Auf Station 3A des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke ist Kaffeezeit und auf dem Gang geht es zu, wie in einem Bienenstock. Jan Mergesberg hat schon Blut abgenommen, Visite gemacht, sich mit Kollegen und leitenden Ärzten besprochen. Später wird er noch einmal nach seinen Patienten sehen und einen Entlassungsbrief diktieren.
"Es geht den ganzen Tag darum letztendlich, die Patienten, die man versorgt - ja da diagnostische und therapeutische Abläufe zu regeln, in Röntgenbesprechungen und Besprechungen mit den leitenden Ärzten die Therapiepläne klarzukriegen."
Jan Mergesberg ist einer von vier Medizinstudenten, die auf Station 3A das Arztsein proben. Dabei sollen sie selbständig, aber nicht eigenmächtig vorgehen, stellt Christian Scheffer, Leiter der Ausbildungsstation, klar.
"Alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen sind nur in Abstimmung mit mir oder dem leitenden Arzt passiert. Das heißt, alle Medikamente, alle Anordnungen für diagnostische Untersuchungen gehen nur nach Rücksprache mit uns."
Sollte irgend etwas Unvorhergesehenes geschehen, wenn einer der Jungmediziner mit seinem Patienten alleine ist, besteht außerdem die Möglichkeit, Dr. Scheffer anzupiepsen. Jan Mergesberg sagt, er mache von diesem Angebot eigentlich ständig Gebrauch. Trotzdem fühlt er sich nach drei Monaten auf der Ausbildungsstation seinen Aufgaben als künftiger Arzt durchaus gewachsen, auch wenn es mal stressig werden sollte.
"Ich fühle mich wesentlich besser vorbereitet, weil ich jetzt mein Wissen, das durchaus schon am Anfang Praxisbezug hatte, viel besser anwenden kann, viel besser weiß, wenn ein Patient kommt, auf was muss ich achten, wie gliedert sich das auch in den Krankenhausalltag ein."
Die Ausbildungsstation im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke ist die erste ihrer Art in Deutschland. Die Pilotphase ist mittlerweile abgeschlossen und wird wissenschaftlich ausgewertet. Im nächsten Jahr soll das Projekt fortgesetzt und als ständige Einrichtung etabliert werden. Dabei werden dann auch Nachbardisziplinen, wie die Pflegewissenschaft, einbezogen. Für Birger Priddat, der seit Sommer die Geschicke der gebeutelten Uni leitet, ist die Ausbildungsstation Teil eines Prozesses, den er mit Renovierungsarbeiten an einem Haus mit einer durchaus gesunden Bausubstanz vergleicht.
"Das Parkett ist noch da. Natürlich, es hat Löcher, manchmal pfeift der Wind durch die Fenster, es muss neu verglast werden, einige Kollegen haben uns auch verlassen aber andere kommen schon wieder. Ein völlig normaler Prozess der Umsetzung. Es geht ja nicht darum zu erstarren, sondern Bewegung wieder transparent und sichtbar zu machen."
Zu den Sanierungsarbeiten gehört auch, alte Zöpfe abzuschneiden. Zwei Abteilungen sind Ende Oktober geschlossen worden, weil es zuwenig Studienbewerber gab. Das Institut für Musiktherapie beispielsweise, einst eine Vorzeigeeinrichtung der Uni Witten, hatte zuletzt gerade zwei Studenten. Das hat weh getan, sagt Priddat und wenn die zukünftige Entwicklung es zulässt, muss die Schließung auch nicht endgültig sein.
"Vielleicht gibt es die später mal in der Strecke, dass wir wieder generell nicht Musiktherapie, überhaupt Kunsttherapie im weitesten Sinne, dass wir das bei uns einfügen. Aber das steht nicht auf der Prioritätenliste eins."
Auf der Prioritätenliste sehr weit oben steht dagegen das Thema finanzielle Sicherheit. Mit den 12 Millionen Euro, die ein Investor im Sommer zur Verfügung gestellt hat komme er etwa vier bis fünf Jahre aus, so Priddat. Um die Arbeit der Uni langfristig sicher zu stellen, brauche er mindestens 200 Millionen an Stiftungskapital. Das ist nicht nur eine Menge Geld, die Privatunis konkurrieren bei den Investoren auch immer stärker mit den staatlichen Hochschulen. Dem Wirtschaftsfachmann Priddat ist klar, dass da noch eine Menge Arbeit auf ihn zukommt.
"Deswegen wird man sich noch viel genauer präsentieren müssen in seiner Einzigartigkeit. Nicht das wir sie nicht hätten aber sie müssen sie noch einmal reformulieren. Es reicht nicht, das, was man 1982 begonnen hat, heute noch mal in die Welt zu setzen. Und daran werden wir arbeiten und werden auch neue Produkte und Programme entwickeln, die viele überzeugen können, uns das Geld zu geben und nicht anderen."
"Es geht den ganzen Tag darum letztendlich, die Patienten, die man versorgt - ja da diagnostische und therapeutische Abläufe zu regeln, in Röntgenbesprechungen und Besprechungen mit den leitenden Ärzten die Therapiepläne klarzukriegen."
Jan Mergesberg ist einer von vier Medizinstudenten, die auf Station 3A das Arztsein proben. Dabei sollen sie selbständig, aber nicht eigenmächtig vorgehen, stellt Christian Scheffer, Leiter der Ausbildungsstation, klar.
"Alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen sind nur in Abstimmung mit mir oder dem leitenden Arzt passiert. Das heißt, alle Medikamente, alle Anordnungen für diagnostische Untersuchungen gehen nur nach Rücksprache mit uns."
Sollte irgend etwas Unvorhergesehenes geschehen, wenn einer der Jungmediziner mit seinem Patienten alleine ist, besteht außerdem die Möglichkeit, Dr. Scheffer anzupiepsen. Jan Mergesberg sagt, er mache von diesem Angebot eigentlich ständig Gebrauch. Trotzdem fühlt er sich nach drei Monaten auf der Ausbildungsstation seinen Aufgaben als künftiger Arzt durchaus gewachsen, auch wenn es mal stressig werden sollte.
"Ich fühle mich wesentlich besser vorbereitet, weil ich jetzt mein Wissen, das durchaus schon am Anfang Praxisbezug hatte, viel besser anwenden kann, viel besser weiß, wenn ein Patient kommt, auf was muss ich achten, wie gliedert sich das auch in den Krankenhausalltag ein."
Die Ausbildungsstation im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke ist die erste ihrer Art in Deutschland. Die Pilotphase ist mittlerweile abgeschlossen und wird wissenschaftlich ausgewertet. Im nächsten Jahr soll das Projekt fortgesetzt und als ständige Einrichtung etabliert werden. Dabei werden dann auch Nachbardisziplinen, wie die Pflegewissenschaft, einbezogen. Für Birger Priddat, der seit Sommer die Geschicke der gebeutelten Uni leitet, ist die Ausbildungsstation Teil eines Prozesses, den er mit Renovierungsarbeiten an einem Haus mit einer durchaus gesunden Bausubstanz vergleicht.
"Das Parkett ist noch da. Natürlich, es hat Löcher, manchmal pfeift der Wind durch die Fenster, es muss neu verglast werden, einige Kollegen haben uns auch verlassen aber andere kommen schon wieder. Ein völlig normaler Prozess der Umsetzung. Es geht ja nicht darum zu erstarren, sondern Bewegung wieder transparent und sichtbar zu machen."
Zu den Sanierungsarbeiten gehört auch, alte Zöpfe abzuschneiden. Zwei Abteilungen sind Ende Oktober geschlossen worden, weil es zuwenig Studienbewerber gab. Das Institut für Musiktherapie beispielsweise, einst eine Vorzeigeeinrichtung der Uni Witten, hatte zuletzt gerade zwei Studenten. Das hat weh getan, sagt Priddat und wenn die zukünftige Entwicklung es zulässt, muss die Schließung auch nicht endgültig sein.
"Vielleicht gibt es die später mal in der Strecke, dass wir wieder generell nicht Musiktherapie, überhaupt Kunsttherapie im weitesten Sinne, dass wir das bei uns einfügen. Aber das steht nicht auf der Prioritätenliste eins."
Auf der Prioritätenliste sehr weit oben steht dagegen das Thema finanzielle Sicherheit. Mit den 12 Millionen Euro, die ein Investor im Sommer zur Verfügung gestellt hat komme er etwa vier bis fünf Jahre aus, so Priddat. Um die Arbeit der Uni langfristig sicher zu stellen, brauche er mindestens 200 Millionen an Stiftungskapital. Das ist nicht nur eine Menge Geld, die Privatunis konkurrieren bei den Investoren auch immer stärker mit den staatlichen Hochschulen. Dem Wirtschaftsfachmann Priddat ist klar, dass da noch eine Menge Arbeit auf ihn zukommt.
"Deswegen wird man sich noch viel genauer präsentieren müssen in seiner Einzigartigkeit. Nicht das wir sie nicht hätten aber sie müssen sie noch einmal reformulieren. Es reicht nicht, das, was man 1982 begonnen hat, heute noch mal in die Welt zu setzen. Und daran werden wir arbeiten und werden auch neue Produkte und Programme entwickeln, die viele überzeugen können, uns das Geld zu geben und nicht anderen."