5. April
Pablo Held Trio & EOS Kammerorchester Köln
Pablo Held, Piano
Robert Landfermann, Kontrabass
Jonas Burgwinkel, Schlagzeug
EOS Kammerorchester Köln, Leitung: Susanne Blumenthal
Arrangements: Niels Klein
Von Harald Rehmann
Eines der weltbesten Jazzpianotrios trifft auf ein multistilistisch versiertes Kammerorchester und spielt Arrangements eines Musikers, der sich sowohl als Holzbläser wie auch als Leiter der unterschiedlichsten Ensembles vom Trio bis zur Big Band ungemein profiliert hat. Da entstehen Klänge, die zum Außergewöhnlichsten und Spannendsten zählen, was der Gegenwartsjazz zu bieten hat. Niels Klein hat Kompositionen von Pianist Pablo Held für die große Besetzung neu arrangiert. Da fließen zwölftonale Abstraktion und klare Melodik genauso ineinander, wie rhythmische Komplexität und vitale Grooves, wachsen scheinbar gegensätzliche Klanggenres zu wunderbaren Tonbildern voller Farbenreichtum zusammen. Die jungen Streicher und Bläser von Susanne Blumenthals EOS Kammerorchester haben schon zuvor Kompositionen von Jazzern wie Florian Ross und Frank Wingold mit Akribie und Verve realisiert. Sie beweisen auch hier, dass aus der gegenseitigen Befruchtung von Neuer Musik und Jazz etwas Großartiges entstehen kann: Klänge voll warmem Licht, das Kopf und Seele gleichermaßen erhellt. Und das Trio mit Pablo Held, Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel erschafft zwischen Notenblatt und Freiheit jene Zauberwelt der zeitgenössischen Improvisationskunst, mit der die drei Kölner seit vielen Jahren ihr Publikum überraschen und faszinieren.
12. April
Musikfest Erzgebirge2014
Joseph Haydn
‚Die Jahreszeiten‘ Hob XXI:3 (Auszüge)
Christina Landshammer, Sopran
Werner Güra, Tenor
Daniel Schmutzhard, Bass
RIAS Kammerchor
Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Hans-Christoph Rademann
Aufnahme vom 21. September 2014 in der St. Georgenkirche Schwarzenberg
19. April
Spitzeninstrumente auf Zeit
Preisträgerkonzert vom 23. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds
Aufnahme vom 22. Februar 2015 aus dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg
Die Gewinner beim Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds können ihre Preise mit den Händen greifen. Die jungen Musiker bekommen keine Preisgelder überwiesen, sondern dürfen wertvolle Streichinstrumente spielen: etwa ein Montagnana-Cello, eine venezianische Violine von Matteo Goffriller oder eine 260 Jahre alte Bratsche aus der Werkstatt von Paolo Antonio Testore. Die Leihgabe ist eine Liaison auf Zeit, um immer wieder neuen jungen Talenten die Möglichkeit zu geben, wertvolle musikalische Erfahrungen zu sammeln. Die Preisträger und ihre Spitzeninstrumente vom 23. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds stellen wir Ihnen im 'Konzertdokument der Woche' vor.
26. April
Klaus Hoffmann - Sehnsucht
Aufnahmen vom 18. Dezember 2014 im Eurogress, Aachen und vom 19. Dezember 2014 im Theater am Tanzbrunnen, Köln
"Wenn ich’s hier schaff’, schaff’ ichs überall", hat Klaus Hoffmann einmal über seine Heimatstadt Berlin gesungen. Kämpferisch, für seine Verhältnisse fast schon angriffslustig klingt er in diesem Chanson, das er bis heute im Programm hat. Dabei ist der 1951 geborene Liedermacher eher ein Mann der zarten, ja zaghaften Töne. Kaum einer in der Liedermacherzunft macht seine Verletzlichkeit und Empfindsamkeit so sicht- und hörbar wie er. Er übertrifft darin auch noch den sonst führenden Liederchronisten der Innerlichkeit, Reinhard Mey, mit dem ihn wohl nicht ohne Grund eine tiefe Freundschaft verbindet. Hoffmann, der in den 70er-Jahren zunächst eine vielversprechende Schauspielerkarriere einschlug, kann inzwischen auf eine umfangreiche Diskografie von gut 30 Veröffentlichungen zurückblicken. Darunter finden sich auch beeindruckende Brel-Adaptionen. Seine Konzerte leben von dieser Fülle, doch ihren ganz eigenen Reiz erhalten sie durch Hoffmanns Conferencen, in denen er heute immer häufiger auch das leidige Älterwerden anspricht. Immer mit einem Augenzwinkern, versteht sich.