
Heute Abend präsentiert sich am Westhimmel eine besonders hübsche Konstellation: Die Mondsichel steht zwischen zwei hellen Gestirnen. Rechts von ihr strahlt der Riesenplanet Jupiter, links von ihr funkelt Prokyon, der Hauptstern im Kleinen Hund. Die drei stehen heute genau auf einer Linie. Morgen ist der Mond weiter gewandert und befindet sich dann in der Verlängerung der Zwillingssterne Castor und Pollux, die oberhalb von Jupiter leuchten.
Der Mond ist eine staubige Felskugel ohne nennenswerte Atmosphäre oder Wasservorkommen. Jupiter ist eine Gaskugel mit festem Kern – sein Durchmesser ist vierzigmal größer als der des Mondes. Da er aber über zweitausendmal weiter entfernt ist, erscheint er viel kleiner und leuchtschwächer.
Prokyon, der linke Punkt der Lichterkette, ist eine glühend heiße Gaskugel, ein Stern. Er ist etwa doppelt so groß wie unsere Sonne. Durch sein Inneres ließe sich eine Kette spannen, auf der achthundert Monde Platz hätten. Aber Prokyon ist sehr weit entfernt: Gut elfeinhalb Lichtjahre. Daher erscheint er trotz seiner Größe nur als Lichtpunkt am Himmel.
Etwas mehr als elfeinhalb Jahre braucht Jupiter für einen Umlauf um die Sonne. Als der Riesenplanet zuletzt in den Zwillingen gewesen ist, hat sich das Licht auf den Weg gemacht, das wir in diesen Monaten von Prokyon empfangen. Halten Sie heute Abend Ausschau nach Mond, Jupiter und Prokyon. Diese Konstellation wiederholt sich ganz ähnlich am 22. April 2026 – dann erst sehen Sie Prokyon so, wie er heute Abend aussieht.