Donnerstag, 02. Mai 2024

Interview der Woche
"Aufarbeiten, lernen, heilen": Ethikrats-Vorsitzende Buyx für umfassende Auseinandersetzung mit Corona-Pandemie

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Buyx, fordert eine bessere Aufarbeitung der Corona-Pandemie und deren Folgen. Buyx sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, die Pandemie sei die größte gesellschaftliche Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Man sei nach deren Ende zu schnell zur Tagesordnung übergegangen.

05.04.2024
    Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
    Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates (Archivbild). (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Als einen Grund hierfür nannte Buyx den russischen Überfall auf die Ukraine. Dieser habe der Gesellschaft ein Stück weit die Chance zur Aufarbeitung genommen. Umso wichtiger sei es, dies jetzt - ein Jahr nach dem Auslaufen der letzten Corona-Maßnahmen - nachzuholen. Nur so könne man aus der Corona-Krise lernen und gemeinsam heilen. Buyx betonte, die politische Aufarbeitung könne zwar von einer Enquete-Kommission des Bundestages erfolgen. Dies sei aber viel zu wenig und verkenne, dass es sich um die Erfahrung einer existenziellen Krise handele.
    Die während der Pandemie verhängten Schutzmaßnahmen wertete Buyx als insgesamt verhältnismäßig. Allerdings habe es Bereich gegeben - besonders bei Kindern und Jugendlichen - wo man rückblickend hätte anders handeln können, erklärte die Medizinethikerin. Lesen Sie hier das Interview in voller Länge.

    Mehr zum Thema

    Debatte um Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen
    Lauterbach veranlasst „weitestgehende“ Entschwärzung der RKI-Protokolle
    Diese Nachricht wurde am 05.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.