aus. Er starb am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren. Beigesetzt wurde er in seiner Heimatstadt Offenburg.

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    Diese Nachricht wurde am 22.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.