Alles, was fett und süß ist, findet schnell den Weg in die Herzen und Mägen der lieben Kleinen. Überdies schmecken Schokolade, Chips, Pommes und Cola offenbar vor allem vor dem Fernseher oder am Computer am besten und werden dann auch gleich in rauen Mengen konsumiert, sofern niemand bremsend eingreift. Derart ungesteuerter Konsum führe bei immer mehr Kindern zu Übergewicht, warnen Experten eindringlich - Tendenz steigend. Bereits heute sei jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche zu dick, attestiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dem Nachwuchs hierzulande. Dabei leide nicht nur die physiologische Fitness der Teenies unter der Zügellosigkeit, sondern schnell auch die Psyche, konstatiert Hans Hauner von der DGE anlässlich des Berliner Kongresses "Kinder und Ernährung": "Untersuchungen zeigen, dass die betroffenen Kinder unter ihrem Übergewicht leiden, von anderen gehänselt und nicht ernst genommen werden."
Neben sozialen und psychischen Folgen bringt der Speck auf den Rippen aber auch drastische Konsequenzen rein gesundheitlicher Natur mit sich: "Zwar findet man fassbare medizinische Probleme bei Kindern noch nicht, doch zeigen Studien, dass vor allem stark übergewichtige Jugendliche bereits höhere Blutdruckwerte aufweisen als schlanke Kinder. Es treten Störungen des Fettstoffwechsels auf und manche leiden sogar bereits an so genanntem Altersdiabetes." Und auch am Skelett hinterlässt die Überbelastung ihre Spuren: neben geringerer Beweglichkeit treten bei ihnen auch erste Gelenkbeschwerden auf. Um den Teufelskreis aus Übergewicht, mangelnder Bewegung und Frustessen der Kinder gar nicht erst aufkommen zu lassen, raten Ernährungsmediziner Eltern dazu, bereits von Anfang an Einfluss auf die Ernährung der Kinder zu nehmen. Denn die Weichen für das spätere Essverhalten werden schon sehr früh gestellt. "Beispielsweise weisen Kinder, die nicht gestillt worden sind, eine erhöhte Häufigkeit auf, Übergewicht und Adipositas zu entwickeln, als Kinder, die gestillt wurden. Auch hat die Dauer des Stillens offenbar einen Effekt: Je länger ein Kind gestillt wurde, desto niedriger liegt die Wahrscheinlichkeit für Adipositas und Übergewicht im späteren Lebensalter", resümiert Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin.
Anlässlich des Berliner Kongresses forderten Fachleute Lehrer, Kindergärtnerinnen und Eltern dazu auf, verstärkt eine Vorbildfunktion einzunehmen und den Kindern stärker die Vorteile einer gesunden Ernährung und sportlicher Bewegung zu vermitteln als bislang. Auch an die Industrie, unerschöpflicher Quell leckerer, aber oft zu süßer und fettiger Verführungen, denen vor allem die Jüngsten schnell erliegen, wandte sich Bundesverbraucherministerin Renate Künast mit der Aufforderung, künftig doch auch den Ruf von Gurke und Co. zu verbessern: "Es könnte für die Werbebranche doch mal eine andere Herausforderung sein, andere Lebensmittel zu bewerben und zu versuchen, für eine Möhre, einen Kohlrabi oder Sellerie so ein richtig cooles Image zu entwickeln."
[Quelle: Christine Westerhaus]
Neben sozialen und psychischen Folgen bringt der Speck auf den Rippen aber auch drastische Konsequenzen rein gesundheitlicher Natur mit sich: "Zwar findet man fassbare medizinische Probleme bei Kindern noch nicht, doch zeigen Studien, dass vor allem stark übergewichtige Jugendliche bereits höhere Blutdruckwerte aufweisen als schlanke Kinder. Es treten Störungen des Fettstoffwechsels auf und manche leiden sogar bereits an so genanntem Altersdiabetes." Und auch am Skelett hinterlässt die Überbelastung ihre Spuren: neben geringerer Beweglichkeit treten bei ihnen auch erste Gelenkbeschwerden auf. Um den Teufelskreis aus Übergewicht, mangelnder Bewegung und Frustessen der Kinder gar nicht erst aufkommen zu lassen, raten Ernährungsmediziner Eltern dazu, bereits von Anfang an Einfluss auf die Ernährung der Kinder zu nehmen. Denn die Weichen für das spätere Essverhalten werden schon sehr früh gestellt. "Beispielsweise weisen Kinder, die nicht gestillt worden sind, eine erhöhte Häufigkeit auf, Übergewicht und Adipositas zu entwickeln, als Kinder, die gestillt wurden. Auch hat die Dauer des Stillens offenbar einen Effekt: Je länger ein Kind gestillt wurde, desto niedriger liegt die Wahrscheinlichkeit für Adipositas und Übergewicht im späteren Lebensalter", resümiert Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin.
Anlässlich des Berliner Kongresses forderten Fachleute Lehrer, Kindergärtnerinnen und Eltern dazu auf, verstärkt eine Vorbildfunktion einzunehmen und den Kindern stärker die Vorteile einer gesunden Ernährung und sportlicher Bewegung zu vermitteln als bislang. Auch an die Industrie, unerschöpflicher Quell leckerer, aber oft zu süßer und fettiger Verführungen, denen vor allem die Jüngsten schnell erliegen, wandte sich Bundesverbraucherministerin Renate Künast mit der Aufforderung, künftig doch auch den Ruf von Gurke und Co. zu verbessern: "Es könnte für die Werbebranche doch mal eine andere Herausforderung sein, andere Lebensmittel zu bewerben und zu versuchen, für eine Möhre, einen Kohlrabi oder Sellerie so ein richtig cooles Image zu entwickeln."
[Quelle: Christine Westerhaus]