Das Rätsel der ersten Besiedlung des amerikanischen Kontinents versuchen Forscher wie Ted Goebel nicht mehr nur mit archäologischen Methoden zu lösen. Deshalb zog er zusammen mit seinen Kollegen der Texas A&M Universität genetische Studien hinzu, die die heutigen Ureinwohner Amerikas, Asiens und Europas untersucht hatten. Ted Goebel verglich diese Daten mit den genetischen Ergebnissen aus den ältesten Knochenfunden in Amerika.
"Die genetischen Beweise zeigen nun eindeutig, dass die Ureinwohner Amerikas aus Nordostasien und Südsibirien stammen. Sie kamen entgegen früherer Hypothesen weder aus Europa noch von sonst wo auf der Welt. Zum zweiten deutet nun vieles darauf hin, dass Amerika erst nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit besiedelt wurde, d.h. frühestens vor 20.000 Jahren, wahrscheinlich erst vor rund 15.000 Jahren. Diese genetischen Daten decken sich mit den neuen archäologischen Beweisen."
Damit ist nun auch von genetischer Seite klar, was Archäologen schon lange vermuteten. Amerika ist erst relativ spät während der letzten Eiszeit besiedelt worden, als aufgrund des niedrigen Meeresspiegels eine Landbrücke in der Beringstraße existierte. Da mehrere neue Ausgrabungsstätten deutlich älter als alle bisherigen Funde sind, widersprechen sich die Genetik und Archäologie kaum noch. Goebel:
"”Es sieht so aus, als dass beide Ansätze zusammenpassen. Bis vor kurzen dachten Archäologen, dass vor mehr als 12.000 Jahren niemand nach Amerika kam. Das hat sich jetzt nach hinten verschoben und plötzlich ist von 13.000 Jahren die Rede. Die Genetiker auf der anderen Seite gingen nach ersten Daten von einer Besiedlung vor 30.000 Jahren aus. Mit größeren Datenmengen heute sieht es aber so aus, dass die Besiedlung viel später stattgefunden hat, wahrscheinlich erst vor 15.000 Jahren. Beide Seiten nähern sich also an.""
Da sich die Zeit der ersten Besiedlung auf rund 14.000 Jahre vor heute einpendelt, hat der Archäologe Ted Goebel nun ein Problem.
"Seit langer Zeit stand für uns amerikanische Archäologen fest, dass Amerika vor rund 12.000 Jahren besiedelt wurde und dass die Clovis-Kultur definitiv die erste Kulturstufe in Amerika war. Jetzt tauchen aber neue archäologische Fundstätten und Beweise auf, die vermuten lassen, dass schon tausend Jahre vor der Clovis-Kultur Menschen nach Amerika kamen.”"
Die Clovis-Kultur, die sich überwiegend durch ihre charakteristisch geformten Speerspitzen in den Hinterlassenschaften früher amerikanischer Siedlungen auszeichnet, kam also erst später nach Amerika. Damit ist die so genannte Clovis-first-Hypothese, der Ted Goebel bis vor kurzem auch anhing, nicht mehr haltbar. Ob sich die ersten Amerikaner der Clovis-Kultur 1000 Jahre später annahmen, oder ob sie von weiteren Einwanderern verdrängt wurden, steht noch nicht fest. Obwohl die neue Studie viele Antworten brachte – die ersten Einwanderer kamen aus Sibirien zwar viel früher als gedacht und waren keine Träger der Clovis-Kultur – sind noch viele Fragen der Besiedlung Nordamerikas ungeklärt. Goebel:
"”Die große Frage ist immer noch, wie die Besiedlung stattgefunden hat. Wir können vielleicht bald exakt beantworten, wann das passierte und welche Wanderrouten die ersten Amerikaner genommen haben, aber wie und unter welchen Umständen sie diesen langen Weg gemeistert haben, wissen wir noch nicht. Da gibt es noch eine Menge Arbeit für uns."
"Die genetischen Beweise zeigen nun eindeutig, dass die Ureinwohner Amerikas aus Nordostasien und Südsibirien stammen. Sie kamen entgegen früherer Hypothesen weder aus Europa noch von sonst wo auf der Welt. Zum zweiten deutet nun vieles darauf hin, dass Amerika erst nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit besiedelt wurde, d.h. frühestens vor 20.000 Jahren, wahrscheinlich erst vor rund 15.000 Jahren. Diese genetischen Daten decken sich mit den neuen archäologischen Beweisen."
Damit ist nun auch von genetischer Seite klar, was Archäologen schon lange vermuteten. Amerika ist erst relativ spät während der letzten Eiszeit besiedelt worden, als aufgrund des niedrigen Meeresspiegels eine Landbrücke in der Beringstraße existierte. Da mehrere neue Ausgrabungsstätten deutlich älter als alle bisherigen Funde sind, widersprechen sich die Genetik und Archäologie kaum noch. Goebel:
"”Es sieht so aus, als dass beide Ansätze zusammenpassen. Bis vor kurzen dachten Archäologen, dass vor mehr als 12.000 Jahren niemand nach Amerika kam. Das hat sich jetzt nach hinten verschoben und plötzlich ist von 13.000 Jahren die Rede. Die Genetiker auf der anderen Seite gingen nach ersten Daten von einer Besiedlung vor 30.000 Jahren aus. Mit größeren Datenmengen heute sieht es aber so aus, dass die Besiedlung viel später stattgefunden hat, wahrscheinlich erst vor 15.000 Jahren. Beide Seiten nähern sich also an.""
Da sich die Zeit der ersten Besiedlung auf rund 14.000 Jahre vor heute einpendelt, hat der Archäologe Ted Goebel nun ein Problem.
"Seit langer Zeit stand für uns amerikanische Archäologen fest, dass Amerika vor rund 12.000 Jahren besiedelt wurde und dass die Clovis-Kultur definitiv die erste Kulturstufe in Amerika war. Jetzt tauchen aber neue archäologische Fundstätten und Beweise auf, die vermuten lassen, dass schon tausend Jahre vor der Clovis-Kultur Menschen nach Amerika kamen.”"
Die Clovis-Kultur, die sich überwiegend durch ihre charakteristisch geformten Speerspitzen in den Hinterlassenschaften früher amerikanischer Siedlungen auszeichnet, kam also erst später nach Amerika. Damit ist die so genannte Clovis-first-Hypothese, der Ted Goebel bis vor kurzem auch anhing, nicht mehr haltbar. Ob sich die ersten Amerikaner der Clovis-Kultur 1000 Jahre später annahmen, oder ob sie von weiteren Einwanderern verdrängt wurden, steht noch nicht fest. Obwohl die neue Studie viele Antworten brachte – die ersten Einwanderer kamen aus Sibirien zwar viel früher als gedacht und waren keine Träger der Clovis-Kultur – sind noch viele Fragen der Besiedlung Nordamerikas ungeklärt. Goebel:
"”Die große Frage ist immer noch, wie die Besiedlung stattgefunden hat. Wir können vielleicht bald exakt beantworten, wann das passierte und welche Wanderrouten die ersten Amerikaner genommen haben, aber wie und unter welchen Umständen sie diesen langen Weg gemeistert haben, wissen wir noch nicht. Da gibt es noch eine Menge Arbeit für uns."