…die Ignoranz und Dummheit mancher, die sich nicht damit beschäftigt haben, was sich bildungspolitisch in Europa in den letzten zehn, fünfzehn Jahren getan hat, und die im Grunde sagen; Deutschland ist eine Insel der Seligen und nicht nach links und rechts über den Tellerrand gucken.
Das soll nun anders werden. Die Personalvorstände von 15 großen deutschen Unternehmen – von Bertelsmann über die Deutsche Telekom bis zu BMW - haben in Berlin eine Erklärung zur Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse vorgelegt. "Bachelor Welcome" haben sie diese Initiative getauft. Ziel ist, die Skepsis gegenüber den neuen Abschlüssen abzubauen und vor allem den geschmähten dreijährigen Bachelor populär zu machen. Denn viele Unternehmen, besonders im Mittelstand, setzen nach wie vor auf die althergebrachten Diplomabschlüsse. Die nun veröffentlichte Erklärung besteht aus zwei Teilen: einer Liste mit Zusagen der Wirtschaft und einer allerdings deutlich längeren Liste mit Forderungen an Hochschulen, Politik und Absolventen. Norbert Bensel, Personalvorstand der Deutschen Bahn:
Bei dem Thema Zusagen machen wir ganz klar, dass wir Bachelor-Absolventen in Zukunft Einstiegschancen eröffnen wollen. Und wir werden in der Zukunft, in der nächsten Zeit sehr aktiv für Bachelor- und Master-Absolventen werben. Wir werden deutlich machen, dass dieser Ausbildung die Zukunft gehört, und wir werden deutlich machen, dass wir als Unternehmen unseren Beitrag leisten wollen.
Konkreter sind die Zusagen allerdings nicht. Von attraktiven Einstiegschancen ist in der Erklärung nebulös die Rede, von der Möglichkeit zur berufsintegrierten Weiterqualifizierung und von der Absicht, aktiv mit den Hochschulen bei der Einrichtung von Studienprogrammen zu kooperieren, was auch immer das genau heißen mag. Im Gegenzug fordern die Unternehmen einen neuen Absolvententypus. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft:
Wir erhoffen uns einfach durch die Umstellung der Curricula eine nachhaltige Verjüngung und eine Verkürzung der Studiengänge. Zweitens: mehr Berufsbezug im Studium durch Praxiselemente. Und drittens: eine größere Mobilität und Internationalität der Ausbildung. Und schließlich mehr Transparenz über Qualität und den Inhalt des Studiums durch ein Qualitätssicherungssystem.
Und doch bleibt eine große Ungewissheit. Welche Chancen werden Bachelor-Absolventen tatsächlich haben in den Unternehmen, gerade auch in der Konkurrenz mit den Master-Absolventen? Hier können die Antworten der Personalvorstände die Sorgen nicht zerstreuen. Lieber Bachelor als ein abgebrochenes Studium, ist da zu hören. Also doch ein Schmalspurabschluss? Ein anderer Vertreter kann sich Bachelor-Absolventen auch als Sachbearbeiter vorstellen. Und wieder ein anderer rechnet mit einem um 10-15 Prozent geringeren Einstiegsgehalt für den Bachelor- im Vergleich zum Master-Absolventen. Thomas Sattelberger von Continental.
Nehmen Sie mal beispielsweise hoch spezialisierte Tätigkeiten im Finanzbereich. Da würde wahrscheinlich ein Master in Finance das Richtige sein. Für viele Tätigkeiten im Controlling, denke ich, ist es gut, einen Bachelor-Abschluss zu haben. Und bitte unterschätzen Sie nicht die Chancen, die sich ergeben, wenn man berufsbegleitend sich weiterbilden kann – im Sinne von lebenslanges Lernen – und seinen Master im gleichen Feld oder in anderen Feldern dazu erwerben kann.
Und das immerhin könnte für viele Bachelor-Absolventen eine attraktive Aussicht sein. Denn die Unternehmen wollen die berufsbegleitende Weiterbildung, wie etwa den Abschluss eines MBA, stärker ausbauen. Der Bachelor soll also auf Dauer der Standard sein – mit der Option zum weiteren Aufstieg.
Das soll nun anders werden. Die Personalvorstände von 15 großen deutschen Unternehmen – von Bertelsmann über die Deutsche Telekom bis zu BMW - haben in Berlin eine Erklärung zur Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse vorgelegt. "Bachelor Welcome" haben sie diese Initiative getauft. Ziel ist, die Skepsis gegenüber den neuen Abschlüssen abzubauen und vor allem den geschmähten dreijährigen Bachelor populär zu machen. Denn viele Unternehmen, besonders im Mittelstand, setzen nach wie vor auf die althergebrachten Diplomabschlüsse. Die nun veröffentlichte Erklärung besteht aus zwei Teilen: einer Liste mit Zusagen der Wirtschaft und einer allerdings deutlich längeren Liste mit Forderungen an Hochschulen, Politik und Absolventen. Norbert Bensel, Personalvorstand der Deutschen Bahn:
Bei dem Thema Zusagen machen wir ganz klar, dass wir Bachelor-Absolventen in Zukunft Einstiegschancen eröffnen wollen. Und wir werden in der Zukunft, in der nächsten Zeit sehr aktiv für Bachelor- und Master-Absolventen werben. Wir werden deutlich machen, dass dieser Ausbildung die Zukunft gehört, und wir werden deutlich machen, dass wir als Unternehmen unseren Beitrag leisten wollen.
Konkreter sind die Zusagen allerdings nicht. Von attraktiven Einstiegschancen ist in der Erklärung nebulös die Rede, von der Möglichkeit zur berufsintegrierten Weiterqualifizierung und von der Absicht, aktiv mit den Hochschulen bei der Einrichtung von Studienprogrammen zu kooperieren, was auch immer das genau heißen mag. Im Gegenzug fordern die Unternehmen einen neuen Absolvententypus. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft:
Wir erhoffen uns einfach durch die Umstellung der Curricula eine nachhaltige Verjüngung und eine Verkürzung der Studiengänge. Zweitens: mehr Berufsbezug im Studium durch Praxiselemente. Und drittens: eine größere Mobilität und Internationalität der Ausbildung. Und schließlich mehr Transparenz über Qualität und den Inhalt des Studiums durch ein Qualitätssicherungssystem.
Und doch bleibt eine große Ungewissheit. Welche Chancen werden Bachelor-Absolventen tatsächlich haben in den Unternehmen, gerade auch in der Konkurrenz mit den Master-Absolventen? Hier können die Antworten der Personalvorstände die Sorgen nicht zerstreuen. Lieber Bachelor als ein abgebrochenes Studium, ist da zu hören. Also doch ein Schmalspurabschluss? Ein anderer Vertreter kann sich Bachelor-Absolventen auch als Sachbearbeiter vorstellen. Und wieder ein anderer rechnet mit einem um 10-15 Prozent geringeren Einstiegsgehalt für den Bachelor- im Vergleich zum Master-Absolventen. Thomas Sattelberger von Continental.
Nehmen Sie mal beispielsweise hoch spezialisierte Tätigkeiten im Finanzbereich. Da würde wahrscheinlich ein Master in Finance das Richtige sein. Für viele Tätigkeiten im Controlling, denke ich, ist es gut, einen Bachelor-Abschluss zu haben. Und bitte unterschätzen Sie nicht die Chancen, die sich ergeben, wenn man berufsbegleitend sich weiterbilden kann – im Sinne von lebenslanges Lernen – und seinen Master im gleichen Feld oder in anderen Feldern dazu erwerben kann.
Und das immerhin könnte für viele Bachelor-Absolventen eine attraktive Aussicht sein. Denn die Unternehmen wollen die berufsbegleitende Weiterbildung, wie etwa den Abschluss eines MBA, stärker ausbauen. Der Bachelor soll also auf Dauer der Standard sein – mit der Option zum weiteren Aufstieg.