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Tarifstreit
Bahn will Streiks mit Schlichtung abwenden - Gewerkschaft prüft

Die Deutsche Bahn hat der Eisenbahngewerkschaft EVG in ihrem Tarifstreit eine Schlichtung vorgeschlagen. Das geht aus einer Erklärung des Unternehmens hervor. Damit solle der Konflikt ohne weitere Streiks in der Ferienzeit beigelegt werden, heißt es. Auch die EVG hatte eine Schlichtung nicht ausgeschlossen.

    Fahrgäste steigen am Berliner Hauptbahnhof aus einem Regionalexpress aus.
    Die Bahn strebt ein Schlichtungsverfahren mit der EVG an.. (picture alliance / dpa / Christoph Soeder)
    Laut Medienberichten will die Gewerkschaft morgen darüber entscheiden, im Gespräch ist demnach ein 24-stündiger Warnstreik am kommenden Dienstag. Was der Schlichtungsvorschlag der Bahn für diese Pläne bedeutet, blieb offen. Während einer Schlichtung wird üblicherweise nicht gestreikt.
    In der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt und ihre Mitglieder zur Urabstimmung über einen unbefristeten Streik aufgerufen. EVG-Chef Burkert sagte jedoch, die Gewerkschaft sei weiterhin verhandlungsbereit. Die Deutsche Bahn müsse für einen Abschluss aber "noch einmal ordentlich nachlegen". Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen rief die EVG ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik auf. So lange diese läuft, könnte es weitere Warnstreiks geben.
    Die EVG störte sich zuletzt vor allem an der von der Bahn angebotenen langen Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten sowie an der Höhe der angebotenen Lohnerhöhung von zusammen 400 Euro in zwei Schritten - einmal zum Dezember dieses Jahres und einmal zum August kommenden Jahres. Zusätzlich hatte die Bahn eine Inflationsprämie angeboten. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich mindestens 650 Euro mehr Geld für alle Beschäftigten sowie zwölf Monate Laufzeit gefordert. In den Verhandlungen mit Konkurrenzunternehmen der Bahn stimmte die Gewerkschaft angebotenen Lohnerhöhungen von 420 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 21 Monaten zu.
    Diese Nachricht wurde am 28.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.