
Bereits am Nachmittag könnte das Vorhaben damit beschlossen sein. Die Zustimmung gilt allerdings nur im Senat als sicher, in der Nationalversammlung dagegen als ungewiss. Dort hat die Regierung keine Mehrheit. Sollte die Nationalversammlung gegen die Reform stimmen, wäre das Vorhaben noch nicht gescheitert. Die Regierung dürfte den Text dann zur zweiten Lesung zurück in die Parlamentskammern geben.
Die Pläne der Regierung sehen unter anderem eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre vor. Der tatsächliche Ruhestand in Frankreich beginnt aber im Schnitt bereits heute später. Wer für eine volle Rente nicht lange genug eingezahlt hat, arbeitet länger. Erst mit 67 Jahren gibt es unabhängig von der Einzahldauer eine Rente ohne Abschlag. Zudem will die Regierung die monatliche Mindestrente auf etwa 1.200 Euro heraufsetzen. Die Reform gilt als eines der wichtigsten Vorhaben von Präsident Macron. Er argumentiert, dass die Rente andernfalls langfristig nicht bezahlbar sei. Sollten seine Pläne keine Mehrheit bekommen, droht eine Regierungskrise.
Gewerkschaften kritisieren die Reform als ungerecht. Seit Wochen gehen in Frankreich Hunderttausende zum Protest auf die Straßen. Streiks sorgten für Chaos im Bahn- und Flugverkehr, Müllbergen auf den Straßen und ausgefallene Unterrichtsstunden.
Diese Nachricht wurde am 16.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
