"Hallo Ihr Lieben, willkommen bei Schlaflos in München. (...) Was will ich heute sagen, neulich hat mich jemand gefragt, sag mal, Podcast, ist ja schön und gut, aber hast du davon irgendetwas gelernt? (...) Dann hab ich erst mal überlegt."
Annik Rubens ist eine Quassel-Strippe. Das muss sie wahrscheinlich auch sein. Denn seit über einem Jahr stellt sie tagtäglich eine Folge von Schlaflos in München als Podcast ins Internet. Rund 5000 Hörer lauschen ihren kleinen, nicht unbedingt weltbewegenden Geschichten. In ihnen sinniert sie darüber, warum es noch keine bayerische Fast-Food-Spezialität gibt oder was sie in ihrem letzten Urlaub auf Bali so erlebt hat. Und alles erreicht den Hörer so, wie Annik es in ihr Mikrofon gesprochen hat – ungeschnitten, mit Räusperern und Versprechern.
"Mir sind auf Anhieb zwei Sachen aufgefallen. Ding Nummer eins (ich kann kein Deutsch), dass ich gelernt habe, dass die Babys auf Bali die ersten sechs Monate den Boden nicht berühren dürfen. Und wenn sie sechs Jahre alt sind, äh, sechs Monate alt geworden sind, feiert man das und stellt sie auf den Boden."
Das Ungekünstelte und Authentische scheinen die Podcaster an Annik Rubens´ Rubrik zu mögen. Hier redet keine geschliffene und abgebrühte Rundfunkstimme, sondern ein Mensch. Und gerade das mache den Erfolg ihrer Serie aus, meint Annik Rubens alias Vanessa Vassilian selber:
"Authentizität ist im Grunde genommen, dass ich vollkommen ungefiltert bin. (...) Da rutscht dann auch mal eine falsche Grammatik rein, ich hab auch keine Räuspertaste. Also alles, was im Radio steril geworden ist, gibt es im Podcasting nicht. Und wenn einer tiefstes bayerisch redet, dann redet er halt tiefstes bayerisch. Das ist manchmal etwas irritierend, aber meistens sehr, sehr schön."
Damit allein lässt sich der große Erfolg von Schlaflos in München allerdings nicht erklären, meint die Podcast-Expertin Nicole Simon. Annik Rubens habe nämlich gegenüber anderen Verfassern von Podcasts einen Vorteil: sie sei eine Frau:
"Das klingt bösartig, wenn ich das so sage (...). Aber jede Frau, die sich in diesem Bereich herumtreibt, hat das Problem, ich bezeichne es wirklich als Problem, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommt als Männer. Schlicht und einfach deshalb, weil sie eine Frau ist. (...) Die Initial-Aufmerksamkeit ist bei Frauen eindeutig höher als bei Männern."
Über diesen Vorteil ist sich Annik Rubens durchaus bewusst; mehr als 80 Prozent aller Podcast-Hörer sind männlich. Und deshalb spricht sie in ihren Podcasts ganz ungeniert, mitunter auch selbstironisch, von ihrem typisch weiblichen Blick auf die ganz banalen Dinge des alltäglichen Lebens. Lange Zeit wollte Annik Rubens mit ihren reizvoll improvisierten Geschichten kein Geld verdienen. Doch das hat sich inzwischen geändert: Vor kurzem ist von ihr ein Buch zum Thema Podcasting erschienen, und auf ihrer Homepage befanden sich auch schon Werbebanner bekannter Verlage. Sobald ein Nutzer die Banner anklickt, hat Annik Rubens Geld verdient. Inzwischen stellt Annik auch Podcasts für den Bayerischen Rundfunk oder für einzelne Firmen her. Das scheint vielen ihrer Schlaflos in München-Fans nicht zu gefallen. Peter Kuttler hatte ihren Podcast noch vor kurzem abonniert. Jetzt hat er sein Abo gekündigt:
"Weil man fragt sich dann doch, wenn man 750 Mal Annik Rubens´ kleine Plaudereien gehört hat, ob das noch so interessant ist. Es ist ja doch immer wieder das gleiche. Und sie hat dann doch den Drang, aus dem, was sie privat gemacht hat, als harmlose, nette Spielerei aufgezogen hat, auch Kohle zu machen. Und damit kriegt es wieder einen anderen Charakter. Wenn ich mir den Mist auf Deutsch gesagt anhöre und er ist freiwillig und spaßhalber, hab ich einen anderen Bezug dazu. Als wenn ich weiß, dafür muss ich zahlen. Das ist einfach ein großer Unterschied."
Annik Rubens:
"Ich glaube, alles, was im Internet Geld kostet, wird einem krumm genommen. Und ich probier momentan, da ganz groß gegen zu kämpfen. Weil ich es ein bisschen schade finde im Grunde genommen. Das heißt nicht, dass ich jetzt damit reich werden möchte. Aber ich glaube, wenn ich mir als Freiberuflerin die Zeit nehmen kann und nicht immer denken muss, ich muss noch irgendwie die Miete zahlen, dann wird auch der Podcast besser."
Noch scheint Annik Rubens der Spagat zwischen der zweckfreien Freude am Podcasten und dem Interesse am Geldverdienen zu gelingen: Nach wie vor gehört Schlaflos in München zu den meist gehörten Podcasts. Eigentlich ist und bleibt das erstaunlich. Denn mitunter hat man bei Annik Rubens’ Plaudereien durchaus mit der Müdigkeit zu kämpfen:
"Das war es eigentlich schon für heute, ich wollte euch noch irgend etwas erzählen, aber das ist mir jetzt entfallen, noch Mittwoch, Donnerstag, Freitag, und dann ist schon wieder Wochenende. Also, bis morgen, Tschüss (schnarchen)."
Annik Rubens ist eine Quassel-Strippe. Das muss sie wahrscheinlich auch sein. Denn seit über einem Jahr stellt sie tagtäglich eine Folge von Schlaflos in München als Podcast ins Internet. Rund 5000 Hörer lauschen ihren kleinen, nicht unbedingt weltbewegenden Geschichten. In ihnen sinniert sie darüber, warum es noch keine bayerische Fast-Food-Spezialität gibt oder was sie in ihrem letzten Urlaub auf Bali so erlebt hat. Und alles erreicht den Hörer so, wie Annik es in ihr Mikrofon gesprochen hat – ungeschnitten, mit Räusperern und Versprechern.
"Mir sind auf Anhieb zwei Sachen aufgefallen. Ding Nummer eins (ich kann kein Deutsch), dass ich gelernt habe, dass die Babys auf Bali die ersten sechs Monate den Boden nicht berühren dürfen. Und wenn sie sechs Jahre alt sind, äh, sechs Monate alt geworden sind, feiert man das und stellt sie auf den Boden."
Das Ungekünstelte und Authentische scheinen die Podcaster an Annik Rubens´ Rubrik zu mögen. Hier redet keine geschliffene und abgebrühte Rundfunkstimme, sondern ein Mensch. Und gerade das mache den Erfolg ihrer Serie aus, meint Annik Rubens alias Vanessa Vassilian selber:
"Authentizität ist im Grunde genommen, dass ich vollkommen ungefiltert bin. (...) Da rutscht dann auch mal eine falsche Grammatik rein, ich hab auch keine Räuspertaste. Also alles, was im Radio steril geworden ist, gibt es im Podcasting nicht. Und wenn einer tiefstes bayerisch redet, dann redet er halt tiefstes bayerisch. Das ist manchmal etwas irritierend, aber meistens sehr, sehr schön."
Damit allein lässt sich der große Erfolg von Schlaflos in München allerdings nicht erklären, meint die Podcast-Expertin Nicole Simon. Annik Rubens habe nämlich gegenüber anderen Verfassern von Podcasts einen Vorteil: sie sei eine Frau:
"Das klingt bösartig, wenn ich das so sage (...). Aber jede Frau, die sich in diesem Bereich herumtreibt, hat das Problem, ich bezeichne es wirklich als Problem, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommt als Männer. Schlicht und einfach deshalb, weil sie eine Frau ist. (...) Die Initial-Aufmerksamkeit ist bei Frauen eindeutig höher als bei Männern."
Über diesen Vorteil ist sich Annik Rubens durchaus bewusst; mehr als 80 Prozent aller Podcast-Hörer sind männlich. Und deshalb spricht sie in ihren Podcasts ganz ungeniert, mitunter auch selbstironisch, von ihrem typisch weiblichen Blick auf die ganz banalen Dinge des alltäglichen Lebens. Lange Zeit wollte Annik Rubens mit ihren reizvoll improvisierten Geschichten kein Geld verdienen. Doch das hat sich inzwischen geändert: Vor kurzem ist von ihr ein Buch zum Thema Podcasting erschienen, und auf ihrer Homepage befanden sich auch schon Werbebanner bekannter Verlage. Sobald ein Nutzer die Banner anklickt, hat Annik Rubens Geld verdient. Inzwischen stellt Annik auch Podcasts für den Bayerischen Rundfunk oder für einzelne Firmen her. Das scheint vielen ihrer Schlaflos in München-Fans nicht zu gefallen. Peter Kuttler hatte ihren Podcast noch vor kurzem abonniert. Jetzt hat er sein Abo gekündigt:
"Weil man fragt sich dann doch, wenn man 750 Mal Annik Rubens´ kleine Plaudereien gehört hat, ob das noch so interessant ist. Es ist ja doch immer wieder das gleiche. Und sie hat dann doch den Drang, aus dem, was sie privat gemacht hat, als harmlose, nette Spielerei aufgezogen hat, auch Kohle zu machen. Und damit kriegt es wieder einen anderen Charakter. Wenn ich mir den Mist auf Deutsch gesagt anhöre und er ist freiwillig und spaßhalber, hab ich einen anderen Bezug dazu. Als wenn ich weiß, dafür muss ich zahlen. Das ist einfach ein großer Unterschied."
Annik Rubens:
"Ich glaube, alles, was im Internet Geld kostet, wird einem krumm genommen. Und ich probier momentan, da ganz groß gegen zu kämpfen. Weil ich es ein bisschen schade finde im Grunde genommen. Das heißt nicht, dass ich jetzt damit reich werden möchte. Aber ich glaube, wenn ich mir als Freiberuflerin die Zeit nehmen kann und nicht immer denken muss, ich muss noch irgendwie die Miete zahlen, dann wird auch der Podcast besser."
Noch scheint Annik Rubens der Spagat zwischen der zweckfreien Freude am Podcasten und dem Interesse am Geldverdienen zu gelingen: Nach wie vor gehört Schlaflos in München zu den meist gehörten Podcasts. Eigentlich ist und bleibt das erstaunlich. Denn mitunter hat man bei Annik Rubens’ Plaudereien durchaus mit der Müdigkeit zu kämpfen:
"Das war es eigentlich schon für heute, ich wollte euch noch irgend etwas erzählen, aber das ist mir jetzt entfallen, noch Mittwoch, Donnerstag, Freitag, und dann ist schon wieder Wochenende. Also, bis morgen, Tschüss (schnarchen)."