Samstag, 04. Mai 2024

Archiv

Arabische Musik
"Ein musikalisches Gedächtnis" schaffen

Verschmäht, vernachlässigt, verschwunden: Klassische arabische Musik ist selbst für die Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika oft ein großes Fragezeichen. Dabei gäbe es eine Menge zu entdecken.

Von Susanne El Khafif | 01.08.2017
    Eine Schellackplatte mit Aufnahmen arabischer Klassik
    Rare Antiquität: Arabische Klassik zum Anhören (Susanne El Khafif)
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung sieben Tage nachhören.
    Klassische arabische Musik … – eine unbekannte Klangwelt für die Menschen außerhalb des Nahen Ostens und Nordafrikas. Aber auch für die meisten Menschen dort – zwischen Beirut, Damaskus, Bagdad und Kairo – sind diese Klänge verhallt. Nach der Erfindung neuzeitlicher Aufnahme- und Abspieltechniken wurde die westlich geprägte Musik übermächtig und verdrängte das eigene kulturelle Erbe. Und: Die neuen Machthaber setzten auf europäische Klänge, begriffen die klassische arabische Musik als rückständig und rückwärtsgewandt.
    Sorgfältige Dokumentation alter Tonaufnahmen
    Ein alter Edison Home Phonograph und Leerwalzen
    Edison Home Phonograph und Leerwalzen (Susanne El Khafif)
    Doch noch immer gibt es Zeugnisse der Vergangenheit: Aufnahmen auf Wachszylinder oder auf Schellackplatte, die zeigen, wie lebendig und vielfältig diese Musik einst gewesen ist. Mustapha Said, Mitbegründer der libanesischen Stiftung AMAR, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele dieser Akustik-Schätze aufzuspüren. Mit einem Team restauriert und archiviert er die Antiquitäten, um 'ein musikalisches Gedächtnis' zu schaffen – und um die klassische arabische Musik mit neuem Leben zu erfüllen.