Immer wieder drückt die vornehm gekleidete ältere Dame auf den Fahrkartenautomaten der Bundesbahn herum, aber das Gerät will einfach keine Fahrkarte rausrücken. Schließlich stellt sie sich doch am Schalter an. Die Schlange ist lang. Für den Ingenieurpsychologen Hartmut Wandke steht der Fahrkartenautomat stellvertretend für viele technische Geräte: Mobiltelefone, Computer, DVD-Player - letztlich funktionieren diese Geräte alle nach denselben Grundprinzipien und die kennen ältere Menschen nicht. Wandke:
"Einfachste Sache ist so etwas, die Eingabe-Abschlusstaste, Returntaste. Wann immer sie irgendwo eine Auswahl getroffen haben, eine Maske ausgefüllt haben, einen Wert irgendwo eingetragen haben, dann muss man dem Computer mitteilen, oder dem Fahrkartenautomaten oder wem auch immer. Jetzt bin ich fertig und jetzt bist du dran. Und das passiert, indem man irgendwo eine Returntaste, eine Entertaste oder sonst irgendwas klickt und wenn man dieses Wissen nicht hat, dann denkt man irgendwas funktioniert jetzt nicht."
Weil sie einfach vergessen haben die Entertaste zu drücken, meinen viele ältere Menschen, das Gerät würde nicht funktionieren. Dieses Basiswissen in Sachen Computer lernen Kinder heute schon in der Grundschule. Auswachsen wird sich dieser Generationeneffekt auch in Zukunft nicht. Wandke:
"Es kommen immer wieder neue Techniken und neue Technologien, so dass wenn Sie und ich irgendwann mal 70 oder 80 sind, dann nutzen uns unsere Windows- und Macintosh-Kenntnisse oder was wir da haben, die nutzen uns auch nichts mehr, weil es dann auch schon wieder neue Arten von Mensch-Technik-Interaktion gibt., die wir heute noch nicht kennen, das heißt das Problem wächst immer mit."
Ein weiteres Problem der Älteren im Umgang mit Technik stellt die Altersrolle in unserer Gesellschaft dar. Studien von Hartmut Wandke haben beispielsweise gezeigt, dass Lehrer mit Mitte fünfzig meinen, keine Computerkenntnisse mehr benötigen zu müssen. Wegen ihres Alters kommen auch ihre Vorgesetzten gar nicht auf die Idee, sie auf Fortbildungen zu schicken. Und wenn Ältere doch einmal ihre Scheu vor Technik überwinden, dann wenden sie häufig falsche Lernstrategien an. Wandke:
"Wenn man versucht zu lernen, dann machen Ältere das meist so, dass sie sich die Knöpfe einprägen wollen. Also erst den Knopf links oben, dann den in der Mitte, dann den unten, der ist aber nicht gelb sondern rot und dann muss ich nach rechts gehen und dann kommt was Neues. Dann können Sie sich vorstellen, dass das ungeheuer das Arbeitsgedächtnis beansprucht und das ist gerade die Schwachstelle für ältere Menschen und deswegen wird es in der Regel nicht klappen."
Mit der richtigen Lernstrategie kann es aber klappen, das hat Hartmut Wandke an der Humboldt-Universität mit seinem nachgebauten Fahrkartenautomaten und mit seinen Handykursen für Ältere bewiesen. Hier erlernen Senioren die Struktur eines solchen Gerätes und nicht die Reihenfolge der Bedienelemente. In einer Art Videofilm zeigt ihnen eine ältere Dame, wie der Automat funktioniert. Mit so einem Vorbild ist die Schwellenangst gleich niedriger, sich überhaupt mit Technik zu befassen. Aber auch die Geräte müssen benutzerfreundlicher sein. Wandke:
"Gestaltung heißt vor allem Dinge, die unsichtbar sind, die nicht auf dem Bildschirm oder nicht auf der Tastatur oder die man nicht auf anderen Einrichtungen des Systems sehen kann, dass man die ja wenigstens teilweise sichtbar macht. Ein großes Problem, das viele Ältere haben, ist was auf dem Bildschirm war und dann verschwindet, wird als verschwunden, als nicht mehr existent wahrgenommen. In Wirklichkeit wissen wir, es ist eigentlich nur im Hintergrund und kann jederzeit wieder sichtbar gemacht werden durch Aktionen wie blättern oder scrollen oder verkleinern, vergrößern et cetera. Und der erste Rat wäre eine Darstellung so zu gestalten, dass Dinge nie völlig verschwinden, dass sie zumindest noch verkleinert vorhanden sind oder dass sie teilweise am Rand noch sichtbar sind."
Wenn die Lernstrategie stimmt und die Gestaltung der Benutzerfläche den Bedürfnissen älterer Menschen angepasst sind, dann können sie mit Technik genauso gut umgehen, wie Jüngere.
"Einfachste Sache ist so etwas, die Eingabe-Abschlusstaste, Returntaste. Wann immer sie irgendwo eine Auswahl getroffen haben, eine Maske ausgefüllt haben, einen Wert irgendwo eingetragen haben, dann muss man dem Computer mitteilen, oder dem Fahrkartenautomaten oder wem auch immer. Jetzt bin ich fertig und jetzt bist du dran. Und das passiert, indem man irgendwo eine Returntaste, eine Entertaste oder sonst irgendwas klickt und wenn man dieses Wissen nicht hat, dann denkt man irgendwas funktioniert jetzt nicht."
Weil sie einfach vergessen haben die Entertaste zu drücken, meinen viele ältere Menschen, das Gerät würde nicht funktionieren. Dieses Basiswissen in Sachen Computer lernen Kinder heute schon in der Grundschule. Auswachsen wird sich dieser Generationeneffekt auch in Zukunft nicht. Wandke:
"Es kommen immer wieder neue Techniken und neue Technologien, so dass wenn Sie und ich irgendwann mal 70 oder 80 sind, dann nutzen uns unsere Windows- und Macintosh-Kenntnisse oder was wir da haben, die nutzen uns auch nichts mehr, weil es dann auch schon wieder neue Arten von Mensch-Technik-Interaktion gibt., die wir heute noch nicht kennen, das heißt das Problem wächst immer mit."
Ein weiteres Problem der Älteren im Umgang mit Technik stellt die Altersrolle in unserer Gesellschaft dar. Studien von Hartmut Wandke haben beispielsweise gezeigt, dass Lehrer mit Mitte fünfzig meinen, keine Computerkenntnisse mehr benötigen zu müssen. Wegen ihres Alters kommen auch ihre Vorgesetzten gar nicht auf die Idee, sie auf Fortbildungen zu schicken. Und wenn Ältere doch einmal ihre Scheu vor Technik überwinden, dann wenden sie häufig falsche Lernstrategien an. Wandke:
"Wenn man versucht zu lernen, dann machen Ältere das meist so, dass sie sich die Knöpfe einprägen wollen. Also erst den Knopf links oben, dann den in der Mitte, dann den unten, der ist aber nicht gelb sondern rot und dann muss ich nach rechts gehen und dann kommt was Neues. Dann können Sie sich vorstellen, dass das ungeheuer das Arbeitsgedächtnis beansprucht und das ist gerade die Schwachstelle für ältere Menschen und deswegen wird es in der Regel nicht klappen."
Mit der richtigen Lernstrategie kann es aber klappen, das hat Hartmut Wandke an der Humboldt-Universität mit seinem nachgebauten Fahrkartenautomaten und mit seinen Handykursen für Ältere bewiesen. Hier erlernen Senioren die Struktur eines solchen Gerätes und nicht die Reihenfolge der Bedienelemente. In einer Art Videofilm zeigt ihnen eine ältere Dame, wie der Automat funktioniert. Mit so einem Vorbild ist die Schwellenangst gleich niedriger, sich überhaupt mit Technik zu befassen. Aber auch die Geräte müssen benutzerfreundlicher sein. Wandke:
"Gestaltung heißt vor allem Dinge, die unsichtbar sind, die nicht auf dem Bildschirm oder nicht auf der Tastatur oder die man nicht auf anderen Einrichtungen des Systems sehen kann, dass man die ja wenigstens teilweise sichtbar macht. Ein großes Problem, das viele Ältere haben, ist was auf dem Bildschirm war und dann verschwindet, wird als verschwunden, als nicht mehr existent wahrgenommen. In Wirklichkeit wissen wir, es ist eigentlich nur im Hintergrund und kann jederzeit wieder sichtbar gemacht werden durch Aktionen wie blättern oder scrollen oder verkleinern, vergrößern et cetera. Und der erste Rat wäre eine Darstellung so zu gestalten, dass Dinge nie völlig verschwinden, dass sie zumindest noch verkleinert vorhanden sind oder dass sie teilweise am Rand noch sichtbar sind."
Wenn die Lernstrategie stimmt und die Gestaltung der Benutzerfläche den Bedürfnissen älterer Menschen angepasst sind, dann können sie mit Technik genauso gut umgehen, wie Jüngere.