Eigentlich wollten die Geowissenschaftler der Universität von Kalifornien in Santa Cruz protokollieren, wie die Inlandsgletscher abschmelzen. Sie nahmen sich die Eisströme vor, die das auf dem Meer vor dem westantarktischen Kontinentalsockel schwimmende Ross-Eisfeld speisen. Doch die Ergebnisse zeigten etwas anderes. "Wir stellten fest, dass der Williams-Eisstrom 1997 sogar gewachsen ist. Das ist umso überraschender, als sich dieses Eisfeld in den vergangenen 10.000 Jahren fortlaufend geschrumpft ist", erklärt Slawek Tulaczyk von der Abteilung für Erd- und Marinewissenschaften. Genauere Untersuchen ergaben, dass der Gletscher erst vor relativ kurzer Zeit von Rückzug auf Vormarsch umgeschaltet hat. Dieser Wechsel hat sich Vor rund 200 Jahren ereignet. Gleichzeitig bremst ein weiterer Eisstrom immer weiter ab, wenn dieses Bremsmanöver so weitergeht, wird dieser Gletscher in 70 bis 80 Jahren zum Stillstand gekommen sein.
Über die Gründe für dieses Umsteuern können die Experten derzeit nur mutmaßen. Möglicherweise sind die Gletscher so dünn geworden, dass sie sozusagen die "Selbsterhaltungsfunktion" eingeschaltet haben. "Sie gefrieren, wenn sie eine gewisse Dicke unterschreiten. Normalerweise isolieren die unteren Eisschichten den Untergrund gegen die tiefen Temperaturen, die an der Oberfläche herrschen", erklärt Tulaczyk. Durch die Isolierung schmelzen die untersten Schichten und machen den Gletscher beweglich. Friert es jedoch bis zum Boden durch, bremst der Gletscher ab. Die Folge ist, dass der Williamsgletscher in jedem Jahr um einen halben Meter wächst. Unklar ist, wie lange dieser Zustand dauert. Tulaczyk glaubt, dass das Wachstum noch ein paar 100 oder sogar 1000 Jahre anhalten wird. Offenbar reagieren die Gletscher an den Polen nur auf langfristige Änderungen. Der erst einige Jahrzehnte alte Einfluss dem Menschen auf das Klima hat noch keine Auswirkungen auf die Polkappen. Tatsächlich kommt es derzeit am Südpol zu einer drastischen Abkühlung. Das haben Untersuchungen ergeben, die vor kurzem veröffentlicht wurden. Das Klimageschehen auf der Erde ist demnach immer noch sehr viel komplexer als die Wissenschaft meint.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]
Über die Gründe für dieses Umsteuern können die Experten derzeit nur mutmaßen. Möglicherweise sind die Gletscher so dünn geworden, dass sie sozusagen die "Selbsterhaltungsfunktion" eingeschaltet haben. "Sie gefrieren, wenn sie eine gewisse Dicke unterschreiten. Normalerweise isolieren die unteren Eisschichten den Untergrund gegen die tiefen Temperaturen, die an der Oberfläche herrschen", erklärt Tulaczyk. Durch die Isolierung schmelzen die untersten Schichten und machen den Gletscher beweglich. Friert es jedoch bis zum Boden durch, bremst der Gletscher ab. Die Folge ist, dass der Williamsgletscher in jedem Jahr um einen halben Meter wächst. Unklar ist, wie lange dieser Zustand dauert. Tulaczyk glaubt, dass das Wachstum noch ein paar 100 oder sogar 1000 Jahre anhalten wird. Offenbar reagieren die Gletscher an den Polen nur auf langfristige Änderungen. Der erst einige Jahrzehnte alte Einfluss dem Menschen auf das Klima hat noch keine Auswirkungen auf die Polkappen. Tatsächlich kommt es derzeit am Südpol zu einer drastischen Abkühlung. Das haben Untersuchungen ergeben, die vor kurzem veröffentlicht wurden. Das Klimageschehen auf der Erde ist demnach immer noch sehr viel komplexer als die Wissenschaft meint.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]