Gegengewicht zu Musks Starlink
Airbus, Leonardo und Thales wollen Raumfahrtgeschäft bündeln

Die europäischen Konzerne Airbus, Leonardo und Thales wollen ihre Raumfahrtsparten in einem neuen Unternehmen zusammenführen. Die Bündelung der Geschäfte mit Satelliten und Raumfahrtsystemen solle die Autonomie Europas rund um wichtige Infrastruktur wie Telekommunikation, Navigation, Erdbeobachtung, Wissenschaft und nationale Sicherheit stärken, teilten die drei Unternehmen mit. Sie unterzeichneten dazu eine entsprechende Absichtserklärung.

    Mitarbeiter von Thales Alenia Space arbeiten an dem Gerüst des HALO-Moduls für den künftigen Außenposten am Mond, "Gateway".
    Mitarbeiter von Thales Alenia Space arbeiten an dem Gerüst des HALO-Moduls für den künftigen Außenposten am Mond, "Gateway". (Rachel Tabea Boßmeyer / dpa / Rachel Tabea Boßmeyer)
    Die neue Gesellschaft solle den Regierungen auch als Partner für neue nationale Raumfahrtprogramme dienen und 2027 an den Start gehen. Der Zusammenschluss soll auch dazu dienen, ein Gegengewicht zum US-Konkurrenten Starlink von Elon Musk zu bilden.

    Sitz in Frankreich

    Das Unternehmen wird den Angaben zufolge europaweit rund 25.000 Menschen beschäftigen und rechnet demnach mit Milliarden-Umsätzen. Airbus soll 35 Prozent an dem Unternehmen halten, Leonardo und Thales jeweils 32,5 Prozent. Der Hauptsitz soll im südfranzösischen Toulouse angesiedelt sein.
    Der frühere Chef der Europäischen Weltraumagentur (ESA), Wörner, reagierte verhalten auf die Ankündigung der drei Konzerne. "Zwar habe ich immer gesagt, die sogenannte Newspace - also die Öffnung der Raumfahrt nicht nur für Länder, sondern auch für Unternehmen - sei nicht nur für kleine Startups relevant", sagte Wörner der Deutschen Presse-Agentur. "Aber die großen Player müssen erst noch beweisen, sich kommerziell, flexibel, agil aufzustellen."
    Diese Nachricht wurde am 23.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.