Ein kleiner Trupp von Weberameisen ist auf der Suche nach Nektar. Auf der Insel Borneo gibt es zwar viele Blüten, aber oben in den Baumkronen müssen sie schon eine lange Strecke zurücklegen, bevor die Nahrungssuche von Erfolg gekrönt ist. Da entdecken sie plötzlich Blüten in Kannenform, die den süßlichen Duft von Nektar verströmen. Die Ameisen klettern auf den Rand der Blüte und informieren schnell noch Nestgenossen, damit möglichst viele von der Futterstelle profitieren können.
Und jetzt passiert etwas sehr Interessantes: Wenn der Außenrand dieser Kannen, die man sich also so groß wie eine Faust etwa vorstellen muss und die mit Verdauungsflüssigkeit gefüllt sind, feucht wird, dann verändert sich seine Oberflächeneigenschaft und er wird plötzlich sehr rutschig, was also für die besuchenden Insekten nicht vorhersehbar ist und sie laufen also zu der bereits bekannten Futterquelle hin und stürzen plötzlich in die Kannen hinein.
Walter Federle, Zoologe an der Universität Würzburg, hat mit seinen Kollegen eine Art Aquaplaning bei Insekten entdeckt. Die Kannenpflanzen der Art Nepenthes bicalcaratagoog haben ihre Blätter zu einer Kanne umgeformt. Innerhalb von Sekunden kann die Pflanze darin einen Flüssigkeitsfilm produzieren. Der Absturz ist unausweichlich. Der Nektar wird zur tödlichen Falle. Im Gegensatz zu anderen Pflanzenoberflächen bilden sich an den Kannenwänden keine Flüssigkeitstropfen, sondern die Flüssigkeit zerfließt in einen homogenen Film, der gleichmäßig alles benetzt.
Die Flüssigkeitsfilme können sowohl von der Pflanze selber hergestellt werden als auch von außen durch Regen oder Kondensation und Taubildung. Das heißt es kann sowohl durch Wetterbedingungen abhängen: wenn das Wetter feucht ist, sind diese Kannenpflanzen rutschiger. Es kann aber auch zum Beispiel ein Tagesmaximum der Nektarproduktion sein, dass also zu einer bestimmten Uhrzeit, wie das bei vielen Pflanzen der Fall ist, sich plötzlich eine größere Menge Nektar an den Nektarien bildet und das würde auch zu Flüssigkeitsfilmen auf diesen Oberflächen führen.
Normalerweise können sich Ameisen mit zwei verschiedenen Mechanismen auf fast allen Oberflächen nicht nur gut festhalten, sondern auch zusätzlich das Hundertfache ihres Körpergewichts transportieren. Zum einen besitzen sie flüssigkeitsgefüllte Haftkissen an den Füßen. Damit können sie an glatten Oberflächen problemlos entlang klettern. Zum anderen besitzt jeder Fuß zwei Krallen, mit denen sich eine Ameise an rauen Oberflächen festhält. Eigentlich müsste sie damit aus der Falle wieder herausklettern können. Aber die Pflanze hält dagegen.
Das Ganze wird zusätzlich verstärkt durch sehr rutschige Wände, das heißt wenn ein Insekt einmal in die Kanne hineingefallen ist oder in die Verdauungsflüssigkeit hineingefallen ist, dann müssten sie an den Rändern dieser Kanne wieder hochsteigen und da finden sich häufig rutschige Wachskristalle, die also bei jedem Aufsetzen des Fußes abbrechen wie kleine Plättchen und demnach es unmöglich machen, dass die Insekten dort wieder entkommen.
Es gibt also keinen Ausweg. Die Ameisen fallen ständig wieder in die Verdauungsflüssigkeit und ertrinken mit der Zeit. Diese Methoden sind äußerst erfolgreich. Walter Federle und seine Würzburger Kollegen haben bei Freilandbeobachtungen auf Borneo die Effektivität der Pflanze erleben können:
Also unter natürlichen Bedingungen sieht man hin und wieder Fälle, wo dann zwanzig dreißig Ameisen mehr oder weniger gleichzeitig in einer solchen Kanne umherzappeln, das spricht eben dafür, das es in sehr kurzer Zeit dazu kommen kann, dass eine größere Menge oder eine größere Gruppe von Ameisen gefangen wird von diesen Pflanzen.
Und jetzt passiert etwas sehr Interessantes: Wenn der Außenrand dieser Kannen, die man sich also so groß wie eine Faust etwa vorstellen muss und die mit Verdauungsflüssigkeit gefüllt sind, feucht wird, dann verändert sich seine Oberflächeneigenschaft und er wird plötzlich sehr rutschig, was also für die besuchenden Insekten nicht vorhersehbar ist und sie laufen also zu der bereits bekannten Futterquelle hin und stürzen plötzlich in die Kannen hinein.
Walter Federle, Zoologe an der Universität Würzburg, hat mit seinen Kollegen eine Art Aquaplaning bei Insekten entdeckt. Die Kannenpflanzen der Art Nepenthes bicalcaratagoog haben ihre Blätter zu einer Kanne umgeformt. Innerhalb von Sekunden kann die Pflanze darin einen Flüssigkeitsfilm produzieren. Der Absturz ist unausweichlich. Der Nektar wird zur tödlichen Falle. Im Gegensatz zu anderen Pflanzenoberflächen bilden sich an den Kannenwänden keine Flüssigkeitstropfen, sondern die Flüssigkeit zerfließt in einen homogenen Film, der gleichmäßig alles benetzt.
Die Flüssigkeitsfilme können sowohl von der Pflanze selber hergestellt werden als auch von außen durch Regen oder Kondensation und Taubildung. Das heißt es kann sowohl durch Wetterbedingungen abhängen: wenn das Wetter feucht ist, sind diese Kannenpflanzen rutschiger. Es kann aber auch zum Beispiel ein Tagesmaximum der Nektarproduktion sein, dass also zu einer bestimmten Uhrzeit, wie das bei vielen Pflanzen der Fall ist, sich plötzlich eine größere Menge Nektar an den Nektarien bildet und das würde auch zu Flüssigkeitsfilmen auf diesen Oberflächen führen.
Normalerweise können sich Ameisen mit zwei verschiedenen Mechanismen auf fast allen Oberflächen nicht nur gut festhalten, sondern auch zusätzlich das Hundertfache ihres Körpergewichts transportieren. Zum einen besitzen sie flüssigkeitsgefüllte Haftkissen an den Füßen. Damit können sie an glatten Oberflächen problemlos entlang klettern. Zum anderen besitzt jeder Fuß zwei Krallen, mit denen sich eine Ameise an rauen Oberflächen festhält. Eigentlich müsste sie damit aus der Falle wieder herausklettern können. Aber die Pflanze hält dagegen.
Das Ganze wird zusätzlich verstärkt durch sehr rutschige Wände, das heißt wenn ein Insekt einmal in die Kanne hineingefallen ist oder in die Verdauungsflüssigkeit hineingefallen ist, dann müssten sie an den Rändern dieser Kanne wieder hochsteigen und da finden sich häufig rutschige Wachskristalle, die also bei jedem Aufsetzen des Fußes abbrechen wie kleine Plättchen und demnach es unmöglich machen, dass die Insekten dort wieder entkommen.
Es gibt also keinen Ausweg. Die Ameisen fallen ständig wieder in die Verdauungsflüssigkeit und ertrinken mit der Zeit. Diese Methoden sind äußerst erfolgreich. Walter Federle und seine Würzburger Kollegen haben bei Freilandbeobachtungen auf Borneo die Effektivität der Pflanze erleben können:
Also unter natürlichen Bedingungen sieht man hin und wieder Fälle, wo dann zwanzig dreißig Ameisen mehr oder weniger gleichzeitig in einer solchen Kanne umherzappeln, das spricht eben dafür, das es in sehr kurzer Zeit dazu kommen kann, dass eine größere Menge oder eine größere Gruppe von Ameisen gefangen wird von diesen Pflanzen.