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Angebot für Spanisch-Sprecher

Noch knapp zwei Wochen, dann beginnen an den meisten Hochschulen und Universitäten die Semesterferien. Viele Studierende nutzen die vorlesungsfreie Zeit zum relaxen oder für längst überfällige Studienarbeiten, andere brechen zu einem Praktikum ins Ausland auf. Wer jetzt denkt, dass es für einen Praktikumsplatz zu spät ist, der irrt. Es gibt nämlich durchaus noch Möglichkeiten in letzter Minute einen Platz zu bekommen.

Von Lutz Weihe |
    Erfolgreich die Welt erobern! Mit diesem Slogan wirbt die Bremer Agentur "praktikumsvermittlung.de" für Auslandspraktika für Studierende. Wenn es sein muss auch innerhalb der nächsten drei Wochen, verspricht Agenturgründer Oliver Schneider:

    " Ja, das wäre möglich. Wie gesagt, auch da, wenn man dann so kurzfristig etwas braucht, etwas Flexibilität mitbringen und dann können wir sicherlich was machen. "

    Ein zwei-monatiges Praktikum in Spanien oder Argentinien ist samt Unterkunft schon für 760 Euro zu haben, rechnet Geschäftsführer Tobias Klim vor:

    " In Alicante z.B. wäre die Einschreibegebühr 50 Euro, hinzu kommt der Organisationsbeitrag, der liegt in Alicante bei 310 Euro. Die wöchentlichen Kosten für Unterkunft sind 50 Euro - wenn beispielsweise jemand acht Wochen bleibt, wären das also 400 Euro die nochmal dazu kommen - insgesamt liegt der dann bei 760 Euro fürs Praktikum." "

    Das Netzwerk, das die beiden Vermittler in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, deckt fast den gesamten spanischsprachigen Raum ab. Gute Kontakte gibt es zur Tourismusindustrie in Spanien, zur Automobilindustrie in Argentinien, nach Chile, Costa Rica sowie nach Ecuador. In Spanien lässt sich praktisch alles organisieren, versichert Oliver Schneider:

    " Wir haben also von A-Z. Es geht los bei Architektur und hört auf bei - was gibt's den bei Z? - Zoologie sag ich mal so. Es gibt fast nicht, was es nicht gibt, das ist auch unser wichtigstes Merkmal, dass wir maßgeschneiderte Praktikumsplätze anbieten, die sowohl jede Branche als auch jeden Bereich umfassen. "

    Eine Spezialität der Agentur sind Komplettpakete. Da muss man sich dann um so gut wie nichts mehr selbst kümmern, wirbt Agenturchef Schneider:

    " Die Praktikanten können uns sagen, in welchem Bereich sie das Praktikum machen wollen, in welcher Branche, zu welchem Zeitpunkt - das einzige, wo wir drauf achten und das versprechen wir auch den Unternehmen, das wir Praktikanten liefern, die gutes Spanisch sprechen. "

    Deswegen empfehlen sie vielen Studierenden vorher einen Intensiv-Sprachkurs - ein zusätzliches Geschäft. Ähnliche Komplettpakete bieten die Europäisch-Lateinamerikanische-Gesellschaft (elb) oder der Reiseveranstalter "interswop" an, der sogar den Flug bucht. Doch nötig ist das alles nicht, denn an den meisten Hochschulen gibt es kostenlose Alternativen. Das kann ein Kontaktbüro des Auslandsdienstes DAAD sein, ein "International Office" oder wie in Bremen, die Bremer Ausbildungspartnerschaft, kurz BAP. Dort bekommen Praktikanten - so Leiter Gabriel Knieschon - sogar eine monatliche Unterstützung von 350 Euro bekommen:

    "...für die Finanzierung des Unterhalts, für die Finanzierung der Unterkunft und für die tägliche Ausgaben. Er hat dann noch die Möglichkeit, nach Abschluss eines Praktikums von uns einen Zuschuss für die Reisekosten zu bekommen und für sprachliche Vorbereitung. "

    Die Gelder stammen aus dem Stipendienprogramm "Leonardo da Vinci". 1200 Studierende wurden damit - allein in Bremen - in den letzten 10 Jahren unterstützt. Stipendienberechtigt ist jeder Studierende mit Vordiplom - einzige Einschränkung: Gefördert werden nur Praktika in Europa. Außerdem ist die BAP - trotz breitgefächertem Praktikumsangebot - keine Full-Service-Agentur betont Knieschon:

    " Letzlich ist es so, wenn die Selbstsuche von einem Studenten wahrgenommen wird, reflektiert er stärker, was er denn eigentlich im Praktikum machen will, an welche Unternehmen er sich wenden kann, welche zukünftigen Berufserwartungen er hat und was der denn im Studium letztlich erwarten möchte. "
    Eine Alternative zu privaten Agenturen ist auch die Organisation inWent in Köln. InWent organisiert - im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusamenarbeit - weltweit finanziell geförderte Praktikanten-Programme. Für Studierende mit Interesse an Entwicklungszusammenarbeit, ist inWent die erste Adresse.

    Und wer schnell einen Praktikumsplatz benötigt, aber nicht alles selbst organisieren will, kann auch die Vorzüge privater Agenturen mit den Fördermöglichkeiten der Stipendianten-Programme kombinieren.

    Weiterführende Links:

    www.Praktikumsvermittlung.de

    www.Inwent.org

    www.elg-online.de

    Uni Bremen: Auslandspraktika

    www.interswop.de