Langsam rollt ein LKW von Osten auf die polnische Grenze zu. Er hat eine weite Reise hinter sich, kommt aus Usbekistan. Ein polnischer Grenzschützer hebt die Hand, bedeutet dem Fahrer zu stoppen.
Die Ladefläche ist leer. Der Grenzer steigt auf, geht durch den Anhänger, schlägt mit der Faust gegen Wände und Decke, auf der Suche nach Hohlräumen.
Dann wird auch noch die Strahlung gemessen. Der LKW ist in Ordnung. Zwei Kilometer weiter wird er noch den Zoll passieren müssen und geröntgt.
Auch am Grenzübergang für PKW ist modernste Technik zu sehen. Mehr als 16 Millionen Euro hat die EU hier in die Sicherheit ihrer neuen Grenze investiert.
Andrzey Wuiczik vom polnischen Grenzschutz zündet sich eine Zigarette an. Er trägt grüne Tarnkleidung, Militärstiefel, eine Pelzmütze. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen auf der weißrussischen Seite sei gut, beteuert Wuiczik.
"Politische Probleme übertragen sich nicht auf den Schutz dieser Grenze. Beide Grenzschutztruppen arbeiten auf der Rechtsgrundlage für diese Grenze. Und ich habe bisher keine Schwierigkeiten bemerkt, die damit verbunden sein könnten. "
Krzysztof Iwaniuk sieht das anders. Iwaniuk ist der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Terespol, dem Grenzort auf polnischer Seite. Das Regime in Weißrussland würde das Land bewußt isolieren, um seine Macht zu festigen, vermutet Iwaniuk. Er wünscht sich eine offenere Grenze. Sein Ziel ist es, einen kleinen Grenzverkehr mit Weißrussland aufzubauen, mit separaten Übergängen für Fußgänger und Radfahrer.
"Ich setzte darauf, dass die Standards, die die Europäische Union an ihrer Außengrenze hat, auch bei uns gelten. Das zwingt unsere Regierung dazu, mit Weissrussland entsprechende Kontakte aufzunehmen. Ich weiss, dass die EU Finanzmittel bereitstellt, damit Grenzübergänge modernisiert werden und der kleine Grenzverkehr zwischen den Anwohnern funktioniert."
Wenige Kilometer weiter im Osten, auf der anderen Seite des Grenzflusses Buk, packt Nikolai Krivetsky ein paar Unterlagen zusammen. Gleich hat er nebenan ein Treffen mit einer Reisegruppe. Krivetsky ist der Direktor der Sonderwirtschaftszone Brest, einem Gebiet auf der weißrussischen Seite der Grenze. Mit Steuer- und Zollvergünstigungen sollen Investoren nach Weißrussland gelockt werden, vor allem aus der EU. Hinter Krivetskys Schreibtisch hängt ein Teppich an der Wand mit dem Wappen der Sozialistischen Sowjetrepublik Belarus, in der Schrankwand stehen Fotos des Präsidenten Lukaschenko, auf Krivetskis Schreibtisch das Modell eines russischen Jagdbombers. Krivetsky untersteht direkt dem Ministerrat Weißrusslands. Er ist überzeugt, dass die weißrussische Regierung alles tut, damit Weißrussen und Polen miteinander handeln können.
"Hier in Brest, an der EU-Außengrenze, treffen der westliche und der östliche Markt aufeinander. Wo zwei Märkte aufeinandertreffen, sind geschäftliche Aktivitäten immer besonders groß. Es fließt auch schon russisches Kapital. Polnische Geschäftsleute klagen oft, dass die Politiker nach Westen schauen, die Geschäfte aber in Richtung Osten stattfinden. Das ist nicht gut."
Ginge es nach Krivetsky, sollten noch mehr Unternehmer in Brest investieren. Eine heikle Frage, denn das festige nur das diktatorische Regime, warnen Oppositionelle in Weißrussland wie zum Beispiel Juras Hubarewicz. Hubarewicz ist einer der wenigen Stadträte der Opposition in Weißrußland, und einer jener, die regelmäßig hinüber fahren nach Polen.
"Die Isolation bewirkt, dass die einfachen Leute keine objektive Information darüber haben, was für eine Situation außerhalb ihrer Region herrscht. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, als sei Weißrussland von Feinden umgeben. Und die Leute haben den Eindruck, sie könnten auf niemandem zählen, außer Lukaschenko."
Ohne Hilfe von Aussen könne diese Bunkermenthalität allerdings nicht aufgebrochen werden, sagt Hubarowic, und setzt besonders auf Polen.
"Da müssen uns unsere Nachbarn helfen. In Polen, der Ukraine und Litauen gibt es Programme, die uns helfen, den Menschen hier ein anderes Bild von den Europäern zu vermitteln. Nur so können wir die Isolation Weißrusslands durchbrechen."
Die Ladefläche ist leer. Der Grenzer steigt auf, geht durch den Anhänger, schlägt mit der Faust gegen Wände und Decke, auf der Suche nach Hohlräumen.
Dann wird auch noch die Strahlung gemessen. Der LKW ist in Ordnung. Zwei Kilometer weiter wird er noch den Zoll passieren müssen und geröntgt.
Auch am Grenzübergang für PKW ist modernste Technik zu sehen. Mehr als 16 Millionen Euro hat die EU hier in die Sicherheit ihrer neuen Grenze investiert.
Andrzey Wuiczik vom polnischen Grenzschutz zündet sich eine Zigarette an. Er trägt grüne Tarnkleidung, Militärstiefel, eine Pelzmütze. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen auf der weißrussischen Seite sei gut, beteuert Wuiczik.
"Politische Probleme übertragen sich nicht auf den Schutz dieser Grenze. Beide Grenzschutztruppen arbeiten auf der Rechtsgrundlage für diese Grenze. Und ich habe bisher keine Schwierigkeiten bemerkt, die damit verbunden sein könnten. "
Krzysztof Iwaniuk sieht das anders. Iwaniuk ist der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Terespol, dem Grenzort auf polnischer Seite. Das Regime in Weißrussland würde das Land bewußt isolieren, um seine Macht zu festigen, vermutet Iwaniuk. Er wünscht sich eine offenere Grenze. Sein Ziel ist es, einen kleinen Grenzverkehr mit Weißrussland aufzubauen, mit separaten Übergängen für Fußgänger und Radfahrer.
"Ich setzte darauf, dass die Standards, die die Europäische Union an ihrer Außengrenze hat, auch bei uns gelten. Das zwingt unsere Regierung dazu, mit Weissrussland entsprechende Kontakte aufzunehmen. Ich weiss, dass die EU Finanzmittel bereitstellt, damit Grenzübergänge modernisiert werden und der kleine Grenzverkehr zwischen den Anwohnern funktioniert."
Wenige Kilometer weiter im Osten, auf der anderen Seite des Grenzflusses Buk, packt Nikolai Krivetsky ein paar Unterlagen zusammen. Gleich hat er nebenan ein Treffen mit einer Reisegruppe. Krivetsky ist der Direktor der Sonderwirtschaftszone Brest, einem Gebiet auf der weißrussischen Seite der Grenze. Mit Steuer- und Zollvergünstigungen sollen Investoren nach Weißrussland gelockt werden, vor allem aus der EU. Hinter Krivetskys Schreibtisch hängt ein Teppich an der Wand mit dem Wappen der Sozialistischen Sowjetrepublik Belarus, in der Schrankwand stehen Fotos des Präsidenten Lukaschenko, auf Krivetskis Schreibtisch das Modell eines russischen Jagdbombers. Krivetsky untersteht direkt dem Ministerrat Weißrusslands. Er ist überzeugt, dass die weißrussische Regierung alles tut, damit Weißrussen und Polen miteinander handeln können.
"Hier in Brest, an der EU-Außengrenze, treffen der westliche und der östliche Markt aufeinander. Wo zwei Märkte aufeinandertreffen, sind geschäftliche Aktivitäten immer besonders groß. Es fließt auch schon russisches Kapital. Polnische Geschäftsleute klagen oft, dass die Politiker nach Westen schauen, die Geschäfte aber in Richtung Osten stattfinden. Das ist nicht gut."
Ginge es nach Krivetsky, sollten noch mehr Unternehmer in Brest investieren. Eine heikle Frage, denn das festige nur das diktatorische Regime, warnen Oppositionelle in Weißrussland wie zum Beispiel Juras Hubarewicz. Hubarewicz ist einer der wenigen Stadträte der Opposition in Weißrußland, und einer jener, die regelmäßig hinüber fahren nach Polen.
"Die Isolation bewirkt, dass die einfachen Leute keine objektive Information darüber haben, was für eine Situation außerhalb ihrer Region herrscht. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, als sei Weißrussland von Feinden umgeben. Und die Leute haben den Eindruck, sie könnten auf niemandem zählen, außer Lukaschenko."
Ohne Hilfe von Aussen könne diese Bunkermenthalität allerdings nicht aufgebrochen werden, sagt Hubarowic, und setzt besonders auf Polen.
"Da müssen uns unsere Nachbarn helfen. In Polen, der Ukraine und Litauen gibt es Programme, die uns helfen, den Menschen hier ein anderes Bild von den Europäern zu vermitteln. Nur so können wir die Isolation Weißrusslands durchbrechen."