Die Bundeswaldinventur aus dem Jahre 2004 belegt schwarz auf weiß, was Fachleute seit Jahren wissen: Deutschland verfügt europaweit über die größten Holzreserven. Hinzu kommt: Diese Reserven wachsen Jahr für Jahr nach. Ein idealer Rohstoff also: Er steht im Überfluss zur Verfügung, ist billig und wächst vor der Haustür. Warum – sagten sich die RWTH Aachen und die Aachener Stadtwerke - nutzen wir ihn nicht, um Strom im großen Stil zu produzieren?
"In dem Verfahren werden aufbereitete Holzhackschnitzel in einem zweistufigen Verfahren vom Holz in ein Holzsynthesegas überführt, das dann später in Blockkraftwerken zu Strom und Wärme weiter verarbeitet wird."
So Christian Wirtgen, Oberingenieur an der RWTH Aachen. Das Verfahren hat die Firma Choren Industries aus dem sächsischen Freiberg entwickelt, wobei die eigentliche Innovation darin liegt, dass nachweislich teerfreies Gas hergestellt wird: Es kann problemlos in Gasmotoren ohne jeglichen Teerrückstand in Strom und Wärme umgewandelt werden! 75.000 Tonnen Holz sollen jährlich 70.000 Megawatt Strom produzieren – genug für 20.000 Haushalte. Der Wirkungsgrad der Anlage
"liegt bei 33 Prozent, im Vergleich zu konventionellen Holzfeuerungsanlagen liegen wir also wesentlich höher, insofern rechtfertigt der Wirkungsgrad auch den höheren technologischen Einsatz, "
und die vergleichsweise hohen Kosten: 44 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme. Das Genehmigungsverfahren läuft, Baubeginn soll im kommenden Sommer sein. Und vom kommenden Jahr an wird mit Strom aus Holz Geld verdient, sagt Dr. Markus Hakes, bei den Stadtwerken Aachen zuständig für das Projekt "Holzgas":
"Wir profitieren natürlich von dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, das 2004 noch mal novelliert worden ist und das insbesondere nachwachsende Rohstoffe gut vergütet. Wir haben unser Konzept also so aufgebaut, dass wir gute Erträge erzielen. Man könnte mit dem Geld sicherlich auch konventionelle Kraftwerke bauen, aber wir denken, dass es in erneuerbaren Energien besser angelegt ist. "
Wenn sich das Projekt rechnet, könnte eine zweite oder sogar dritte Anlage folgen, in Aachen und Umgebung wächst genug Holz. Außerdem haben die Energieversorger Kontakte in die Niederlande und nach Belgien geknüpft, um bei Bedarf dort den Biorohstoff zu kaufen. Weitere Anlagen wären schon deshalb interessant, weil das Verfahren auch geeignet ist,
"um Treibstoffe herzustellen. Auch das ist ein weiteres Segment, was wir – wir haben ja hier den Öffentlichen Nahverkehr in Aachen – im Hause des Konzerns unterstützen könnten. Das Verfahren hat ein großes Potenzial in der Zukunft dazu beizutragen. "
Die Umweltbilanz ist ebenfalls positiv: Das Unternehmen spart jährlich 45.000 Tonnen Kohlendioxid. Die Rückstände der Holzvergasung lassen sich weitgehend im Straßenbau verwenden, ein Teil wandert möglicherweise sogar als Dünger auf Aachens Äcker:
"Es gibt Überlegungen das zu tun, aber diese Frage ist noch nicht gänzlich geklärt, ganz so einfach ist es nicht, da scheiden sich die Geister. "
In einem Punkt scheiden sich die Geister allerdings überhaupt nicht: Das Projekt "Strom aus Holz" muss nachhaltig angelegt sein. Deutschlands Holzreserven sind zwar beachtlich, grundsätzlich soll sich daran aber nichts ändern:
"Wenn wir in der Region die 75.000 Tonnen beschaffen müssen, würde uns das ausreichen, was nachwächst. Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft ist eigentlich ein altes Thema, die Forstwirtschaft wird seit 200 Jahren nachhaltig betrieben und auf diesen Wert satteln wir dann auch auf, das heißt, wir werden keine Kahlschläge erzeugen, sondern eben die Forste so bewirtschaften, dass wir auch in zehn Jahren noch unser Holz bekommen."
"In dem Verfahren werden aufbereitete Holzhackschnitzel in einem zweistufigen Verfahren vom Holz in ein Holzsynthesegas überführt, das dann später in Blockkraftwerken zu Strom und Wärme weiter verarbeitet wird."
So Christian Wirtgen, Oberingenieur an der RWTH Aachen. Das Verfahren hat die Firma Choren Industries aus dem sächsischen Freiberg entwickelt, wobei die eigentliche Innovation darin liegt, dass nachweislich teerfreies Gas hergestellt wird: Es kann problemlos in Gasmotoren ohne jeglichen Teerrückstand in Strom und Wärme umgewandelt werden! 75.000 Tonnen Holz sollen jährlich 70.000 Megawatt Strom produzieren – genug für 20.000 Haushalte. Der Wirkungsgrad der Anlage
"liegt bei 33 Prozent, im Vergleich zu konventionellen Holzfeuerungsanlagen liegen wir also wesentlich höher, insofern rechtfertigt der Wirkungsgrad auch den höheren technologischen Einsatz, "
und die vergleichsweise hohen Kosten: 44 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme. Das Genehmigungsverfahren läuft, Baubeginn soll im kommenden Sommer sein. Und vom kommenden Jahr an wird mit Strom aus Holz Geld verdient, sagt Dr. Markus Hakes, bei den Stadtwerken Aachen zuständig für das Projekt "Holzgas":
"Wir profitieren natürlich von dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, das 2004 noch mal novelliert worden ist und das insbesondere nachwachsende Rohstoffe gut vergütet. Wir haben unser Konzept also so aufgebaut, dass wir gute Erträge erzielen. Man könnte mit dem Geld sicherlich auch konventionelle Kraftwerke bauen, aber wir denken, dass es in erneuerbaren Energien besser angelegt ist. "
Wenn sich das Projekt rechnet, könnte eine zweite oder sogar dritte Anlage folgen, in Aachen und Umgebung wächst genug Holz. Außerdem haben die Energieversorger Kontakte in die Niederlande und nach Belgien geknüpft, um bei Bedarf dort den Biorohstoff zu kaufen. Weitere Anlagen wären schon deshalb interessant, weil das Verfahren auch geeignet ist,
"um Treibstoffe herzustellen. Auch das ist ein weiteres Segment, was wir – wir haben ja hier den Öffentlichen Nahverkehr in Aachen – im Hause des Konzerns unterstützen könnten. Das Verfahren hat ein großes Potenzial in der Zukunft dazu beizutragen. "
Die Umweltbilanz ist ebenfalls positiv: Das Unternehmen spart jährlich 45.000 Tonnen Kohlendioxid. Die Rückstände der Holzvergasung lassen sich weitgehend im Straßenbau verwenden, ein Teil wandert möglicherweise sogar als Dünger auf Aachens Äcker:
"Es gibt Überlegungen das zu tun, aber diese Frage ist noch nicht gänzlich geklärt, ganz so einfach ist es nicht, da scheiden sich die Geister. "
In einem Punkt scheiden sich die Geister allerdings überhaupt nicht: Das Projekt "Strom aus Holz" muss nachhaltig angelegt sein. Deutschlands Holzreserven sind zwar beachtlich, grundsätzlich soll sich daran aber nichts ändern:
"Wenn wir in der Region die 75.000 Tonnen beschaffen müssen, würde uns das ausreichen, was nachwächst. Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft ist eigentlich ein altes Thema, die Forstwirtschaft wird seit 200 Jahren nachhaltig betrieben und auf diesen Wert satteln wir dann auch auf, das heißt, wir werden keine Kahlschläge erzeugen, sondern eben die Forste so bewirtschaften, dass wir auch in zehn Jahren noch unser Holz bekommen."