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Wikileaks
Anhörung vor dem Londoner High Court zur Auslieferung von Julian Assange an die USA

Im Verfahren um eine Auslieferung des Wikileaks-Gründers Assange an die USA hat die entscheidende Anhörung vor dem Londoner High Court begonnen.

    Der Wikileaks-Gründer Julian Assange kommt 2019 am Gericht in Westminster London in einer Polizeieskorte an.
    Wikileaks-Gründer Julian Assange (imago images / ZUMA Press / Rob Pinney)
    Es geht um die Frage, ob Assange in Großbritannien seine Rechtsmittel ausgeschöpft hat. Sollte der High Court dies bejahen, würde das Auslieferungsverfahren beginnen. Seine Unterstützer haben für diesen Fall angekündigt, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen.
    Assange selbst erschien aus gesundheitlichen Gründen nicht zu der Anhörung, wie seine Anwälte vor Gericht mitteilten. Nach Einschätzung seines deutschen Rechtsbeistands, Schomburg, stehen grundlegende Fragen der Pressefreiheit auf dem Spiel. Europäische Staaten müssten hier klar Position beziehen, sagte Schomburg im ZDF.
    Die US-Justiz beschuldigt Assange, rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten veröffentlicht zu haben. Die Papiere enthielten Informationen über die US-Einsätze vor allem im Irak und in Afghanistan, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Bei einer Verurteilung in den USA droht dem 52-jährigen Australier eine jahrzehntelange Haftstrafe.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.