Die Stimmung bei den deutschen Reedern ist schlecht. Ein klares Ergebnis, das Claus Brandt, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers PWC vorlegt:
"Die Ernüchterung hat eingesetzt. Nach über drei Jahren Krise befinden sich sehr viele Unternehmen in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation. Es hat erste Insolvenzen gegeben. Für viele Unternehmen stehen womöglich Insolvenzen bevor."
Die Studie hat ergeben: Eine Mehrzahl der 101 befragten deutschen Reeder, rund 56 Prozent, gehen nicht davon aus, dass sich die Marktbedingungen in naher Zukunft wieder verbessern. Hoffnungen auf einen Aufschwung haben sich als zu verfrüht erwiesen. Das Angebot an Schiffsraum ist durch zahlreiche in den Vorjahren bestellte Schiffe deutlich gewachsen – Claus Brandt:
"Also wir haben einen Angebotsüberhang in der Branche. Es sind sehr viele große Schiffe in den vergangenen Jahren gebaut und abgeliefert worden, die in den Markt gekommen sind und damit zu Überkapazitäten geführt haben."
Die Folge: sinkende Frachtraten. Besonders kleinere Reedereien, die ihre Schiffe an große Linienreeder verchartern, kommen durch den Ratenverfall in wirtschaftliche Schwierigkeiten: Während die Großen im Markt sich in den vergangenen Jahren haben wirtschaftlich besser aufstellen können, haben die Kleinen ihre finanziellen Reserven verbraucht und stehen unter Druck seitens ihrer Kreditgeber. Deshalb gehen 84 Prozent der befragten Schifffahrtsgesellschaften davon aus, dass es in den kommenden zwölf Monaten zu weiteren Insolvenzen und Fusionen einzelner kleiner Reedereien kommen wird.
Die schwierige Wirtschaftslage bringt immer mehr Gesellschaften dazu, ihre Schiffe auszuflaggen – erklärt PWC-Partner Claus Brandt. Bereits 65 Prozent lassen ihre Schiffe unter der Flagge eines Nicht-EU-Landes fahren:
"Wir haben in unserer Umfrage festgestellt, dass sich der Trend, aus der deutschen Flagge herauszugehen, fortgesetzt hat und dass er sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen wird, weil die wirtschaftlichen Zwänge eben sehr stark sind. Wenn die Bundesregierung oder die EU dagegen die Flagge fördern möchte, müssen sich da noch weitere Maßnahmen einstellen, damit die Reeder auch veranlasst werden unter deutscher oder EU-Flagge zu bleiben. Das größte Problem sind die Personalkostenunterschiede zwischen einer Nicht-EU-Flagge und einer EU-Flagge."
Etwas entspannter wird das Problem der Piraterie zwischenzeitlich eingeschätzt: Berichteten bei der Umfrage im letzten Jahr immerhin 62 Prozent der Reeder über mindestens eine Attacke in den vergangenen 12 Monaten, ist die Zahl mittlerweile auf 27 Prozent gesunken. Das sei vor allem auf die von den Reedern eingeführten Sicherheitsvorkehrungen zurückzuführen:
"Die Reeder haben für sich festgehalten, dass es ohne Sicherheitskräfte nicht mehr möglich ist, auf den Weltmeeren insbesondere in Krisengebieten zu operieren. Deshalb setzen fast alle fremde Sicherheitskräfte ein,"
… die entsprechend bewaffnet sind. Auch weil unter deutscher Flagge der Einsatz privater Sicherheitskräfte nicht möglich ist, erwägen deutsche Reeder immer häufiger eine Ausflaggung ihrer Flotte. Schließlich lassen sich dadurch auch noch – so die Meinung von 96 Prozent der Befragten – Kosten einsparen.
"Die Ernüchterung hat eingesetzt. Nach über drei Jahren Krise befinden sich sehr viele Unternehmen in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation. Es hat erste Insolvenzen gegeben. Für viele Unternehmen stehen womöglich Insolvenzen bevor."
Die Studie hat ergeben: Eine Mehrzahl der 101 befragten deutschen Reeder, rund 56 Prozent, gehen nicht davon aus, dass sich die Marktbedingungen in naher Zukunft wieder verbessern. Hoffnungen auf einen Aufschwung haben sich als zu verfrüht erwiesen. Das Angebot an Schiffsraum ist durch zahlreiche in den Vorjahren bestellte Schiffe deutlich gewachsen – Claus Brandt:
"Also wir haben einen Angebotsüberhang in der Branche. Es sind sehr viele große Schiffe in den vergangenen Jahren gebaut und abgeliefert worden, die in den Markt gekommen sind und damit zu Überkapazitäten geführt haben."
Die Folge: sinkende Frachtraten. Besonders kleinere Reedereien, die ihre Schiffe an große Linienreeder verchartern, kommen durch den Ratenverfall in wirtschaftliche Schwierigkeiten: Während die Großen im Markt sich in den vergangenen Jahren haben wirtschaftlich besser aufstellen können, haben die Kleinen ihre finanziellen Reserven verbraucht und stehen unter Druck seitens ihrer Kreditgeber. Deshalb gehen 84 Prozent der befragten Schifffahrtsgesellschaften davon aus, dass es in den kommenden zwölf Monaten zu weiteren Insolvenzen und Fusionen einzelner kleiner Reedereien kommen wird.
Die schwierige Wirtschaftslage bringt immer mehr Gesellschaften dazu, ihre Schiffe auszuflaggen – erklärt PWC-Partner Claus Brandt. Bereits 65 Prozent lassen ihre Schiffe unter der Flagge eines Nicht-EU-Landes fahren:
"Wir haben in unserer Umfrage festgestellt, dass sich der Trend, aus der deutschen Flagge herauszugehen, fortgesetzt hat und dass er sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen wird, weil die wirtschaftlichen Zwänge eben sehr stark sind. Wenn die Bundesregierung oder die EU dagegen die Flagge fördern möchte, müssen sich da noch weitere Maßnahmen einstellen, damit die Reeder auch veranlasst werden unter deutscher oder EU-Flagge zu bleiben. Das größte Problem sind die Personalkostenunterschiede zwischen einer Nicht-EU-Flagge und einer EU-Flagge."
Etwas entspannter wird das Problem der Piraterie zwischenzeitlich eingeschätzt: Berichteten bei der Umfrage im letzten Jahr immerhin 62 Prozent der Reeder über mindestens eine Attacke in den vergangenen 12 Monaten, ist die Zahl mittlerweile auf 27 Prozent gesunken. Das sei vor allem auf die von den Reedern eingeführten Sicherheitsvorkehrungen zurückzuführen:
"Die Reeder haben für sich festgehalten, dass es ohne Sicherheitskräfte nicht mehr möglich ist, auf den Weltmeeren insbesondere in Krisengebieten zu operieren. Deshalb setzen fast alle fremde Sicherheitskräfte ein,"
… die entsprechend bewaffnet sind. Auch weil unter deutscher Flagge der Einsatz privater Sicherheitskräfte nicht möglich ist, erwägen deutsche Reeder immer häufiger eine Ausflaggung ihrer Flotte. Schließlich lassen sich dadurch auch noch – so die Meinung von 96 Prozent der Befragten – Kosten einsparen.