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Astronomie
Teleskop, Kosmos, Kirche

Heute vor 450 Jahren kam im italienischen Pisa einer der ganz großen Naturforscher zur Welt: Galileo Galilei. Sein Name ist untrennbar mit den ersten Fernrohrentdeckungen im Weltall verbunden.

Von Dirk Lorenzen |
    Im Jahr 1609 hörte Galilei von fliegenden Händlern, in Holland habe man ein Instrument erfunden, mit dem ferne Dinge ganz nah erscheinen. Schnell besorgte er sich solche Linsen und baute deutlich bessere Teleskope - ohne allerdings die genaue Funktionsweise zu verstehen.
    Galileo Galilei, bis dahin ein mäßig erfolgreicher Physiker und Apparatebauer, hatte sofort das Potenzial des Teleskops erkannt. Er führte das Instrument dem Senat von Venedig vor und bekam prompt eine Professur auf Lebenszeit und deutlich erhöhte Bezüge.
    Wann immer möglich, richtete Galilei das Instrument an den Himmel. Er entdeckte Krater und Berge auf dem Mond, die Phasen der Venus, die vier größten Monde Jupiters und die Sterne in der Milchstraße.
    Doch es waren unruhige Zeiten: Galileis Auftreten brachte ihm Ärger mit der Inquisition ein. Er wurde ermahnt, die Lehre des Nicolaus Kopernikus nicht weiter zu vertreten, und agierte eine Zeit lang recht vorsichtig.
    Nachdem manche sein Buch "Dialog über die Weltsysteme" für eine Verhöhnung des Papstes gehalten hatten, musste Galileo Galilei 1633 der neuen Lehre abschwören.
    Sein angeblicher Ausspruch "Und sie bewegt sich doch" ist zwar sachlich richtig, dennoch aber nur eine schöne Legende. Neun Jahre später starb Galileo Galilei blind und einsam in der Nähe von Florenz.