Ein Vulkan bricht aus im zweiten Akt der Oper "Cora" von Johann Gottlieb Naumann, dem Dresdner Mozart-Zeitgenossen. Und damit nimmt die Handlung der Oper eine andere Richtung, denn die Katastrophe veranlasst die Priesterinnen zur Flucht, zurück bleibt Cora. Und das ist die Chance für ihren Verehrer, ihr - die bisher vor ihm abgeschirmt wurde - endlich nahezukommen. Ein Fall von höherer Gewalt. Und der seltene Fall, dass ein Vulkanausbruch Gutes bewirkt.
Seit beinahe 400 Jahren spielen Vulkane und Vulkanausbrüche in der Oper eine große Rolle. Sie sind auf der Bühne in aller Regel Verkörperungen unbezwingbarer Naturgewalten und archaischer Gottheiten. Das Urbild ist der griechische Gott Hephaistos, der bei den Römern Vulcanus hieß. Er war der Schmied unter den Göttern. In seiner unterirdischen Schmiede arbeitet er mit seinen riesigen Gehilfen, den Kyklopen. Ihr Hämmern hallt noch im Lärm des unterirdischen Nibelheims - in Richard Wagners griechisch konzipiertem Ring - nach.
Die Schmiede des Vulkan wurde im Musiktheater - wie in der bildenden Kunst - im 18. und 19. Jahrhundert zum Inbegriff der Unterwelt, des Bösen und des Strafenden schlechthin. Der Mensch in seiner Dekadenz, Hybris und Vermessenheit wird vernichtet durch die Macht eines Vulkanausbruchs. So auch in Giovanni Pacinis 1825 in Neapel uraufgeführter Oper "Der letzte Tag von Pompeji", in dem er die historische Katastrophe am 24. August des Jahres 79, den Ausbruch des Vesuvs und die Zerstörung der Stadt Pompeji vor dem Hintergrund einer politisch-privaten Handlung auftreten lässt.
Unzählige Opern, vor allem barocke, setzen effektvoll und theatralisch Vulkanausbrüche ein, nicht nur im dekorativen, sondern auch im moralischen Sinne und als Mittel des Handlungsumschwungs oder der Handlungsbeendigung. Auch in Aubers "Stummer von Portici", auch diese Oper spielt in Neapel, bricht am Ende der Vesuv aus und beendet alle Folgewirren des neapolitanischen Fischeraufstandes. Die stumme Schwester des Revolutionärs Masaniello, die ohne ihren getöteten Bruder nicht mehr leben will, stürzt sich in die Lava des Vesuvs.
Vulkanausbrüche als menetekelhafte Katastrophe, aber auch als finale Zuflucht des enttäuschten, verzweifelten Menschen, spielen auf der Bühne immer wieder eine große Rolle, ob in Nicolo Minatos Ballett "La Grotta di Vulcano" oder in der tragischen Fassung von Rossinis heroischer Oper "Tancredi", in der der tragische Ritter sein Leben im Anblick des aktiven Ätna aushaucht. Wenn die Erde sich auftut, öffnet die Hölle ihr Maul. Auch in diesem Sinne finden Vulkanausbrüche in der Oper gern Verwendung. In Prag endete in einer Fassung des Mozartschen "Don Giovanni" im 19. Jahrhundert die Höllenfahrt als Vulkanausbruch.
Für die Menschen waren Vulkane seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte eine tödliche Bedrohung. Kein Wunder, sie auch in der Kunst und in der Musik eine so herausgehobene Rolle spielten. Zumal in vulkanisch aktiven Gebieten der Welt wie Griechenland, Süditalien oder Island. Der isländische Komponist Jón Leifs, der 1968 starb, hat mit seiner gewaltig dimensionierten Tondichtung "Hekla" die klingende Schilderung eines selbst erlebten Vulkanausbruchs vorgelegt, in der er alle Register eines gigantischen Musikapparates zog.
Natürlich wäre die Musik keine Kunst, wenn sie nur die Furcht vor Vulkanen zum klingen brächte. Hans Christian Lumbye, der dänische Johann Strauss beispielsweise lässt in seinem Galop "Echo der alten Götter" im Vergnügungspark Tivoli einen verharmlosten Gott Vulcanus niedliche Ambosse schlagen. Der "Tanz auf dm Vulkan" wurde auch in der leichten Muse und in der Filmmusik des 20. Jahrhunderts sprichwörtlich. Und Jacques Offenbach, der gewitzteste unter allen musikalischen Satirikern, erfindet im irischen Dublin einen Vulkan, um seiner Räuberpistole um den Piraten Trafalgar das nötige Drohpotenzial zu verschaffen, diesen in die Luft sprengen zu wollen, wenn die Einwohner der Stadt nicht seine Wünsche erfüllen. Es darf gelacht werden! Vulkanismus in der Musik ist ein weites Feld.
Seit beinahe 400 Jahren spielen Vulkane und Vulkanausbrüche in der Oper eine große Rolle. Sie sind auf der Bühne in aller Regel Verkörperungen unbezwingbarer Naturgewalten und archaischer Gottheiten. Das Urbild ist der griechische Gott Hephaistos, der bei den Römern Vulcanus hieß. Er war der Schmied unter den Göttern. In seiner unterirdischen Schmiede arbeitet er mit seinen riesigen Gehilfen, den Kyklopen. Ihr Hämmern hallt noch im Lärm des unterirdischen Nibelheims - in Richard Wagners griechisch konzipiertem Ring - nach.
Die Schmiede des Vulkan wurde im Musiktheater - wie in der bildenden Kunst - im 18. und 19. Jahrhundert zum Inbegriff der Unterwelt, des Bösen und des Strafenden schlechthin. Der Mensch in seiner Dekadenz, Hybris und Vermessenheit wird vernichtet durch die Macht eines Vulkanausbruchs. So auch in Giovanni Pacinis 1825 in Neapel uraufgeführter Oper "Der letzte Tag von Pompeji", in dem er die historische Katastrophe am 24. August des Jahres 79, den Ausbruch des Vesuvs und die Zerstörung der Stadt Pompeji vor dem Hintergrund einer politisch-privaten Handlung auftreten lässt.
Unzählige Opern, vor allem barocke, setzen effektvoll und theatralisch Vulkanausbrüche ein, nicht nur im dekorativen, sondern auch im moralischen Sinne und als Mittel des Handlungsumschwungs oder der Handlungsbeendigung. Auch in Aubers "Stummer von Portici", auch diese Oper spielt in Neapel, bricht am Ende der Vesuv aus und beendet alle Folgewirren des neapolitanischen Fischeraufstandes. Die stumme Schwester des Revolutionärs Masaniello, die ohne ihren getöteten Bruder nicht mehr leben will, stürzt sich in die Lava des Vesuvs.
Vulkanausbrüche als menetekelhafte Katastrophe, aber auch als finale Zuflucht des enttäuschten, verzweifelten Menschen, spielen auf der Bühne immer wieder eine große Rolle, ob in Nicolo Minatos Ballett "La Grotta di Vulcano" oder in der tragischen Fassung von Rossinis heroischer Oper "Tancredi", in der der tragische Ritter sein Leben im Anblick des aktiven Ätna aushaucht. Wenn die Erde sich auftut, öffnet die Hölle ihr Maul. Auch in diesem Sinne finden Vulkanausbrüche in der Oper gern Verwendung. In Prag endete in einer Fassung des Mozartschen "Don Giovanni" im 19. Jahrhundert die Höllenfahrt als Vulkanausbruch.
Für die Menschen waren Vulkane seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte eine tödliche Bedrohung. Kein Wunder, sie auch in der Kunst und in der Musik eine so herausgehobene Rolle spielten. Zumal in vulkanisch aktiven Gebieten der Welt wie Griechenland, Süditalien oder Island. Der isländische Komponist Jón Leifs, der 1968 starb, hat mit seiner gewaltig dimensionierten Tondichtung "Hekla" die klingende Schilderung eines selbst erlebten Vulkanausbruchs vorgelegt, in der er alle Register eines gigantischen Musikapparates zog.
Natürlich wäre die Musik keine Kunst, wenn sie nur die Furcht vor Vulkanen zum klingen brächte. Hans Christian Lumbye, der dänische Johann Strauss beispielsweise lässt in seinem Galop "Echo der alten Götter" im Vergnügungspark Tivoli einen verharmlosten Gott Vulcanus niedliche Ambosse schlagen. Der "Tanz auf dm Vulkan" wurde auch in der leichten Muse und in der Filmmusik des 20. Jahrhunderts sprichwörtlich. Und Jacques Offenbach, der gewitzteste unter allen musikalischen Satirikern, erfindet im irischen Dublin einen Vulkan, um seiner Räuberpistole um den Piraten Trafalgar das nötige Drohpotenzial zu verschaffen, diesen in die Luft sprengen zu wollen, wenn die Einwohner der Stadt nicht seine Wünsche erfüllen. Es darf gelacht werden! Vulkanismus in der Musik ist ein weites Feld.