Die Konferenz war äußerst gut besucht. Alle Parteien der iranischen Exil-Opposition waren hier vertreten. Einige der Frauen protestierten gegen den Schleierzwang, indem sie nur in Unterwäsche, aber mit einem Kopftuch auftraten.
Ein Mann entblößte sich, um seine Folterwunden zu zeigen.
Das ebenfalls anwesende iranische Staatsfernsehen schnitt die dreitägige Konferenz so zusammen, dass der Eindruck entstehen musste, die Referenten aus Teheran und die Protestierenden hätten eine harmonische Einheit gebildet. Selbst und besonders die Nacktszenen wurden dann ausgestrahlt - mit einschlägigen Kommentaren. Kurz darauf reagierte der brüskierte Staat: 22 kritische Zeitungen wurden verboten.
Von 17 Referenten reisten 14 nach Teheran zurück. Sie wurden verhaftet oder bekamen Vorladungen des Revolutionsgerichtes. Allen Teilnehmern wurden Aktivitäten gegen die innere Sicherheit der islamischen Republik vorgeworfen.
Auch Akbar Ganji blieb nicht verschont.
Ganji hatte Soziologie studiert. Er engagierte sich mit Elan für die islamische Revolution. Eine Zeitlang war er sogar einer der Leibwächter von Ayatollah Chomeini. Doch er bildete und entwickelte sich weiter - zum Leidwesen der Extremisten.
Ende 1997 war Ganji Herausgeber der Wochenzeitung "rahe no" - der neue Weg. Die Zeitung bildete ein Forum der religiösen Aufklärer. Sie beschäftigten sich insbesondere mit dem Verhältnis von Islam und Moderne. Nach einigen Monaten wurde die Zeitung verboten; seither ist Ganji freier Mitarbeiter vieler Blätter.
Er wurde berühmt, weil er sich voller Kraft für die Aufdeckung der Serienmorde einsetzte, die im Herbst 1998 den Iran erschütterten. In zwei Büchern, mit Riesenauflagen, leuchtete er die Verwicklungen von Geheimdienst und Staatsapparat aus und nannte auch Namen von bekannten Mullahs.
Nach der Konferenz kehrte er in den Iran zurück; schließlich habe er in Berlin nichts anderes gesagt als in Teheran zuvor. Akbar Ganji teilt mit Millionen Menschen die Überzeugung, dass der Islam reformierbar sei. Am Tag nach seiner Rückkehr wurde Ganji verhaftet.
Weder in den Verhören - 6 bis 8 Stunden am Tag - noch während der Gerichtsverhandlung wurde er je über die Berliner Konferenz befragt;
dafür umso ausführlicher über seine Enthüllungen bezüglich der Serienmorde; vor allem richteten sich die Fragen auf die Quellen seiner Informationen.
Die teilweise öffentliche Verhandlungen nutzte er, um mit seiner brillanten Rhetorik für eine aufgeklärte Gesellschaft einzutreten.
Akbar Ganji, Vater von zwei Töchtern, wurde zunächst zu zehn Jahren Haft und fünf Jahren Verbannung verurteilt. Das Revisionsgericht aber hat das Urteil aufgehoben und es in sechs Jahre Haft umgewandelt.
Die erste Reaktion des Unverbesserlichen:
"Ich habe keinerlei Zweifel daran: Unsere Zukunft ist die Demokratie. Es mag sein, dass wir noch viele Jahre zu kämpfen haben. Aber letzendlich gibt es keinen anderen Weg."
Ein Beitrag von SAID, dem Präsidenten des PEN-Zentrums Deutschland. Die Reihe "Autoren im Gefängnis" wird am jeweils ersten Montag eines Monats fortgesetzt.
Ein Mann entblößte sich, um seine Folterwunden zu zeigen.
Das ebenfalls anwesende iranische Staatsfernsehen schnitt die dreitägige Konferenz so zusammen, dass der Eindruck entstehen musste, die Referenten aus Teheran und die Protestierenden hätten eine harmonische Einheit gebildet. Selbst und besonders die Nacktszenen wurden dann ausgestrahlt - mit einschlägigen Kommentaren. Kurz darauf reagierte der brüskierte Staat: 22 kritische Zeitungen wurden verboten.
Von 17 Referenten reisten 14 nach Teheran zurück. Sie wurden verhaftet oder bekamen Vorladungen des Revolutionsgerichtes. Allen Teilnehmern wurden Aktivitäten gegen die innere Sicherheit der islamischen Republik vorgeworfen.
Auch Akbar Ganji blieb nicht verschont.
Ganji hatte Soziologie studiert. Er engagierte sich mit Elan für die islamische Revolution. Eine Zeitlang war er sogar einer der Leibwächter von Ayatollah Chomeini. Doch er bildete und entwickelte sich weiter - zum Leidwesen der Extremisten.
Ende 1997 war Ganji Herausgeber der Wochenzeitung "rahe no" - der neue Weg. Die Zeitung bildete ein Forum der religiösen Aufklärer. Sie beschäftigten sich insbesondere mit dem Verhältnis von Islam und Moderne. Nach einigen Monaten wurde die Zeitung verboten; seither ist Ganji freier Mitarbeiter vieler Blätter.
Er wurde berühmt, weil er sich voller Kraft für die Aufdeckung der Serienmorde einsetzte, die im Herbst 1998 den Iran erschütterten. In zwei Büchern, mit Riesenauflagen, leuchtete er die Verwicklungen von Geheimdienst und Staatsapparat aus und nannte auch Namen von bekannten Mullahs.
Nach der Konferenz kehrte er in den Iran zurück; schließlich habe er in Berlin nichts anderes gesagt als in Teheran zuvor. Akbar Ganji teilt mit Millionen Menschen die Überzeugung, dass der Islam reformierbar sei. Am Tag nach seiner Rückkehr wurde Ganji verhaftet.
Weder in den Verhören - 6 bis 8 Stunden am Tag - noch während der Gerichtsverhandlung wurde er je über die Berliner Konferenz befragt;
dafür umso ausführlicher über seine Enthüllungen bezüglich der Serienmorde; vor allem richteten sich die Fragen auf die Quellen seiner Informationen.
Die teilweise öffentliche Verhandlungen nutzte er, um mit seiner brillanten Rhetorik für eine aufgeklärte Gesellschaft einzutreten.
Akbar Ganji, Vater von zwei Töchtern, wurde zunächst zu zehn Jahren Haft und fünf Jahren Verbannung verurteilt. Das Revisionsgericht aber hat das Urteil aufgehoben und es in sechs Jahre Haft umgewandelt.
Die erste Reaktion des Unverbesserlichen:
"Ich habe keinerlei Zweifel daran: Unsere Zukunft ist die Demokratie. Es mag sein, dass wir noch viele Jahre zu kämpfen haben. Aber letzendlich gibt es keinen anderen Weg."
Ein Beitrag von SAID, dem Präsidenten des PEN-Zentrums Deutschland. Die Reihe "Autoren im Gefängnis" wird am jeweils ersten Montag eines Monats fortgesetzt.