Erleichterung bei Scotland Yard? Immerhin durften britische Beamte jetzt zumindest dabei sein, als die russische Polizei den Mann befragte, der im Verdacht steht, Alexander Litwinenko in einem Londoner Hotel vergiftet zu haben. Doch er sei nur als Zeuge vernommen worden, hat der Geschäftsmann und frühere KGB-Agent Andrej Lugowoi inzwischen erklärt - eine Darstellung, der von britischer Seite auch nicht widersprochen wurde.
Ein britischer Staatsbürger sei brutal und feige ermordet worden, auf britischem Boden und von ausländischen Agenten. Da frage er sich schon, was die britische Regierung jetzt unternehme, meint Wladimir Bukowski. Der Freund des Ermordeten steht nicht allein mit seiner Ansicht, dass die Londoner Behörden eine übertriebene Zurückhaltung an den Tag legen, offenbar aus Rücksicht auf den russischen Präsidenten Putin. Dabei haben die radioaktiven Spuren, die der Russe Dimitri Kowtun in Hamburg hinterlassen hat, den Verdacht noch erhärtet, dass der und sein Partner Lugowoi in den Mord verwickelt sind. Überreste von Polonium 210 deuten laut Medieninformationen darauf hin, dass der Giftcocktail in Lugowois Zimmer zusammengemischt worden ist. In der Hotelbar, wo sich die beiden mit Litwinenko getroffen hatten, wurden Spuren der hochgiftigen Substanz in einer Teetasse gefunden. Sieben Angestellte der Bar seien zumindest leicht verstrahlt worden.
"Wir haben alle, die in dieser Bar waren, gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, die Betroffenen müssen sich allerdings keine großen Sorgen machen","
so Pat Troop. Doch die Leiterin der Behörde für Gesundheitsschutz muss nun erklären, warum die in dem Hotel aufgespürte nukleare Substanz ungefährlich sein soll, wenn sie sich doch in einer Tasse gehalten hat, die mehrfach schon gespült wurde und aus der auch wochenlang noch Hotelgäste getrunken haben. Nicht die einzige Ungereimtheit. Zwei Polizisten sollen sich mit Polonium 210 verseucht haben bei Nachforschungen in der Wohnung des Vergifteten - und das, obwohl sich Scotland Yard schon seit längerem auf den Umgang mit einer so genannten schmutzigen Bombe vorbereitet.
Wenn diese tödlichen Substanzen schon in London sind, wie groß ist die Gefahr, dass sie in die Hände von islamischen Extremisten kommen, muss sich John Reid fragen lassen. Eine Besorgnis, die der britische Innenminister nicht einfach so abtun kann. Schließlich ist erst im vergangenen Monat ein 34-Jähriger zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Anschläge mit einer verseuchten Bombe geplant haben soll. 7000 Polizisten sollen für einen solchen Fall schon geschult worden sein. Doch die Suche nach dem Polonium jetzt hat die Befürchtung aufkommen lassen, dass die britischen Behörden höchst ungenügend vorbereitet sind. Der Fall Litwinenko schürt Terrorängste, zumal Innenminister Reid in einem Interview sogar davon gesprochen hat, dass mit großer Wahrscheinlichkeit mit Attentatsversuchen gerechnet werden müsse jetzt während der Weihnachtszeit.
Einen Terroranschlag mit Polonium 210 halten Londoner Experten zwar immer noch für unwahrscheinlich. Die Substanz sei zu schwierig zu beschaffen. Doch ausgeschlossen wird seit der Vergiftung Litwinenkos auch das nicht mehr. Der Mord, so scheint es, ist trotz erster Ermittlungserfolge noch rätselhafter geworden.
Und während die BBC nach den Polonium-Funden in Hamburg nun urteilt, so viele Spuren könne eine Organisation wie der russische Geheimdienst doch gar nicht hinterlassen, zweifeln viele Experten in London jetzt erst recht am Aufklärungswillen Moskaus. Sie halten die Ankündigung der russischen Behörden, ihrerseits nun Ermittler nach London zu schicken, genauso für ein Ablenkungsmanöver wie die Witwe Litwinenkos.
""Ich weiß, was meinem Mann in Russland passiert ist und wie mit Tausenden umgegangen wird, die grundlos eingesperrt werden - ich kann diesen Leuten wirklich nicht glauben."
Marina Litwinenko und auch der Milliardär und Putin-Gegner Boris Beresoswi haben sich jetzt dennoch bereit erklärt, sich von der russischen Polizei in London befragen zu lassen. Diese Vernehmung - so ihre Bedingung - dürfe aber nicht in der russischen Botschaft stattfinden. Und Scotland Yard müsse dafür Sorge tragen, dass nicht auch sie noch vergiftet werden bei so einer solchen Befragung.
Ein britischer Staatsbürger sei brutal und feige ermordet worden, auf britischem Boden und von ausländischen Agenten. Da frage er sich schon, was die britische Regierung jetzt unternehme, meint Wladimir Bukowski. Der Freund des Ermordeten steht nicht allein mit seiner Ansicht, dass die Londoner Behörden eine übertriebene Zurückhaltung an den Tag legen, offenbar aus Rücksicht auf den russischen Präsidenten Putin. Dabei haben die radioaktiven Spuren, die der Russe Dimitri Kowtun in Hamburg hinterlassen hat, den Verdacht noch erhärtet, dass der und sein Partner Lugowoi in den Mord verwickelt sind. Überreste von Polonium 210 deuten laut Medieninformationen darauf hin, dass der Giftcocktail in Lugowois Zimmer zusammengemischt worden ist. In der Hotelbar, wo sich die beiden mit Litwinenko getroffen hatten, wurden Spuren der hochgiftigen Substanz in einer Teetasse gefunden. Sieben Angestellte der Bar seien zumindest leicht verstrahlt worden.
"Wir haben alle, die in dieser Bar waren, gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, die Betroffenen müssen sich allerdings keine großen Sorgen machen","
so Pat Troop. Doch die Leiterin der Behörde für Gesundheitsschutz muss nun erklären, warum die in dem Hotel aufgespürte nukleare Substanz ungefährlich sein soll, wenn sie sich doch in einer Tasse gehalten hat, die mehrfach schon gespült wurde und aus der auch wochenlang noch Hotelgäste getrunken haben. Nicht die einzige Ungereimtheit. Zwei Polizisten sollen sich mit Polonium 210 verseucht haben bei Nachforschungen in der Wohnung des Vergifteten - und das, obwohl sich Scotland Yard schon seit längerem auf den Umgang mit einer so genannten schmutzigen Bombe vorbereitet.
Wenn diese tödlichen Substanzen schon in London sind, wie groß ist die Gefahr, dass sie in die Hände von islamischen Extremisten kommen, muss sich John Reid fragen lassen. Eine Besorgnis, die der britische Innenminister nicht einfach so abtun kann. Schließlich ist erst im vergangenen Monat ein 34-Jähriger zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Anschläge mit einer verseuchten Bombe geplant haben soll. 7000 Polizisten sollen für einen solchen Fall schon geschult worden sein. Doch die Suche nach dem Polonium jetzt hat die Befürchtung aufkommen lassen, dass die britischen Behörden höchst ungenügend vorbereitet sind. Der Fall Litwinenko schürt Terrorängste, zumal Innenminister Reid in einem Interview sogar davon gesprochen hat, dass mit großer Wahrscheinlichkeit mit Attentatsversuchen gerechnet werden müsse jetzt während der Weihnachtszeit.
Einen Terroranschlag mit Polonium 210 halten Londoner Experten zwar immer noch für unwahrscheinlich. Die Substanz sei zu schwierig zu beschaffen. Doch ausgeschlossen wird seit der Vergiftung Litwinenkos auch das nicht mehr. Der Mord, so scheint es, ist trotz erster Ermittlungserfolge noch rätselhafter geworden.
Und während die BBC nach den Polonium-Funden in Hamburg nun urteilt, so viele Spuren könne eine Organisation wie der russische Geheimdienst doch gar nicht hinterlassen, zweifeln viele Experten in London jetzt erst recht am Aufklärungswillen Moskaus. Sie halten die Ankündigung der russischen Behörden, ihrerseits nun Ermittler nach London zu schicken, genauso für ein Ablenkungsmanöver wie die Witwe Litwinenkos.
""Ich weiß, was meinem Mann in Russland passiert ist und wie mit Tausenden umgegangen wird, die grundlos eingesperrt werden - ich kann diesen Leuten wirklich nicht glauben."
Marina Litwinenko und auch der Milliardär und Putin-Gegner Boris Beresoswi haben sich jetzt dennoch bereit erklärt, sich von der russischen Polizei in London befragen zu lassen. Diese Vernehmung - so ihre Bedingung - dürfe aber nicht in der russischen Botschaft stattfinden. Und Scotland Yard müsse dafür Sorge tragen, dass nicht auch sie noch vergiftet werden bei so einer solchen Befragung.