Vorsprechen, nachsprechen, wie einstmals in der Schule. Immer wieder muss Lehrerin Ceyda Nurtsch einzelne Wörter und ganze Sätze vorlesen – denn, türkische Sprache. Schwere Sprache.
Die Gesichter der zwölf Teilnehmer angespannt - man kann den Knoten in ihren Zungen fast mit Händen greifen; diese Sprache hat so gar nichts mit ihren bisherigen Erfahrungen zu tun.
"Ich hab schon Englisch und Spanisch gelernt und Türkisch ist da noch mal was ganz anderes von der Aussprache her."
"Das ist eine Frage der Übung, dann auch das Dsche, das Tsche auseinander zuhalten; dann die üs und ös in die richtige Reihenfolge bringen, das ist nicht so einfach. Aber es klappt schon ganz gut bei uns."
Simone bereitet sich auf ihren Rucksackurlaub in der Türkei vor; Stefanie ist Reiseleiterin in Side. Und Sonja einen Tisch weiter braucht ihre Neukenntnisse jeden Tag im Beruf; sie ist Grundschullehrerin.
"Gerade im Deutschunterricht, das ich endlich mal verstehe, warum manche Fehler bei den türkischen Kindern passieren. Zum Beispiel das die das 'der, die, das' nicht können, weil das ist in der türkischen Sprache nicht gibt, die Kinder brauchen viel länger, bis die das verstehen. Oder die Satzstellung oder dass es das Wort 'sein' nicht gibt. Die vergessen das Wort dann einfach, die sagen nicht, 'Du bist alt', sondern nur 'Du alt' und schreiben das auch so auf."
Sie kennt die Vorurteile gegen die Türken und damit auch gegen die türkische Sprache vielleicht am besten von allen hier im Kurs. Aber sie und die anderen wissen auch, es steckt eine reiche Kultur hinter dieser agglutinierenden, bildreichen Sprache. Ceyda Nurtsch liebt das selbst sehr, die Sprachlehrerin empfiehlt ihren Schülern, die vielen idiomatischen Ausdrücke auswendig zu lernen.
"Ein Beispiel, wenn man sich verabschiedet, dann sagt der, der bleibt, zu dem ,der geht, dass er auf dem Weg lachend gehen soll, also lachend, lachend wörtlich, das heißt dann 'güle güle'."
Sie ist - wie die anderen Sprachlehrerinnen auch - laufend gut gebucht. Türkisch ist seit Jahren der Renner an der VHS Köln. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Schülerzahlen mehr als verdoppelt. Der Boom hat viele Gründe, zeigt sich schon in diesem Wochend-Kompakt-Kurs. Sabine, die Reiseleiterin, sitzt nicht nur aus beruflicher Notwendigkeit hier; ihr gefallen vor allem die Menschen und die Türkische Kultur.
"Die Menschen sind gastfreundlich! Selbst wenn man sich nicht immer versteht, man wird trotzdem zum Tee eingeladen und dann sitzt man da und kann sich gar nicht unterhalten, aber trotzdem wird man nächste Woche gleich wieder eingeladen, das fand ich unheimlich faszinierend."
Freundliche, ja begeisterte Türken, der Mittdreißiger Harald erlebt das jeden Tag in Köln auf dem Nachhauseweg oder beim Einkaufen, wer ihm Türkisch aussieht, den spricht der Jurist jetzt gnadenlos auch auf Türkisch an.
"Alle lächeln und freuen sich. Das ist das tolle, man kann hier ausprobieren."
"Benim isim hersaman tschok"."
""Interessant – haben das alle verstanden?"
"Also, meine Arbeit ist immer sehr interessant. Und weiter, Stefanie!"
"Hanim, senin ischin nasil? Benim ischim tschok corudschu."
"Ich spreche mit Türkisch fünf Sprachen; mehr oder weniger gut; das nützt mir im Arbeitsleben ganz viel: einfach dadurch, dass ich in einem internationalen Umfeld arbeite und die Leute viel offener mit einem umgehen, wenn man sich wenigstens in ein paar Sätzen in der gleichen Sprache ausdrücken kann - und darauf baue ich auch beim Türkischen."
Türkisch lernen; die Mühe lohnt sich. Ob nun im Beruf, im Urlaub oder einfach auf den Straßen dieses Landes.
Die Gesichter der zwölf Teilnehmer angespannt - man kann den Knoten in ihren Zungen fast mit Händen greifen; diese Sprache hat so gar nichts mit ihren bisherigen Erfahrungen zu tun.
"Ich hab schon Englisch und Spanisch gelernt und Türkisch ist da noch mal was ganz anderes von der Aussprache her."
"Das ist eine Frage der Übung, dann auch das Dsche, das Tsche auseinander zuhalten; dann die üs und ös in die richtige Reihenfolge bringen, das ist nicht so einfach. Aber es klappt schon ganz gut bei uns."
Simone bereitet sich auf ihren Rucksackurlaub in der Türkei vor; Stefanie ist Reiseleiterin in Side. Und Sonja einen Tisch weiter braucht ihre Neukenntnisse jeden Tag im Beruf; sie ist Grundschullehrerin.
"Gerade im Deutschunterricht, das ich endlich mal verstehe, warum manche Fehler bei den türkischen Kindern passieren. Zum Beispiel das die das 'der, die, das' nicht können, weil das ist in der türkischen Sprache nicht gibt, die Kinder brauchen viel länger, bis die das verstehen. Oder die Satzstellung oder dass es das Wort 'sein' nicht gibt. Die vergessen das Wort dann einfach, die sagen nicht, 'Du bist alt', sondern nur 'Du alt' und schreiben das auch so auf."
Sie kennt die Vorurteile gegen die Türken und damit auch gegen die türkische Sprache vielleicht am besten von allen hier im Kurs. Aber sie und die anderen wissen auch, es steckt eine reiche Kultur hinter dieser agglutinierenden, bildreichen Sprache. Ceyda Nurtsch liebt das selbst sehr, die Sprachlehrerin empfiehlt ihren Schülern, die vielen idiomatischen Ausdrücke auswendig zu lernen.
"Ein Beispiel, wenn man sich verabschiedet, dann sagt der, der bleibt, zu dem ,der geht, dass er auf dem Weg lachend gehen soll, also lachend, lachend wörtlich, das heißt dann 'güle güle'."
Sie ist - wie die anderen Sprachlehrerinnen auch - laufend gut gebucht. Türkisch ist seit Jahren der Renner an der VHS Köln. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Schülerzahlen mehr als verdoppelt. Der Boom hat viele Gründe, zeigt sich schon in diesem Wochend-Kompakt-Kurs. Sabine, die Reiseleiterin, sitzt nicht nur aus beruflicher Notwendigkeit hier; ihr gefallen vor allem die Menschen und die Türkische Kultur.
"Die Menschen sind gastfreundlich! Selbst wenn man sich nicht immer versteht, man wird trotzdem zum Tee eingeladen und dann sitzt man da und kann sich gar nicht unterhalten, aber trotzdem wird man nächste Woche gleich wieder eingeladen, das fand ich unheimlich faszinierend."
Freundliche, ja begeisterte Türken, der Mittdreißiger Harald erlebt das jeden Tag in Köln auf dem Nachhauseweg oder beim Einkaufen, wer ihm Türkisch aussieht, den spricht der Jurist jetzt gnadenlos auch auf Türkisch an.
"Alle lächeln und freuen sich. Das ist das tolle, man kann hier ausprobieren."
"Benim isim hersaman tschok"."
""Interessant – haben das alle verstanden?"
"Also, meine Arbeit ist immer sehr interessant. Und weiter, Stefanie!"
"Hanim, senin ischin nasil? Benim ischim tschok corudschu."
"Ich spreche mit Türkisch fünf Sprachen; mehr oder weniger gut; das nützt mir im Arbeitsleben ganz viel: einfach dadurch, dass ich in einem internationalen Umfeld arbeite und die Leute viel offener mit einem umgehen, wenn man sich wenigstens in ein paar Sätzen in der gleichen Sprache ausdrücken kann - und darauf baue ich auch beim Türkischen."
Türkisch lernen; die Mühe lohnt sich. Ob nun im Beruf, im Urlaub oder einfach auf den Straßen dieses Landes.