
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, sprach im ZDF von einer "alten Leier". Er argumentierte, die 2012 abgeschaffte Praxisgebühr habe keine Steuerwirkung gehabt. Vielmehr sei nachweisbar, dass es Patienten gegeben habe, die deshalb viel zu spät einen Arzt aufgesucht hätten.
Die Verdi-Spitzenfunktionärin Bühler sagte, wer krank sei, müsse zum Arzt gehen können - ohne Angst vor zusätzlichen Kosten. Eine Gebühr würde die soziale Schieflage in der medizinischen Versorgung weiter verschärfen.
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, gab zu bedenken, eine Gebühr würde jeden Patienten finanziell belasten und stelle einen erheblichen Verwaltungsaufwand dar. Grundsätzlich seien Selbstbeteiligungsmodelle zum Zweck der Patientensteuerung aber denkbar.
Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände hatte zuvor eine neue Gebühr für Arztbesuche ins Gespräch gebracht. Geschäftsführer Kampeter sagte in einem Podcast von "Politico", die Arbeitgeber wünschten sich endlich stabile Krankenversicherungsbeiträge. Unnütze Arztbesuche verteuerten das System.
Eine Praxisgebühr gab es von 2004 bis Ende 2012. Gesetzlich Versicherte mussten dabei zehn Euro pro Quartal bezahlen, wenn sie zum Arzt gingen.
Diese Nachricht wurde am 21.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.