Mittwoch, 15. Mai 2024

Hamburg
Anklage wegen Turbinen-Exports auf die Krim

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf, mit einer Ausnahme ehemalige, Siemens-Mitarbeiter wegen des Exports von Gasturbinen auf die Krim erhoben.

28.03.2024
    Siemens-Mitarbeiter arbeiten am 02.03.2017 in Berlin im Siemens-Gasturbinenwerk an einer Gasturbine.
    Eine Gasturbine der Firma Siemens (Archivfoto) (dpa / Maurizia Gambarini)
    Nach Angaben der Ermittler sollen die Männer Kenntnis davon gehabt haben, dass vier Turbinen, die zwischen 2015 und 2016 für den Einsatz in Südrussland geliefert wurden, in Wirklichkeit für eine Verwendung auf der Krim bestimmt gewesen seien.
    Die Halbinsel gehört zur Ukraine, ist aber seit 2014 von Russland besetzt. Deshalb ist sie mit Sanktionen belegt; ein Export dorthin verstößt zudem gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Ein Siemens-Sprecher sagte, die fünf Beschuldigten bestritten die Vorwürfe. Ein russischer Kunde des Unternehmens habe die Turbinen vertragswidrig und ohne Einverständnis von Siemens auf die Krim gebracht. Das Landgericht Hamburg hat noch nicht über die Zulassung der Anklage entschieden.
    Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieser Meldung wurde der falsche Eindruck erweckt, alle fünf Beschuldigten arbeiteten noch für Siemens.
    Diese Nachricht wurde am 28.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.