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Afrika aus dem All

Die meisten Weltkarten, die man in Nachrichtensendungen sieht oder die als Poster an der Wand hängen, zeigen die Erdoberfläche in der Mercator-Projektion, benannt nach dem legendären Duisburger Kartographen Gerhard Mercator.

Von Dirk Lorenzen |
    Betrachten Sie so eine Karte einmal ganz genau. Was ist größer? Grönland oder Afrika? Beim ersten Blick mag man es kaum entscheiden. Das ist eine abstruse Folge der verzerrenden Abbildung. Denn Afrika ist 15mal größer als Grönland, doch erscheinen beide auf solchen Karten in etwa gleich groß.

    Die Erde ist eine Kugel. Die Oberfläche einer Kugel lässt sich nicht perfekt auf einem Blatt Papier abbilden. Bei der Mercator-Projektion stimmen die Größenverhältnisse nur exakt am Äquator. Je mehr man sich den Polen nähert, desto stärker ist die Verzerrung. Afrika erscheint uns auf den Karten viel kleiner als es tatsächlich ist.

    Die Apollo-Astronauten waren die ersten, die bei ihren Mondflügen aus einem recht großen Abstand auf die Erde geblickt haben. Ihre Bilder zeigen, dass Afrika ein sehr dominierender Kontinent ist. Nur Asien ist noch größer. Europa hat nur ein Drittel der Fläche Afrikas, Australien sogar nur ein Viertel.

    Um die Ausmaße auf einer Kugel genau zu erfassen, sind also zweidimensionale Karten nur bedingt geeignet. Am besten betrachtet man die Erde aus einer anderen Perspektive – eben vom Weltraum aus.

    Mit einem Globus können Sie den Raumflug im Wohnzimmer simulieren. Blicken Sie aus ein oder zwei Metern Entfernung auf die künstliche Erdkugel: Sie werden staunen, wie groß Afrika ist – und wie klein Grönland.


    Die Methode der Mercator-Projektion

    Der afrikanische Kontinent