
Dass Rechtsextreme bei Wahlen mehr Zustimmung erhielten, empfänden manche offenbar als demokratische Legitimierung für menschenverachtende Einstellungen, sagte Ataman der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. Zwar fehlten repräsentative Untersuchungen. Zu beobachten sei aber, dass sich mehr Menschen bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen meldeten.
Gewalttätige Übergriffe auf Geflüchtete, Muslime, Juden, aber auch auf queere Menschen und Menschen mit Behinderung hätten zugenommen. In diesen Fällen spreche man allerdings nicht von Diskriminierung, das seien Straftaten, betonte Ataman. Aber neben mehr rassistischer und antisemitischer Diskriminierung sehe man zum Beispiel auch deutlich mehr Fälle von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
Vor der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hätten Arbeitgeber offen nach «jungen, hübschen Sekretärinnen» suchen oder unverblümt «keine Bewerbungen von Ausländern» schreiben können. «Nach Einführung des Gesetzes geschah das seltener. Heute stellen wir fest, dass Menschen wieder öfter Absagen erhalten, in denen rassistische oder behindertenfeindliche Schimpfwörter stehen oder Sätze wie "Leute wie Sie brauchen wir hier nicht".»
Es gebe eine hohe Dunkelziffer. Die letzte repräsentative Umfrage sei ein paar Jahre her und zeige, dass jeder dritte Mensch Diskriminierung erlebt habe.
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* Autor/in: Corinna Schwanhold (Berlin) 03028520, schwanhold.corinna@dpa.com
* Redaktion: Uta Winkhaus (Berlin) +49 30 2852 31301
politik-deutschland@dpa.com
dpa csd yyzz n1 wn
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2024-10-10T00:10:15+02:00
Diese Nachricht wurde am 10.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.