Außenministerin
Baerbock kritisiert systematische Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen in Afghanistan

Außenministerin Baerbock hat die Taliban in Afghanistan wegen systematischer Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen kritisiert. Sie dürften nicht arbeiten, seien von Bildungsangeboten ausgeschlossen und müssten in der Öffentlichkeit stets ihr Gesicht verhüllen, heißt es in einer Erklärung.

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock spricht an einem Podium.
    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) (Soeren Stache/dpa)
    In keinem anderen Land der Welt seien die Menschenrechtsverletzungen an Frauen so massiv wie in Afghanistan, betonte Baerbock. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in dem Land mindestens 1,4 Millionen Mädchen von einer höheren Schulbildung ausgeschlossen. Allein seit April des vergangenen Jahres seien damit 300.000 weitere Mädchen von dem Bildungsverbot betroffen, teilte die Unesco in Paris mit.

    Amnesty: Bundesregierung soll Aufnahmeprogramm fortsetzen

    Amnesty International forderte die Bundesregierung auf, das Aufnahmeprogramm für gefährdete Menschen aus Afghanistan fortzusetzen. Dass dieses ab nächstem Jahr voraussichtlich nicht weiter finanziert werde, sei beschämend. Nach Angaben des Innenministeriums ist eine Fortführung des Programms angesichts der Haushaltslage ungewiss.
    Heute vor drei Jahren hatten die islamistische Taliban nach dem Abzug einer internationalen Militärallianz unter Führung der USA wieder die Macht in Kabul übernommen.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.