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Nach Rückgabe
Auswärtiges Amt sieht Verantwortung für Benin-Bronzen in Nigeria

Das Auswärtige Amt sieht die Verantwortung für die Benin-Bronzen nach deren Rückgabe an Nigeria in dem afrikanischen Land. Die Rückgabe der Bronzen sei nicht an Bedingungen geknüpft gewesen, hieß es. Zuvor war bekannt geworden, dass der scheidende Präsident Muhammadu Buhari die wertvollen Bronzen an den Oba als Oberhaupt des Königreichs von Benin übertragen hatte.

    Der "König mit Lanze, Schild, rechteckiger Glocke, Leoparden-Gürtelmaske und drei Begleitern sowie zwei Portugiesen-Darstellungen"
    Diese und weitere 20 Benin-Bronzen aus Kolonialzeiten hat Deutschland an Nigeria zurückgegeben. (picture alliance / dpa / Annette Riedl)
    Bei wem die Bronzen verblieben, welche Institutionen und Personen beteiligt seien und wie ihre Bewahrung und Zugänglichmachung gestaltet werde, werde in Nigeria entschieden, erklärte das Auswärtige Amt. In der gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe sei die Absicht bekundet worden, dass die Öffentlichkeit auch nach Rückgabe weiterhin Zugang zu den Benin-Bronzen haben werde. Die Einbeziehung des Königshauses beim Rückgabeprozess entspreche aber den Maßgaben einer Beteiligung der Herkunftsgesellschaften. "Die Nationale Museumskommission Nigerias hat uns mitgeteilt, dass das Präsidialdekret bisher nicht in Kraft getreten sei und Änderungsanträge eingebracht worden seien", hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt.
    Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatten Ende 2022 zunächst 20 wertvolle Benin-Bronzen zurückgegeben. Mehr als 1100 der Arbeiten aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört, waren und sind in rund 20 deutschen Museen zu finden.
    Diese Nachricht wurde am 07.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.