Fast hätte der Chirurg einen Nerv der Harnblase durchtrennt. Der Alarmton ertönt gerade rechtzeitig. Rasch zieht der Arzt das Skalpell zurück und setzt den Schnitt an einer anderen Stelle. Soweit ist es heute in den Operationssälen noch nicht, sagt Dr. Klaus Peter Koch, Ingenieur am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik:
"Zurzeit gibt es Systeme, bei denen man während der Operation immer wieder eine Sonde reinhalten kann, um zu schauen, aha, hier liege ich in einem gefährdeten Bereich, hier muss ich vorsichtiger weiter operieren. Mit dem neuen System legen wir vor der Operation Elektroden an. Mit diesen Elektroden wird kontinuierlich überwacht, wie die Nervenfunktion ist. Kommt der Chirurg während der Operation relativ dicht an den Nerven heran, übt einen Druck aus oder der Nerv wird gedehnt, dann ändert sich die Nervenleitgeschwindigkeit. Das neue System soll diese Änderung erfassen."
Für den Einsatz im Operationssaal haben die Forscher haarfeine, biegsame Elektroden entwickelt. Die Messwerte werden laufend erfasst und automatisch ausgewertet.
"Des weiteren ist für diese automatische Detektion eine spezielle Software erforderlich, die nicht mehr verlangt, dass der Chirurg das Auge auf dem Bildschirm hat und die Nervenleitgeschwindigkeit überwacht, sondern dass das System das autonom macht und dem Chirurgen sozusagen eine Navigationshilfe, ein akustisches Feedback gibt, sollte es zu einer Gefährdung für den Nerven kommen."
Ärzte des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart haben die Überwachung für die Nerven in einer Pilotstudie bereits eingesetzt. Ihnen ging es darum, zu verhindern, dass bei einer Schilddrüsenoperation der Stimmbandnerv geschädigt wird. An der Universität Mainz haben Chirurgen das System erprobt, die Patienten mit Dickdarmkrebs operieren. Diese Tumoren sind häufig vor der Operation bestrahlt worden. Dadurch entstehen Narben, wodurch die Nerven besonders schlecht zu erkennen sind.
"Im Bereich des kleinen Beckens kommt hinzu, dass die Nerven, die für Blase und Geschlechtsfunktionen zuständig sind, sich um den Darm herumbewegen wie eine Art Geflecht. Und wenn dieser Darmbereich entfernt werden muss, ist es natürlich sehr schwierig, diese Nerven sauber von dem Darm zu trennen."
Bei den ersten Operationen in Stuttgart und Mainz hat die Nervenüberwachung so funktioniert, wie sich das die Ingenieure und Ärzte vorgestellt hatten - jedenfalls im Prinzip. Denn auch die Schwachpunkte sind deutlich geworden, sagt Fraunhofer-Forscher Klaus Peter Koch.
"In den Pilotstudien, die bisher durchgeführt wurden, hatten wir eine Verlängerung der Operationszeit, die um sieben Minuten herum lag. Das wäre für die Anwendung später natürlich noch zu lang. Das ist auch ein Ziel des Projekts, die Elektroden für den Chirurgen einfacher handhabbar zu machen und die einzelnen Komponenten dahingehend zu optimieren."
Anschließend sollen weitere klinische Studien folgen. Erst danach könnte die Alarmanlage für die Nerven zur Standardausrüstung eines Operationssaals gehören.
"Zurzeit gibt es Systeme, bei denen man während der Operation immer wieder eine Sonde reinhalten kann, um zu schauen, aha, hier liege ich in einem gefährdeten Bereich, hier muss ich vorsichtiger weiter operieren. Mit dem neuen System legen wir vor der Operation Elektroden an. Mit diesen Elektroden wird kontinuierlich überwacht, wie die Nervenfunktion ist. Kommt der Chirurg während der Operation relativ dicht an den Nerven heran, übt einen Druck aus oder der Nerv wird gedehnt, dann ändert sich die Nervenleitgeschwindigkeit. Das neue System soll diese Änderung erfassen."
Für den Einsatz im Operationssaal haben die Forscher haarfeine, biegsame Elektroden entwickelt. Die Messwerte werden laufend erfasst und automatisch ausgewertet.
"Des weiteren ist für diese automatische Detektion eine spezielle Software erforderlich, die nicht mehr verlangt, dass der Chirurg das Auge auf dem Bildschirm hat und die Nervenleitgeschwindigkeit überwacht, sondern dass das System das autonom macht und dem Chirurgen sozusagen eine Navigationshilfe, ein akustisches Feedback gibt, sollte es zu einer Gefährdung für den Nerven kommen."
Ärzte des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart haben die Überwachung für die Nerven in einer Pilotstudie bereits eingesetzt. Ihnen ging es darum, zu verhindern, dass bei einer Schilddrüsenoperation der Stimmbandnerv geschädigt wird. An der Universität Mainz haben Chirurgen das System erprobt, die Patienten mit Dickdarmkrebs operieren. Diese Tumoren sind häufig vor der Operation bestrahlt worden. Dadurch entstehen Narben, wodurch die Nerven besonders schlecht zu erkennen sind.
"Im Bereich des kleinen Beckens kommt hinzu, dass die Nerven, die für Blase und Geschlechtsfunktionen zuständig sind, sich um den Darm herumbewegen wie eine Art Geflecht. Und wenn dieser Darmbereich entfernt werden muss, ist es natürlich sehr schwierig, diese Nerven sauber von dem Darm zu trennen."
Bei den ersten Operationen in Stuttgart und Mainz hat die Nervenüberwachung so funktioniert, wie sich das die Ingenieure und Ärzte vorgestellt hatten - jedenfalls im Prinzip. Denn auch die Schwachpunkte sind deutlich geworden, sagt Fraunhofer-Forscher Klaus Peter Koch.
"In den Pilotstudien, die bisher durchgeführt wurden, hatten wir eine Verlängerung der Operationszeit, die um sieben Minuten herum lag. Das wäre für die Anwendung später natürlich noch zu lang. Das ist auch ein Ziel des Projekts, die Elektroden für den Chirurgen einfacher handhabbar zu machen und die einzelnen Komponenten dahingehend zu optimieren."
Anschließend sollen weitere klinische Studien folgen. Erst danach könnte die Alarmanlage für die Nerven zur Standardausrüstung eines Operationssaals gehören.