1. Juli
Schwetzinger Festspiele 2015
Musik in apokalyptischen Zeiten (1000 - 1400)
Geistliche Chorwerke aus anonymen Quellen und von Guillaume de Machaut, Matheus de Sancto Johanne und Niccolò da Perugia
Huelgas Ensemble
Leitung: Paul van Nevel
Aufnahme vom 7. Mai 2015 aus der Pfarrkirche St. Joseph in Speyer
8. Juli
Musikfest Bremen 2014
‚Mondscheinsonate‘
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 14 cis-Moll, op. 27, 2 ‘Mondschein-Sonate’
Gabriel Faure
Nocturnes aus op. 33 und op. 74
Claude Debussy
‚Claire de lune‘ aus der 'Suite Bergamasque'
Mikayel Balyan, Hammerflügel
Aufnahme vom 14. September 2014 in der Kunsthalle Bremen
Mit seiner um 1800 komponierten ‚Sonata quasi una fantasia‘ in cis-Moll op. 27, 2 nahm Ludwig van Beethoven nicht nur die Klangwelt der Romantik vorweg; gerade diese Klaviersonate, die später den Titel ‚Mondschein-Sonate‘ erhielt, sollte Generationen von Komponisten, aber auch bildenden Künstlern, inspirieren. 1925 schuf der französische Maler Lucien Lévy-Dhurmer das symbolistische Gemälde ‚La sonate de clair de lune‘. Anlässlich dessen Präsentation in der Bremer Kunsthalle am 14. September 2014 gab der Pianist und Spezialist für historische Tasteninstrumente Mikayel Balyan ein Konzert mit nächtlichen ‚Mondschein‘-Musiken.
15. Juli
25 Jahre Grundton D (1)
Höhepunkte aus einem Vierteljahrhundert Konzert und Denkmalschutz
Reinhard Keiser
Auszüge aus dem Oratorium ‚Der blutige und sterbende Jesus‘
Cantus & Capella Thuringia
Leitung: Bernhard Klapprott
Aufnahme vom 2. Oktober 2010 aus der St. Petri-Kirche in Wandersleben / Thüringen
Mit der Benefizkonzertreihe "Grundton D" engagiert sich der Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz seit einem Vierteljahrhundert für Baudenkmale in Not. Bisher mehr als 250 Mal wurden dabei unbedingt erhaltenswerte und teilweise vom Verfall bedrohte Baudenkmale im ganzen Bundesgebiet zur Bühne für hochkarätige Musiker. Mit der Sendung der "Grundton-D"-Konzerte lässt der Deutschlandfunk nicht nur Millionen von Hörern an einzigartigen Musikereignissen teilhaben, sondern öffnet Ohren und Herzen für die großartigen Räume, in denen sie erklingen. Zum Jubiläum der Deutschlandfunk-Benefizreihe erinnern wir im Musikforum an herausragende „Grundton-D“-Konzerte der vergangenen 25 Jahre. Dazu gehört die Aufführung eines Werks, das seit Jahrhunderten verschollen war: Reinhard Keisers "Der blutige und sterbende Jesus". Es gilt als das erste Passionsoratorium in deutscher Sprache. 2006 wurde das Autograf in der Berliner Staatsbibliothek wiederentdeckt.
22. Juli
musica reanimata 117
Die Berliner Jahre von Mischa Spoliansky (1898-1985)
Aufnahme vom 5. März 2015 aus dem Musikclub im Konzerthaus Berlin
Mischa Spoliansky, im seinerzeit russischen Teil Polens geboren, zog mit seiner Familie schon früh nach Wien, um dann in Dresden seine pianistischen und kompositorischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs ging er nach Berlin. Dort finanzierte er sein Musikstudium als Kaffeehauspianist, bis Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann ihn 1919 für das Kabarett "Schall und Rauch" entdeckten. Vor allem die Texte von Marcellus Schiffer machten ihn zu einem viel gespielten Revue-Komponisten: "Alles Schwindel, Es liegt in der Luft, Wie werde ich reich und glücklich, Zwei Krawatten..." um nur einige seiner bis heute bekannten Bühnenwerke zu nennen. 1933 ging er ins Exil nach England, wurde dort englischer Staatsbürger und kehrte niemals wieder nach Deutschland zurück. In der Veranstaltung erklangen diverse Kompositionen von Mischa Spoliansky, gespielt vom Ensemble Zwockhaus. Dazu Winfried Radeke im Gespräch mit Boris Priebe.
29. Juli
Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Georg Philipp Telemann
Ino. Dramatische Kantate für Sopran und Orchester, TWV 20:41
Ana Maria Labin, Sopran
La Stagione Frankfurt
Leitung: Michael Schneider
Aufnahme von Januar 2014
Der Hamburger Musikdirektor Georg Philipp Telemann war 84 alt, und der Gedanke, mit dem Komponieren aufzuhören, beschäftigte ihn schon geraume Zeit. Aber es kam nie dazu. Die Phantasie regte sich einfach zu stark in ihm, und auch die Leselust war ungebrochen, obwohl die Augen immer schwächer wurden. Als 1765 ein neuer Kantatentext des von ihm geschätzten Berliner Poeten Karl Wilhelm Ramler im Druck erschien, war die Schaffensfreude gleich geweckt. Vielleicht lag es daran, dass ihm der ‚Ino‘-Stoff Gelegenheit bot, seiner auch in vielen anderen Werken bewiesenen Lust am Spiel mit dem Element des Wassers noch einmal ausgiebig zu frönen. Packend umgesetzt wird die Schilderung einer Verzweifelten, die sich von den Klippen in die Fluten stürzt und aus ihnen als Meeresgöttin wieder aufersteht, in einer Neuaufnahme mit der Sopranistin Ana Maria Labin und La Stagione Frankfurt unter der Leitung des Telemann-Spezialisten Michael Schneider.