Das Schulorchester eines Berliner Gymnasiums soll beweisen, dass sich Lernen lohnt. Ein paar Bahnreisende und Spaziergänger bleiben am sonnigen Sonntag vor der Bühne am Berliner Hauptbahnhof stehen. Doch so recht wissen sie nicht, was die jungen Musiker eigentlich wollen. Nur die Findigen gelangen bis ins Untergeschoss des Bahnhofs. Da präsentieren sich an sterilen Messeständen ein paar Projekte, die vom europäischen Bildungsprogramm gefördert werden. Wenn das Thema schon sperrig ist, so ist es diese Präsentation erst recht. Dabei gibt es inhaltlich einiges zu entdecken. Das Projekt "Pro Polska" etwa, ein Programm des Oberstufenzentrums Berlin-Steglitz. Es richtet sich an Kaufleute für Bürokommunikation, sowohl in dualer als auch vollzeitschulischer Ausbildung. Der Koordinator Ralf Jarke:
" In beiden Berufen gehen sie zwischenzeitlich nach Polen für mindestens drei Monate für die Vollzeitschüler und bis zu sechs Monaten für die Teilzeitschüler. Sinn der Sache ist, dass Land und Leute kennen gelernt werden und dass natürlich die Sprachenkompetenz deutlich erhöht wird."
Während der Zeit in Polen erhalten die Azubis 600 Euro monatlich aus dem europäischen Programm Leonardo da Vinci. Am Stand von Pro Polska im Hauptbahnhof herrscht dennoch gähnende Leere. So wie an den anderen Ständen auch. Nur wenige Leute sind unterwegs. Darunter sind dann immerhin ein paar, die es wirklich ernst meinen. Andrea Walter etwa.
" Wir sind extra deshalb hierher gekommen, weil wir das gelesen haben, dass hier so eine Ausstellung über lebenslanges Lernen ist, und wollen uns informieren, weil - na ja gut, wir sind nicht mehr so ganz jung. Und nach dem Berufsleben möchte man ja auch noch was machen. Da muss man rechtzeitig sich darauf vorbereiten, denke ich mal."
Lebenslanges Lernen, so heißt das neue EU-Bildungsprogramm. Es umfasst vier Einzelprogramme. Comenius für die Schulen, Erasmus für die Hochschulen, Leonardo da Vinci für die Berufsbildung und Grundtvig für die Erwachsenenbildung. Das Programm führt die unterschiedlichen Bereiche, die bislang getrennt waren, nun unter einem Dach zusammen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan heute beim Festakt.
" Die Zusammenfassung der vier Einzelprogramme ist letztlich Ausdruck der Grundüberzeugung, dass eine Bildungsbiographie als ganze zu sehen ist, die Programme auch aufeinander abgestimmt sein sollten. Und nicht zuletzt bedeutet die Zusammenfassung auch: Es gibt enge Verbindungen zum Beispiel zwischen beruflicher Erstausbildung und Weiterbildung."
Sieben Milliarden Euro stehen in den kommenden sieben Jahren zur Verfügung. Allein nach Deutschland fließen pro Jahr 100 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen sich Auszubildende und Berufstätige aller Altersgruppen im Ausland qualifizieren können. 80.000 in ganz Europa pro Jahr. EU-Bildungskommissar Jan Figel:
" Wir können mit dem Geld die Mobilität fördern. Doch bei der Mobilität geht es nicht um Mobilität als Selbstzweck. Der Bologna-Prozess zum Beispiel war ein Ergebnis des populären Erasmus-Programms. Es geht also nicht nur um Mobilität, sondern um deren politische Wirkung."
Diese politische Wirkung lässt sich die EU etwas kosten. Die sieben Milliarden Euro für das Programm bedeuten eine Verdoppelung der bisherigen Etats. Verdoppeln soll sich zum Beispiel auch die Zahl der Erasmus-Stipendiaten - bis zum Jahr 2012 auf drei Millionen. Für die Berliner Humboldt-Universität ist dieser hohe Erasmus-Anteil bereits Realität. Sie wurde bei der Auftaktveranstaltung jetzt in Berlin mit einem Silberpreis ausgezeichnet. Begründung: An keiner europäischen Hochschule ist der Anteil der Erasmus-Studierenden so hoch wie an der HU. Der Erasmus-Koordinator Dietmar Buchmann versucht, das Phänomen zu erklären:
" Das eine ist sicherlich, dass die Universität einen guten Ruf hat, dass wir uns um eine gute Betreuung der Gaststudenten bemühen. Und wir wollen natürlich auch nicht verschweigen, dass Berlin einen gewissen Reiz ausübt auf die Studenten aus Europa, die gerne nach Berlin kommen wollen. Und beides wahrscheinlich bildet den Hintergrund für den Tatbestand, den wir zu verzeichnen haben."
Neben dem Fest am Hauptbahnhof, den offiziellen Festakten und Preisverleihungen findet in Berlin auch noch eine Fachkonferenz mit 700 Bildungsexperten statt. Und umrahmt wird das Ganze von ein wenig Gefühl, Europa-Gefühl.
" In beiden Berufen gehen sie zwischenzeitlich nach Polen für mindestens drei Monate für die Vollzeitschüler und bis zu sechs Monaten für die Teilzeitschüler. Sinn der Sache ist, dass Land und Leute kennen gelernt werden und dass natürlich die Sprachenkompetenz deutlich erhöht wird."
Während der Zeit in Polen erhalten die Azubis 600 Euro monatlich aus dem europäischen Programm Leonardo da Vinci. Am Stand von Pro Polska im Hauptbahnhof herrscht dennoch gähnende Leere. So wie an den anderen Ständen auch. Nur wenige Leute sind unterwegs. Darunter sind dann immerhin ein paar, die es wirklich ernst meinen. Andrea Walter etwa.
" Wir sind extra deshalb hierher gekommen, weil wir das gelesen haben, dass hier so eine Ausstellung über lebenslanges Lernen ist, und wollen uns informieren, weil - na ja gut, wir sind nicht mehr so ganz jung. Und nach dem Berufsleben möchte man ja auch noch was machen. Da muss man rechtzeitig sich darauf vorbereiten, denke ich mal."
Lebenslanges Lernen, so heißt das neue EU-Bildungsprogramm. Es umfasst vier Einzelprogramme. Comenius für die Schulen, Erasmus für die Hochschulen, Leonardo da Vinci für die Berufsbildung und Grundtvig für die Erwachsenenbildung. Das Programm führt die unterschiedlichen Bereiche, die bislang getrennt waren, nun unter einem Dach zusammen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan heute beim Festakt.
" Die Zusammenfassung der vier Einzelprogramme ist letztlich Ausdruck der Grundüberzeugung, dass eine Bildungsbiographie als ganze zu sehen ist, die Programme auch aufeinander abgestimmt sein sollten. Und nicht zuletzt bedeutet die Zusammenfassung auch: Es gibt enge Verbindungen zum Beispiel zwischen beruflicher Erstausbildung und Weiterbildung."
Sieben Milliarden Euro stehen in den kommenden sieben Jahren zur Verfügung. Allein nach Deutschland fließen pro Jahr 100 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen sich Auszubildende und Berufstätige aller Altersgruppen im Ausland qualifizieren können. 80.000 in ganz Europa pro Jahr. EU-Bildungskommissar Jan Figel:
" Wir können mit dem Geld die Mobilität fördern. Doch bei der Mobilität geht es nicht um Mobilität als Selbstzweck. Der Bologna-Prozess zum Beispiel war ein Ergebnis des populären Erasmus-Programms. Es geht also nicht nur um Mobilität, sondern um deren politische Wirkung."
Diese politische Wirkung lässt sich die EU etwas kosten. Die sieben Milliarden Euro für das Programm bedeuten eine Verdoppelung der bisherigen Etats. Verdoppeln soll sich zum Beispiel auch die Zahl der Erasmus-Stipendiaten - bis zum Jahr 2012 auf drei Millionen. Für die Berliner Humboldt-Universität ist dieser hohe Erasmus-Anteil bereits Realität. Sie wurde bei der Auftaktveranstaltung jetzt in Berlin mit einem Silberpreis ausgezeichnet. Begründung: An keiner europäischen Hochschule ist der Anteil der Erasmus-Studierenden so hoch wie an der HU. Der Erasmus-Koordinator Dietmar Buchmann versucht, das Phänomen zu erklären:
" Das eine ist sicherlich, dass die Universität einen guten Ruf hat, dass wir uns um eine gute Betreuung der Gaststudenten bemühen. Und wir wollen natürlich auch nicht verschweigen, dass Berlin einen gewissen Reiz ausübt auf die Studenten aus Europa, die gerne nach Berlin kommen wollen. Und beides wahrscheinlich bildet den Hintergrund für den Tatbestand, den wir zu verzeichnen haben."
Neben dem Fest am Hauptbahnhof, den offiziellen Festakten und Preisverleihungen findet in Berlin auch noch eine Fachkonferenz mit 700 Bildungsexperten statt. Und umrahmt wird das Ganze von ein wenig Gefühl, Europa-Gefühl.