Freitag, 10. Mai 2024

Archiv


Astronomie in der Steinzeit

Die Astronomie gilt als die älteste Wissenschaft der Welt. Doch niemand weiß, wie alt genau die Himmelskunde ist. Es ist nicht bekannt, welcher Mensch der erste war, der bewusst an den Himmel geblickt hat.

Von Dirk Lorenzen | 13.07.2009
    Sicher scheint nur, dass es jemand in der Steinzeit gewesen ist - irgendwann vor 50.000 bis 100.000 Jahren. Als Erstes dürfte der Mond mit seinen wechselnden Phasen aufgefallen sein. Zudem war bald klar, dass er ganz praktisch zu nutzen ist: Als Zeitgeber. Der Mond diente mit seinem Lauf um die Erde als erster Kalender des Menschen.

    Den Steinzeit-Menschen blieb nicht lange verborgen, dass die Zeitspanne von Vollmond zu Vollmond - etwa 29,5 Tage - erstaunlich gut mit der Dauer des weiblichen Zyklus übereinstimmt. Mehr als 30.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen zeigen Frauen als Fruchtbarkeitsgöttin gemeinsam mit dem Mond.

    Andere Zeichnungen könnten das Sommerdreieck darstellen - die dominierende Sternenfigur des Sommers. Offenbar haben die Menschen in der Steinzeit bereits sehr genau den nächtlichen Himmel beobachtet und bemerkt, dass bestimmte Sternbilder nur zu gewissen Zeiten des Jahres zu sehen sind.

    Wenn es heute Abend nach 22 Uhr 30 allmählich dunkel wird, steht das Sommerdreieck bereits hoch im Südosten: Wega in der Leier strahlt fast genau über Ihnen, Deneb im Schwan leuchtet links davon, Atair im Adler steht etwa auf halbem Wege zwischen Wega und Horizont.

    Halten Sie einmal Ausschau nach dem Sommerdreieck - nach der Sternenfigur, über die bereits vor mehr als 30.000 Jahren unsere Vorfahren gestaunt haben.


    Das Sonnenobservatorium von Goseck in Sachsen-Anhalt

    Informationen über die Anfänge der Astronomie