Thomas Behler ist der Technische Leiter der Stadtwerke Flensburg. Die allmähliche Umstellung des Kraftwerks von Kohle auf Holz ist anspruchsvoll, erklärt er - das Wasser im Holz ist das Problem:
"Das Holz beinhaltet etwa 50 bis 60 Prozent Wasser. Das Wasser wird im Kessel verdunstet. Ein Wassertropfen, der verdampft, gewinnt unglaublich an Volumen. Das ist also eine technische Herausforderung, mit der die Kesselanlagen fertig werden müssen und die Rauchgasreinigung."
Die Stadtwerke Flensburg verfeuern schon heute täglich 40 bis 50 Tonnen Holzabfälle aus der Forstwirtschaft oder der Pflege von Knicks und Straßenrändern. Ein Zehntel der Kohle wurde so schon durch Holz ersetzt. Spätestens 2050 soll gar keine Kohle mehr eingesetzt werden. Das wäre ein beachtlicher Beitrag zum Klimaschutz, denn jeder Haushalt und jeder Betrieb im Raum Flensburg ist an das Fernwärmenetz der Stadtwerke angeschlossen. Das Konzept dafür haben die Stadtwerke gemeinsam mit dem Energiewissenschaftler Professor Olav Hohmeyer von der Universität Flensburg entwickelt. Er ist Mitautor des Reports des Weltklimarates und gehört dem Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung an. Olav Hohmeyer hat den Stadtwerken empfohlen, langfristig auf Holzhackschnitzel zu setzen, die aus Holz-Abfällen hergestellt werden:
"Das sind Äste, Baumkronen und solche Geschichten. Und die sinnvollste Verwendung, wenn Sie nicht Klopapier daraus produzieren wollen, dann ist das ein schöner Mechanismus, um CO2 im Kreislauf zu fahren."
Denn beim Verbrennen im Kraftwerk wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie während des Wachstums eines Baumes gebunden wurde und wie auch beim natürlichen Vermodern im Wald wieder freigesetzt würde. Nach der kompletten Umstellung des Kraftwerks wird mehr Abfall-Holz gebraucht, als in ganz Schleswig-Holstein anfällt. Deshalb planen die Stadtwerke Flensburg, die eigene Kai-Anlagen haben, schon jetzt einen Holzimport über die Ostsee im großen Stil - beispielsweise aus den baltischen Staaten. Olav Hohmeyer:
"Da hat Flensburg einen großen Vorteil. Weil wir sitzen direkt an der Hafenkante vom quasi Tiefwasserhafen. So lange ich das wassergestützt machen kann, auch im Binnenland, geht das relativ gut. Wenn ich das über Schiene oder die Straße transportieren muss, muss ich mir überlegen, ob ich mit diesen Transportvolumina wirklich glücklich werde."
Wie gigantisch diese Volumina werden, macht der Technische Leiter der Stadtwerke Flensburg, Thomas Behler, anschaulich:
"Eine Tonne Kohle wird durch drei Tonnen Holz ersetzt. Aber ein Kubikmeter Kohle wird durch zehn bis 15 Kubikmeter Holz ersetzt - je nach Feuchtigkeit. Und das heißt für uns in der Konsequenz, dass wir von 25 Schiffsanlandungen pro Jahr auf etwa 300, 360 anwachsen werden."
Weil nicht sicher ist, dass der Energie-Bedarf tatsächlich zu 100 Prozent mit Holzhackschnitzeln gedeckt werden kann, setzen die Stadtwerke Flensburg außerdem auf so genannte Ersatzbrennstoffe - Industrie-Abfälle wie Kartons, deren Verbrennung ebenfalls zum großen Teil als CO2-neutral gilt. Auch dies wird derzeit schon umgesetzt, sagt Geschäftsführer Matthias Wolfskeil:
"Wir sind erstmalig im Volllastbetrieb bei Ersatzbrennstoffen. Das heißt, wir können in jeden unserer drei großen Kessel 25 Prozent Kohle verdrängen und Ersatzbrennstoffe einsetzen."
Der Plan der Stadtwerke Flensburg, das Kraftwerk völlig CO2-neutral zu betreiben, hat noch eine dritte Säule. Es wird angestrebt, später auch Biogas, das im nördlichen Schleswig-Holstein gerade einen Boom erlebt, zu verbrennen. Kohle soll so Schritt für Schritt ersetzt werden. Das nützt nicht nur der Umwelt, erklärt Geschäftsführer Matthias Wolfskeil. Die Stadtwerke müssen dann künftig für das Recht, CO2 in die Luft zu blasen, auch kein Geld bezahlen:
"Setzen wir Ersatzbrennstoffe ein oder Frischholz oder Biomasse, entfällt eben dieser Zukauf. Insofern kommen wir auch irgendwann in eine Situation, wo sich der Einsatz auch dann rechnet - auch betriebswirtschaftlich rechnet."
"Das Holz beinhaltet etwa 50 bis 60 Prozent Wasser. Das Wasser wird im Kessel verdunstet. Ein Wassertropfen, der verdampft, gewinnt unglaublich an Volumen. Das ist also eine technische Herausforderung, mit der die Kesselanlagen fertig werden müssen und die Rauchgasreinigung."
Die Stadtwerke Flensburg verfeuern schon heute täglich 40 bis 50 Tonnen Holzabfälle aus der Forstwirtschaft oder der Pflege von Knicks und Straßenrändern. Ein Zehntel der Kohle wurde so schon durch Holz ersetzt. Spätestens 2050 soll gar keine Kohle mehr eingesetzt werden. Das wäre ein beachtlicher Beitrag zum Klimaschutz, denn jeder Haushalt und jeder Betrieb im Raum Flensburg ist an das Fernwärmenetz der Stadtwerke angeschlossen. Das Konzept dafür haben die Stadtwerke gemeinsam mit dem Energiewissenschaftler Professor Olav Hohmeyer von der Universität Flensburg entwickelt. Er ist Mitautor des Reports des Weltklimarates und gehört dem Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung an. Olav Hohmeyer hat den Stadtwerken empfohlen, langfristig auf Holzhackschnitzel zu setzen, die aus Holz-Abfällen hergestellt werden:
"Das sind Äste, Baumkronen und solche Geschichten. Und die sinnvollste Verwendung, wenn Sie nicht Klopapier daraus produzieren wollen, dann ist das ein schöner Mechanismus, um CO2 im Kreislauf zu fahren."
Denn beim Verbrennen im Kraftwerk wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie während des Wachstums eines Baumes gebunden wurde und wie auch beim natürlichen Vermodern im Wald wieder freigesetzt würde. Nach der kompletten Umstellung des Kraftwerks wird mehr Abfall-Holz gebraucht, als in ganz Schleswig-Holstein anfällt. Deshalb planen die Stadtwerke Flensburg, die eigene Kai-Anlagen haben, schon jetzt einen Holzimport über die Ostsee im großen Stil - beispielsweise aus den baltischen Staaten. Olav Hohmeyer:
"Da hat Flensburg einen großen Vorteil. Weil wir sitzen direkt an der Hafenkante vom quasi Tiefwasserhafen. So lange ich das wassergestützt machen kann, auch im Binnenland, geht das relativ gut. Wenn ich das über Schiene oder die Straße transportieren muss, muss ich mir überlegen, ob ich mit diesen Transportvolumina wirklich glücklich werde."
Wie gigantisch diese Volumina werden, macht der Technische Leiter der Stadtwerke Flensburg, Thomas Behler, anschaulich:
"Eine Tonne Kohle wird durch drei Tonnen Holz ersetzt. Aber ein Kubikmeter Kohle wird durch zehn bis 15 Kubikmeter Holz ersetzt - je nach Feuchtigkeit. Und das heißt für uns in der Konsequenz, dass wir von 25 Schiffsanlandungen pro Jahr auf etwa 300, 360 anwachsen werden."
Weil nicht sicher ist, dass der Energie-Bedarf tatsächlich zu 100 Prozent mit Holzhackschnitzeln gedeckt werden kann, setzen die Stadtwerke Flensburg außerdem auf so genannte Ersatzbrennstoffe - Industrie-Abfälle wie Kartons, deren Verbrennung ebenfalls zum großen Teil als CO2-neutral gilt. Auch dies wird derzeit schon umgesetzt, sagt Geschäftsführer Matthias Wolfskeil:
"Wir sind erstmalig im Volllastbetrieb bei Ersatzbrennstoffen. Das heißt, wir können in jeden unserer drei großen Kessel 25 Prozent Kohle verdrängen und Ersatzbrennstoffe einsetzen."
Der Plan der Stadtwerke Flensburg, das Kraftwerk völlig CO2-neutral zu betreiben, hat noch eine dritte Säule. Es wird angestrebt, später auch Biogas, das im nördlichen Schleswig-Holstein gerade einen Boom erlebt, zu verbrennen. Kohle soll so Schritt für Schritt ersetzt werden. Das nützt nicht nur der Umwelt, erklärt Geschäftsführer Matthias Wolfskeil. Die Stadtwerke müssen dann künftig für das Recht, CO2 in die Luft zu blasen, auch kein Geld bezahlen:
"Setzen wir Ersatzbrennstoffe ein oder Frischholz oder Biomasse, entfällt eben dieser Zukauf. Insofern kommen wir auch irgendwann in eine Situation, wo sich der Einsatz auch dann rechnet - auch betriebswirtschaftlich rechnet."