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Ifo-Studie
Armut fördert Aufstieg rechtsextremer Parteien

Wenn die Armutsgefahr einer Region wächst, wählen mehr Menschen nationalistische und rechtsextreme Parteien. Das geht aus einer Untersuchung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Die Studie vergleicht dabei Daten aus den letzten beiden Jahrzehnten.

    Eine Kleinkinderhand hält einen Fünf-Euro-Schein.
    Armut und der Erfolg rechtsextremer Parteien hängen laut einer Studie eng zusammen. (imago / photothek / Ute Grabowsky)
    Die Studienautoren haben für unterschiedliche Regionen in Deutschland Armutsdaten, Wahlergebnisse für Parteien wie AfD, NPD oder DVU und Befragungsdaten zu den Themen Politik und Demokratie ausgewertet. Ihr Ergebnis: Wenn eine Region wirtschaftlich abgehängt wird, steigt dort die Bereitschaft, rechte und rechtsextreme Parteien zu wählen. Das sei nicht nur bei den ärmsten Menschen der Fall, sondern quer durch alle Einkommensgruppen. Der Effekt ist laut der Untersuchung in ostdeutschen Regionen stärker als im Westen. Zwischen Stadt und Land gibt es aber keine wesentlichen Unterschiede.
    Die Forschenden konstatieren, wer Populismus bekämpfen wolle, müsse sich um die Wirtschaftsprobleme des Landes kümmern. Vor allem Menschen in Strukturwandel-Regionen müsse man glaubhafte Zukunftschancen geben.