Architektur
Alte Siemens-Villa in Potsdam wird zwangsversteigert

Die alte Siemens-Villa am Potsdamer Lehnitzsee soll in der kommenden Woche versteigert werden. Das Gebäude mit dem umfangreichen Gelände und vielen Nebengebäuden wird auf einen Verkehrswert von rund 27 Millionen Euro geschätzt.

    Der Eingang zu einer schlossartigen Villa mit angrenzendem Wirtschaftshof in Neu Fahrland im Heinrich-Heine-Weg. Das Anwesen soll zwangsversteigert werden.
    Der Eingang zu einer schlossartigen Villa mit angrenzendem Wirtschaftshof in Neu Fahrland bei Potsdam. Das Anwesen soll zwangsversteigert werden. (picture alliance / dpa / Jens Kalaene)
    Das Haupthaus wurde 1910 vom Architekten Otto March für die Familie von Carl Friedrich Siemens - dem Sohn des Industriellen und Erfinders Werner von Siemens - errichtet. Es wurde zum Wohnen und für repräsentative Zwecke genutzt, heißt es in dem Exposé zur Zwangsversteigerung. Werner von Siemens gilt als Erfinder der Elektrotechnik.
    Das mehr als 100.000 Quadratmeter große Anwesen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetarmee als Lazarett und ab 1952 als Lungenheilanstalt genutzt. Nach der Wiedervereinigung wurde das Anwesen an die Familie Siemens rückübertragen.

    "Außerordentlich großes Denkmal"

    Die Familie überließ die Nutzung einer Klinik und einer Schule. Später wurde die Immobilie verkauft und steht seitdem leer. Kürzlich war sogar eine Sanierung angekündigt worden, diese kam aber nicht zustande.
    Der Leiter der Praktischen Denkmalpflege beim Landesamt für Denkmalpflege, Türk, spricht von einem nicht alltäglichen Fall. Er sehe ein außerordentlich großes Denkmal, auch die Lage auf einer Landzunge in den Lehnitzsee hineinragend sei besonders.
    Diese Nachricht wurde am 31.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.