Archiv


Aufbruch in eine ungewisse Zukunft

Osttimors Hauptstadt Dili, kurz vor neun Uhr. An diesem Morgen zu Beginn der Trockenzeit ist die tropische Hitze immer noch sehr feucht und drückend. Vor der Kirche im Stadtteil Balide trommeln kleine, dunkelhäutige Männer mit gemusterten Kopftüchern traditionelle Rhythmen. Einer von ihnen trägt eine Kopfbedeckung mit schwarzen und gelben Federn. Frauen in Wickelröcken, bunt gewebt oder bedruckt, stehen am Wegesrand. Alte Stammestraditionen mischen sich hier mit der Kultur der ehemaligen portugiesischen Kolonialherren, die im 16. Jahrhundert den katholischen Glauben auf die südostasiatische Insel brachten. Die Menschen vor der Kirche erwarten Bischof Basilio do Nascimento. Er ist aus der Stadt Bacau im Osten der Insel angereist, um einen jungen Mann zum Priester zu weihen.

Michaela Koller |
    Nascimento ist der Amtsnachfolger von Bischof Carlos Ximenes Belo, der 1996 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Im vorigen Herbst trat Belo vom Bischofsamt zurück. Aus gesundheitlichen Gründen, wie es hieß. Während der Zeit der indonesischen Herrschaft über Osttimor kamen jeden Morgen Landsleute in sein Haus, und berichteten ihm von willkürlichen Verhaftungen, Folter und Vergewaltigungen durch die Besatzer. Der katholische Oberhirte ließ die Menschenrechtsverletzungen dokumentieren und verschaffte den Anliegen seiner Landsleute international Gehör. Dazu richtete er die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden ein. Bartholomeu de Araujo, Direktor der Kommission, erinnert sich an die Racheakte pro-indonesischer Milizen nach dem 30. August 1999. Damals durften die Osttimoresen nach 24-jähriger Unterdrückung durch die Indonesier über ihre Zukunft abstimmen. Sie wählten die Unabhängigkeit.

    Als sich das timoresische Volk gegen eine Sonderautonomie im Sinne Jakartas entschied, kamen die indonesische Armee und die pro-indonesischen Milizen und verübten Menschenrechtsverletzungen, nicht nur in Dili, sondern in allen 13 Distrikten. Sie zerstörten alles, sie brachten die Leute um, und vertrieben unser Volk von Osttimor in den Westen der Insel. Zu dieser Zeit war ich selbst nicht hier, ich flüchtete ins Landesinnere und versteckte mich in den Bergen. Hätte ich das nicht gemacht, wäre ich nicht nach Westtimor geflohen, ich weiß nicht, was mit mir passiert wäre. Die indonesische Armee oder die Milizen hätten mich sicher umgebracht.

    Rund 2000 Menschen kamen in dieser Zeit ums Leben, mehr als 200.000 Osttimoresen wurden vertrieben. Pro-indonesische Milizen zerstörten mehr als drei Viertel der gesamten Infrastruktur. In der Hauptstadt Dili stehen im Zentrum noch immer einzelne Ruinen, fensterlos, mit verrußter Front, stumme Zeugen der "Politik der verbrannten Erde". Dazwischen Wellblechhütten und zweigeschossige Betongebäude mit flachen Dächern. Auf der Straße laufen Mutterschweine mit ihren kleinen Ferkeln herum und suchen nach Nahrung. Vor einer Ruine grast friedlich ein Kalb: Von dem zweistöckigen Gebäude steht nur noch das Erdgeschoss. Es ist der Palast der Aschen, der Amtssitz des Präsidenten von Osttimor. Die Eingangshalle ist unverputzt, Regenwasser tropft durch die Decke.

    Präsident Kay Rala Xanana Gusmao war einst Anführer der osttimoresischen Guerillabewegung, die in der Bergen für die Freiheit kämpfte. Sieben Jahre lang hielten ihn die Indonesier in einem Hochsicherheitsgefängnis fest. Er kam erst wieder frei, nachdem UNO-Blauhelme den Gewaltexzessen in seiner Heimat im September 1999 ein Ende bereitet hatten. In seinem Büro erzählt Gusmao von seiner Rückkehr nach Osttimor im Oktober 1999. Auf der Anrichte ein großes Foto, in einem breiten barock-goldenen Holzrahmen. Es zeigt den ehemaligen Guerillaführer, wie er beim Staatsbesuch in Indonesien eine Militärformation abschreitet.

    Die Ankunft hier war ganz einfach schrecklich. Wir mussten das Gefühl der Freude unterdrücken, der Genugtuung darüber, dass wir in einem langen und schweren Kampf gesiegt hatten. Es wurde überlagert von Trauer und Tränen - denn das ganze Land war ja zerstört. Viele Menschen waren in die Wälder, in die Berge geflohen. Sie hatten alles verloren - ihre Häuser, ihren gesamten Besitz. Es war eine echte Tragödie. Die Menschen kehrten in ihr befreites Land zurück - und ihre Gesichter waren gezeichnet von Trauer und Schmerz. Bei meiner Ankunft war ich mir vollauf im klaren über das Ausmaß der Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert waren. So hielt sich meine Freude - trotz des politischen Sieges - in Grenzen.

    Am 20. Mai 2002 ging dann nach all den Jahren des Leidens Gusmaos Traum in Erfüllung: Osttimor wurde unabhängig. Die Welt blickte nach Dili. UNO-Generalsekretär Kofi Annan und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton waren gekommen und die Osttimoresen tanzten und sangen vor Freude.

    Als ärmstes Land in Asien steht Osttimor vor einem Berg von Problemen. Da ist zunächst einmal das Sicherheitsproblem. Rund 3.000 pro-indonesische Milizionäre halten sich noch hinter der Grenze in Westtimor auf indonesischem Staatsgebiet auf. Von ihnen geht noch immer eine Gefahr aus. Friedenstruppen sichern das Grenzgebiet zum Westen der Insel im Rahmen der UNO-Mission UNMISET.

    Anfang Januar dieses Jahres kam es zu einem Zwischenfall: eine bewaffnete Gruppe drang von Westtimor in die östliche Inselhälfte ein und überfiel zwei Dörfer. Vier Menschen wurden ermordet, acht verletzt. Zeugen sprachen von "pro-indonesischen Milizen". Mit Maschinengewehren bewaffnet hätten sie geschrien "Wir kommen zu Euch zurück". Der Oberkommandierende der UNO-Streitkräfte, Generalmajor Tan Huck Jim vermutet aber ein kriminelles Motiv hinter dem Überfall:

    Die Lebensbedingungen im Westen Timors sind vergleichsweise schlecht. Die Milizionäre wollen sich durch Raub bereichern, weil sie in Osttimor einen gewissen Aufschwung sehen. Und wir glauben, dass sie deswegen jetzt über die Grenze kommen und hier Überfälle verüben, bevor die Indonesier sie aus Westtimor abziehen.

    Die Truppenstärke der UNO in Osttimor beträgt derzeit noch rund 3600 Mann. Im Juni nächsten Jahres wird der letzte UNO-Soldat das Land verlassen. Bis dahin muss die Polizei Osttimors auf etwaige Zwischenfälle vorbereitet sein, auch auf Unruhen, wie sie Anfang Dezember 2002 das Land erschütterten.

    Studentenproteste waren am 4. Dezember eskaliert. Der Mob plünderte Geschäfte und setzte Häuser in Brand, darunter auch das Haus des Premierministers Mari Alkatiri. Bei den Ausschreitungen wurden zwei Menschen getötet und rund zwei Dutzend verletzt. Die anfänglich noch friedlichen Demonstrationen richteten sich gegen die Regierung. Auch Manuel da Gama, der an der Nationaluniversität Betriebswirtschaft studiert, ist mit dem gegenwärtigen politischen Kurs der herrschenden Partei FRETILIN unzufrieden:

    Pro-indonesische Milizen sind immer noch aktiv und Terroristen verunsichern die Menschen. Im ersten Jahr ihrer Amtszeit hätte die Regierung dagegen schon etwas unternehmen sollen. Sie sollte auch die Lebensbedingungen der Menschen allgemein verbessern, denn die Armut ist immer noch sehr schlimm in unserem Land.

    Manuel da Gama spricht Bahasa Indonesia. Mit dieser Sprache ist er in der Schule groß geworden. Die Politiker, die er kritisiert, reden in ihren Kabinettssitzungen Portugiesisch, so wie sie es vielfach im Exil taten. Auf der Straße in Dili sprechen die Menschen die Verkehrssprache Tetum, in den Dörfern verständigen sie sich in ihrer Stammessprache. Kommunikationsprobleme verschärfen noch die schwierige Wirtschaftssituation.

    Auf dem Parkplatz vor der Universität will ein kleiner Junge unberechtigt einen Dollar Parkgebühr kassieren. Erst hartnäckig, gibt er schließlich fast weinend zu, dass er Hunger hat. Ein größerer Junge kommt hinzu und bietet immer wieder Bananen feil. Die Armut ist groß: Jeder zweite Timorese im aktiven Alter ist entweder arbeitslos oder unterbeschäftigt. Drei Viertel derer die Arbeit haben, verdienen ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Etwa beim Anbau von Kaffee oder Reis. Premierminister Mari Alkatiri hält die wirtschaftlichen Schwierigkeiten aber für lösbar.

    Aus unserer Sicht benötigen wir noch zwei, drei Jahre, um all diese Probleme zu bewältigen.

    Große Teile der Infrastruktur Osttimors sind noch immer zerstört. Banken, Telefonleitungen, das Stromnetz, nichts verschonten die pro-indonesischen Milizen bei ihrem Rachefeldzug im Jahr 1999. Die indonesischen Lehrer und Ärzte zogen zudem ab.

    Eine Mutter auf dem Lande musste kürzlich ihre zwei kleinen Kinder wegen Malaria behandeln lassen. In ihrem Dorf gibt es jedoch keinen Telefonanschluß, um medizinische Hilfe zu rufen. Nach stundenlanger Fahrt über zerstörte Straßen kommt sie endlich im nächsten Krankenhaus an. Das ist an dem Morgen aber geschlossen. Die einzige Krankenschwester, die dort Patienten versorgte, ist gerade zur Kirche gegangen. Eine typische Alltagssituation in Osttimor im Jahre eins der Unabhängigkeit.

    Neben dem Ausbau der Infrastruktur steht die Belebung der verschiedenen Wirtschaftssektoren auf dem Programm der Regierung: Eine mögliche Chance für künftige Deviseneinnahmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen sieht Premierminister Alkatiri in der systematischen Förderung des Tourismus.

    Mit dieser Politik wollen wir jetzt wirklich beginnen. Was für ein Tourismus kommt für Osttimor in Frage? Jeder spricht von Ökotourismus. Was bedeutet Ökotourismus? Nun, das kann nicht bedeuten, zu einem primitiven Standard zurückzukehren. Dafür würde niemand herkommen. Wir haben hier sehr schöne Strände, wir haben Tauchmöglichkeiten. Wir bieten in allem internationalen Standard. Nur müssen wir derartige Attraktionen für den Tourismus weiterentwickeln.

    Trotz weißer Sandstrände und stiller grüner Buchten: Bis zum angestrebten Ziel, einmal touristisch wirklich attraktiv zu sein, ist der Weg noch weit. Durch die Einführung des US-Dollars ist das Preisniveau im Vergleich zum Nachbarn Indonesien hoch. Das wirkt sich auf den gesamten Export negativ aus, auch auf die Preise für Dienstleistungen. Touristen lassen sich auch durch die Mücken abschrecken, von denen viele Malaria oder Denguefieber übertragen.

    Der Ausbau der touristischen Infrastruktur allein garantiert noch keine ausreichenden Deviseneinnahmen. Der Führer der Oppositionspartei, Timoresische Demokratische Union UDT, Joao Carrascalao, sieht für das wirtschaftliche Fortkommen seines Landes weitere Hindernisse. Er schlägt einen anderen Weg vor:

    Ich denke, dass Privatisierung der Weg für die Zukunft ist. Ich sehe das in entwickelten Ländern, wo sogar Teile der Verwaltung privatisiert sind. Die Ergebnisse sind dort wirklich sehr positiv. Zum Beispiel in unserem Nachbarland Australien, das ein sehr entwickeltes Land ist, ein großes Pro-Kopf-Einkommen aufweist und wo die Menschen einen hohen Lebensstandard genießen. Die Produktionsmittel sind dort nicht in der Hand der Regierung. Und das ist es, was unsere Regierung lernen muss.

    In der Tat fließen die einzigen nennenswerten Einnahmen erst einmal in die Staatskasse: In der Timor-See vor der Nordküste Australiens befinden sich große Öl- und Gasvorkommen. Osttimor verfügt über Förderrechte, die dem Land während der nächsten 20 Jahre mindestens sieben Milliarden US-Dollar einbringen sollen.

    Wirtschaftsexperten sehen aber in der Privatisierung nicht den alleinigen Schlüssel zum Wohlstand. Joao Mariano Saldanha, Direktor eines renommierten Forschungszentrums in der Hauptstadt Dili, der Osttimorstudiengruppe:

    Ich denke, es müssen immer noch eigentumsrechtliche Fragen geklärt werden. Wir sollten etwas von den finanziellen Ressourcen, von dem Budget von anderen Sektoren in den landwirtschaftlichen Sektor umlenken.

    Investoren, ob im Agrarsektor oder in anderen Bereichen, könnten in der Tat von ungeklärten eigentumsrechtlichen Fragen abgeschreckt werden. Im Jahr 1999 sind viele Menschen aus Osttimor geflohen und haben Eigentum zurückgelassen, auch Indonesier. In Westtimor leben immer noch rund 30.000 Flüchtlinge aus Osttimor.

    Wer gewiss nicht zurückkehrt, sind die pro-indonesischen Milizionäre, die sich schwerster Verbrechen schuldig gemacht haben. Sie bleiben in Indonesien, dessen Armee und Verwaltung ihre Taten einst unterstützten. Osttimors Generalstaatsanwalt Longuinhos Monteiro klagte im Februar den früheren indonesischen Verteidigungsminister Wiranto an, ebenso den ehemaligen Gouverneur von Osttimor, außerdem andere hochrangige Militärs und Vertreter der Zivilverwaltung. Beinahe 60 Anklagen hat seine Behörde bisher zu den Verbrechen von 1999 vorgelegt.

    Wir haben für unsere Anklage mindestens 1500 Aussagen von Zeugen aus verschiedenen Regionen zusammengestellt. Ein weiteres Beweismittel sind die Dokumente, die die indonesische Verwaltung zurückgelassen hat, besonders Unterlagen der Armee und der Polizei. Diese Dokumente sind sehr aussagekräftig. Wir können damit beweisen, welche Verbrechen im Jahr 1999 in Osttimor verübt wurden, und dass diese Verbrechen systematisch geplant waren. Zudem verfügen wir über Dokumente, die belegen, dass die indonesischen Behörden, besonders die Armee, daran beteiligt waren, die Milizen mit Waffen zu versorgen, damit diese ihre Verbrechen verüben konnten.

    In der indonesischen Hauptstadt Jakarta wurde ad hoc ein Gerichtshof für Menschenrechte eingerichtet, der sich mit denselben Verbrechen befasst. Der letzte indonesische Militärkommandeur in Osttimor kam mit fünf Jahren Haft davon, der ehemalige Gouverneur mit drei Jahren. Der einstige Polizeichef der früheren indonesischen Provinz wurde freigesprochen. Es handelt sich dabei um Personen, die sich nach Meinung der Staatsanwälte in Dili schwerster Verbrechen schuldig gemacht haben, wie Mord, Vertreibung und Verfolgung. Weit mehr als die Hälfte aller Angeklagten befindet sich in Indonesien auf freiem Fuß. Ein Auslieferungsabkommen mit Jakarta gibt es nicht. Osttimors Außenminister José Ramos-Horta sieht darin auch keine Lösung.

    Ich denke nicht, dass das für Osttimor Priorität hat. Wir arbeiten in so vielen anderen Bereichen mit Indonesien zusammen. So glaube ich nicht, dass wir Zeit und Energie investieren sollten, um über Auslieferungsvereinbarungen zu diskutieren. Vor allem, wenn man weiß, dass Indonesien nicht bereit ist, solchen Vereinbarungen nachzukommen. Daher meine ich, dass man in unseren Beziehungen mit Indonesien das tun sollte, was plausibel und realistisch erscheint.

    Die UN-Untersuchungskommission für Osttimor schlug bereits im Jahr 2000 die Errichtung eines internationalen Menschenrechtsgerichtshofs für die Verbrechen von 1999 vor. So eine Einrichtung könnte unabhängig handeln und wäre frei von tagespolitischen Zwängen. In dem realpolitischen Kurs der Regierung in Dili sieht Oppositionspolitiker Joao Carrascalao ein großes Problem:

    Wenn wir jetzt gute Beziehungen aufbauen, dabei aber Aspekte wie Recht und Moral vergessen, dann bleibt da immer etwas, das nicht in Ordnung ist, das jeden Moment hervortreten und wieder Probleme auslösen kann. Ja, ich meine, es ist sehr wichtig gute Beziehungen mit Indonesien zu unterhalten, aber wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen und müssen Gerechtigkeit walten lassen.

    Um die Vergangenheit systematisch aufzuarbeiten, richtete die UNO-Übergangsregierung in Osttimor im Jahr 2001 die Kommission für Repatriierung, Wahrheit und Versöhnung ein. Die Kommission dokumentiert die Verbrechen in der gesamten indonesischen Besatzungszeit. Dazu befragt sie Opfer in allen Distrikten. In den Dörfern sucht sie zusammen mit den Bewohnern nach Lösungen zur Wiedergutmachung für weniger schwere Delikte. Sie will später auch ein Konzept zur Opferentschädigung erarbeiten.

    Der jüngste Staat der Erde sieht sich auf vielen Ebenen vor große Herausforderungen gestellt. Dazu zählen in erster Linie: die Aufarbeitung der Vergangenheit, der wirtschaftliche Neuanfang und nicht zuletzt die Verbesserung der Sicherheitslage. In seiner Rede zum ersten Jahrestag der Unabhängigkeit am 20. Mai ermahnte Präsident Gusmao die UNMISET, ihre Bemühungen im letzten Jahr ihrer Präsenz auf der Insel noch zu verdoppeln. Seine Bilanz nach 365 Tagen Unabhängigkeit der Republik Osttimor:

    Wir sind zufrieden und zugleich unzufrieden. Zufrieden, die ersten eigenen Schritte gehen zu können. Unzufrieden, weil viele Schwierigkeiten bestehen, es viele Herausforderungen zu meistern gilt. Alle begreifen, dass wir uns im ersten Jahr der Unabhängigkeit befinden. Vieles ist zerstört, liegt am Boden. Für uns macht Unabhängigkeit nur Sinn, wenn das ganze Volk spürt, dass es aufwärts geht, dass sich die Lebensbedingungen verbessern. Das ist das Ziel der Unabhängigkeit. Wir sind überzeugt, dass uns die Zukunft eine Verbesserung der Lebensverhältnisse bringen wird. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir viel lernen müssen, uns viele Fähigkeiten aneignen müssen, dass wir uns sehr anstrengen müssen, damit es so kommt.