Wildbienen und Pflanzen bilden oft eine Überlebensgemeinschaft. Finden die Bienen keine Nahrung bei Pflanzen, auf die sie sich über viele Generationen hinweg spezialisiert haben, sterben sie aus. Was andersherum genauso stimmt, nämlich dann, wenn Pflanzen nicht ausreichend von Bienen bestäubt werden. Das sind die ersten gesicherten Erkenntnisse aus über drei Jahrzehnten intensiver Beobachtung hunderter Lebensräume, die nun in einer ersten Studie vorliegen und heute in der renommierten amerikanischen Zeitschrift "Science" unter der Überschrift "Bestäubung in Gefahr" veröffentlicht wurden. Josef Settele vom UFZ, dem Umweltforschungszentrum in Halle, spricht vom Kaskadeneffekt:
" Das wurde lange postuliert, aber es gibt sehr wenige gute Daten. Und was wir jetzt haben, sind sehr gute Anzeichen, dass genau dieses in der Natur auch vorzufinden ist, über langfristige Daten."
Die Daten werden seit 2002 im europäischen Projekt mit dem einprägsamen Namen ALARM gesammelt und bewertet, wobei vor allem Daten verwendet werden, die vor allem aus Großbritannien stammen. Hier gibt es auf diesem Gebiet die längsten Erfahrungen in der Feldforschung. Insgesamt sind jedoch 200 Wissenschaftler aus 20 Ländern beteiligt. Die Fäden laufen im UFZ zusammen.
Dass es speziell die Bienen waren, die in den Fokus der Wissenschaftler geraten sind, hat einen triftigen Grund. Haike Ruhnke, Bienenforscherin am UFZ, lädt - im Geiste - zu einem Spaziergang auf einer blühenden Sommerwiese ein:
" Jede Blüte sieht ein bisschen anders aus. Da gibt es Blüten, die sind relativ offen gebaut, da fliegen relativ viele Insekten ran. Da sieht man einen Schmetterling, mal eine Schwebfliege und eben auch Bienen. Aber andere Blüten sind sehr speziell, und da können nur relativ wenige Arten die Blüte nutzen. Und das sind oftmals wirklich nur Bienen. Wenn jetzt eine Fliege dorthin fliegt und hinterher nicht speziell zu einer anderen Blüte der gleichen Art fliegt, dann passiert gar nichts in Richtung Bestäubung."
Die Bienen, sagt Haike Ruhnke, sind deshalb die effektivsten Bestäuber, weil sie den einen Pollen und Nektar zur Fütterung ihrer Nachkommen sammeln. Schwebfliegen und Schmetterlinge fressen den Pollen an Ort und Stelle; sie brauchen ihn nicht für den zahlreichen Nachwuchs wie die Biene. Dafür fliegt die nicht kreuz und quer, sondern steuert beharrlich die eine Blumenart mit dem einen Pollen an, bienenfleißig eben.
Hauptursache, dass in einigen Biotopen die Vielfalt an Wildbienen um bis zu 80 Prozent zurückging, ist vor allem die Verminderung der Pflanzenvielfalt durch intensive Nutzung und umfangreiche Düngung. Außerdem fehlen kleine Wiesen, die überhaupt nicht gemäht werden, sagt Haike Ruhnke:
" Wenn ich jedes Jahr irgendwann Pflanzenstängel entferne, indem ich z.B. mähe, dann können die Bienen nicht überwintern, weil - sie bauen ein Nest, und in diesem Nest überwintert dann die Brut und erst im nächsten Jahr schlüpfen die Tiere."
Wie das anders gestaltet werden kann, wird eindeutig erst am Ende des EU-Projektes ALARM stehen, was im Jahre 2009 sein wird. Dann werden die jetzt publizierten Daten aus Großbritannien und Holland auf weitere europäische Länder ausgedehnt sein. Andererseits wird die Studie auch thematisch erweitert: so werden die Einflüsse von Klimaveränderungen oder Chemikalien in die Forschungen einbezogen. Damit soll dann möglichst eindeutig eine Antwort auf die Frage gefunden werden, welcher Teilaspekt was und wie stark bewirkt, und was der Mensch unternehmen muss, um Wildbienen und ihre Pflanzen zu schützen.
" Das wurde lange postuliert, aber es gibt sehr wenige gute Daten. Und was wir jetzt haben, sind sehr gute Anzeichen, dass genau dieses in der Natur auch vorzufinden ist, über langfristige Daten."
Die Daten werden seit 2002 im europäischen Projekt mit dem einprägsamen Namen ALARM gesammelt und bewertet, wobei vor allem Daten verwendet werden, die vor allem aus Großbritannien stammen. Hier gibt es auf diesem Gebiet die längsten Erfahrungen in der Feldforschung. Insgesamt sind jedoch 200 Wissenschaftler aus 20 Ländern beteiligt. Die Fäden laufen im UFZ zusammen.
Dass es speziell die Bienen waren, die in den Fokus der Wissenschaftler geraten sind, hat einen triftigen Grund. Haike Ruhnke, Bienenforscherin am UFZ, lädt - im Geiste - zu einem Spaziergang auf einer blühenden Sommerwiese ein:
" Jede Blüte sieht ein bisschen anders aus. Da gibt es Blüten, die sind relativ offen gebaut, da fliegen relativ viele Insekten ran. Da sieht man einen Schmetterling, mal eine Schwebfliege und eben auch Bienen. Aber andere Blüten sind sehr speziell, und da können nur relativ wenige Arten die Blüte nutzen. Und das sind oftmals wirklich nur Bienen. Wenn jetzt eine Fliege dorthin fliegt und hinterher nicht speziell zu einer anderen Blüte der gleichen Art fliegt, dann passiert gar nichts in Richtung Bestäubung."
Die Bienen, sagt Haike Ruhnke, sind deshalb die effektivsten Bestäuber, weil sie den einen Pollen und Nektar zur Fütterung ihrer Nachkommen sammeln. Schwebfliegen und Schmetterlinge fressen den Pollen an Ort und Stelle; sie brauchen ihn nicht für den zahlreichen Nachwuchs wie die Biene. Dafür fliegt die nicht kreuz und quer, sondern steuert beharrlich die eine Blumenart mit dem einen Pollen an, bienenfleißig eben.
Hauptursache, dass in einigen Biotopen die Vielfalt an Wildbienen um bis zu 80 Prozent zurückging, ist vor allem die Verminderung der Pflanzenvielfalt durch intensive Nutzung und umfangreiche Düngung. Außerdem fehlen kleine Wiesen, die überhaupt nicht gemäht werden, sagt Haike Ruhnke:
" Wenn ich jedes Jahr irgendwann Pflanzenstängel entferne, indem ich z.B. mähe, dann können die Bienen nicht überwintern, weil - sie bauen ein Nest, und in diesem Nest überwintert dann die Brut und erst im nächsten Jahr schlüpfen die Tiere."
Wie das anders gestaltet werden kann, wird eindeutig erst am Ende des EU-Projektes ALARM stehen, was im Jahre 2009 sein wird. Dann werden die jetzt publizierten Daten aus Großbritannien und Holland auf weitere europäische Länder ausgedehnt sein. Andererseits wird die Studie auch thematisch erweitert: so werden die Einflüsse von Klimaveränderungen oder Chemikalien in die Forschungen einbezogen. Damit soll dann möglichst eindeutig eine Antwort auf die Frage gefunden werden, welcher Teilaspekt was und wie stark bewirkt, und was der Mensch unternehmen muss, um Wildbienen und ihre Pflanzen zu schützen.