Archiv


Auch drin sein!

    Quereinsteiger mit Sprachgefühl haben in der Werbebranche gute Chancen. Doch wie bringt man sein Schreibtalent am besten zur Entfaltung? "Learning by Doing" heißt meistens die Devise. Eine Alternative ist die Texterschmiede in Hamburg. Hier haben sich 60 überregionale Werbeagenturen zusammengetan und bieten eine halbjährige Ausbildung zum Werbetexter an. In einem renovierten Speicher in Hamburgs Süden lernen zurzeit knapp drei Dutzend Menschen zwischen 20 und 30, wie man textet. Die sechs Monate haben es in sich: tagsüber Praktikum, abends die Schulbank drücken. Und nur, wer die Aufnahmeprüfung, den so genannten Copytest bestand, bekommt überhaupt einen Platz in der Texterschmiede. Alle Lehrer sind Profis und arbeiten als Kreativdirektoren und Texterchefs in renommierten Agenturen. Texter sein heißt für sie nicht nur, einen Slogan oder eine Headline zu erfinden. Texter müssen vielmehr ein Gesamtkonzept entwickeln und dem Kunden vermitteln. Der Frankfurter Kreativdirektor Christoph Meier erklärt: "Es geht nicht darum, Texte nach Gebrauchsanweisung zu machen. Texten ist ein Spiel wie auch Werbung und Kommunikation ein Spiel ist." Kein Spiel ist für die angehenden Werbetexter der Alltag in ihrem Agenturpraktikum. Von 9 bis 17 Uhr sind sie voll eingespannt, denken über Zielgruppen nach, lesen Marketinganalysen. Dafür gibt es 500 bis 1000 Mark Praktikantengehalt und den direkten Draht zur Praxis. Allerdings werden für den Besuch der Texterschmiede monatlich 525 Mark Schulgeld fällig. Lohn der Mühe sind gute Berufschancen. Die Absolventen des vergangenen Semesters sind inzwischen alle fest angestellt. Dazu nochmal Christoph Meier: "Wenn einer als Praktikant geniale Ideen hat, dann lass ich ihn ja nicht ziehen. Der wird Junior Texter. So einfach ist die Welt."

    Related Links

    Texterschmiede Hamburg e.V. Institut für Werbung, Medien, Marketing Hammerbrookstraße 93, 20097 Hamburg Tel.: 040 / 23 68 83 84 Fax: 040 / 23 68 83 85 E-Mail: texterschmiede@t-online.de