Ukraine-Krieg
Außenpolitiker von Union und Grünen begrüßen vorläufige Absage von Trump-Putin-Treffen

Außenpolitiker von Union und Grünen haben sich erleichtert über die Absage des Treffens zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin geäußert. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe, Wagener, sagte im Deutschlandfunk, Putin täusche Diplomatie immer nur so lange vor, bis er erreicht habe, was er wolle.

    Zwei Männer in Anzug laufen über einen roten Teppich. Es sind der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Amtskollege Donald Trump.
    Trump (r.) und Putin bei ihrem Treffen im August in Alaska (Imago / ZUMA Press / Gavriil Grigorov)
    Bereits im jüngsten Telefonat mit Trump habe es Putin geschafft, dass es vorerst keine Lieferungen amerikanischer Tomahawk-Marschflugkörper an die Ukraine gebe. Gleichzeitig habe Russland seine Angriffe auf das Nachbarland wieder verstärkt - und genau dafür habe Putin mit dem Telefonat Zeit gewinnen wollen.
    Der CDU-Politiker und außenpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Gahler, sagte ebenfalls im Deutschlandfunk, mit einem solchen Gipfel hätte man wieder die große Show gehabt, aber inhaltlich vermutlich nichts erreicht. Denn Putin bestehe ja auf seinen maximalen Forderungen und lehne einen Waffenstillstand ab. Gahler kritisierte auch die Wahl der ungarischen Hauptstadt Budapest als geplanten Ort für das Treffen der Präsidenten. Dies sei eine Provokation beider Seiten gegenüber der Ukraine gewesen, sagte er mit Blick auf die Russland-nahe Position des ungarischen Ministerpräsidenten Orban.
    Trump hatte das Treffen mit Putin vergangene Woche angekündigt. Der Kreml in Moskau erklärte inzwischen aber, dass man für solch eine Zusammenkunft mehr Vorbereitungszeit benötige. Trump meinte daraufhin, er wolle bis auf Weiteres "keine Zeit verschwenden" und "kein vergeudetes Treffen". Orban teilte mit, die Planungen für das Gespräch liefen weiter.

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    Diese Nachricht wurde am 23.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.