Ohne ihren Stockfisch, ihren "bacalhau" können die Portugiesen einfach nicht leben. "Treuen Freund’ nennen sie den getrockneten Kabeljau, der in mehreren hundert Variationen gekocht auf den Tisch kommt. Und sogar einen Fado haben sie ihm gewidmet.
"Es ist die Stunde seines Todes, wer Stockfisch genießen will, muss nicht nur Glück haben, sondern ihn auch teuer bezahlen","
heißt es in dem schon etwas älteren, schaurig-traurigen Lied. Und das hat zum Schrecken aller Portugiesen neue Aktualität bekommen.
""Eines Tages ist es mit dem Kabeljau vorbei,"
prophezeit die Hausfrau Maria da Conceicao, und das Lachen bleibt ihr fast im Halse stecken.
"Irgendwann gibt es einfach keinen Stockfisch mehr. Es muss etwas getan werden, den Kabeljau zu schützen. Auch wenn das bedeutet, dass wir ihn immer teurer bezahlen müssen."
Ein Gespenst geht um in Portugal, das Gespenst vom Kabeljaufangverbot. Denn das - da sind die Spezialisten sich einig - ist die einzige Möglichkeit, die durch Überfischung vom Kollaps bedrohten Kabeljaubestände in der Nordsee zu retten. Den Stockfischfans stehen schlechte Zeiten bevor, fürchtet Maria da Conceicao:
"Der Stockfisch ist jetzt schon sehr teuer. Und wenn weniger Kabeljau gefangen wird, steigen die Preise natürlich noch mehr. Irgendwann können wir uns Stockfisch nicht mehr leisten, werden wir ihn nur noch essen, um unsere Sehnsucht nach ihm zu stillen."
"Ach, welche Sehnsucht nach meinem Stockfisch,"
heißt es im Fado. Und es klingt wie der Aufschrei einer leidenden Nation. Der Kabeljau scheint zum portugiesischen Schicksalsfisch geworden zu sein: Vor dem EU-Beitritt des Landes durchpflügte eine stolze Kabeljaufangflotte den Nordatlantik, gab es Stockfisch, den schon die Entdecker auf ihren Weltreisen gegessen haben, bis zum Abwinken. Damit ist es seit langem vorbei, erklärt Antonio Cabral vom Verband der Hochseefischer:
"Damals hatten wir 60, 70 Schiffe, die Kabeljau fischten. Wir deckten problemlos unseren Eigenbedarf. Jetzt haben wir gerade noch 13 Kabeljaufänger."
Und die decken nicht einmal mehr ein Drittel des portugiesischen Stockfischkonsums, der mit 32 Kilo pro Person der höchste der Welt ist. Während der Rest der Welt lieber frischen Fisch isst, schwören die Portugiesen auf Dörr-Kabeljau, den sie zuerst wässern und dann kochen:
"Ich liebe Stockfisch,"
schwärmt die Hausfrau Maria da Conceicao.
"Gekocht, gebraten oder gebacken. Mir schmeckt er auf jede Art."
Doch Portugal muss getrockneten Kabeljau importieren - immer mehr, vor allem aus Norwegen und wahrscheinlich immer teurer. Besonders jetzt, in der Weihnachtszeit. Denn da herrscht Stockfisch-Hochkonjunktur, bestätigt der Hochseefischer-Sprecher Antonio Cabral:
"In Portugal ist Weihnachten ohne Stockfisch kein Weihnachten. Er kommt bei bestimmt 90 Prozent der Portugiesen auf den Festtagstisch, entweder am Weihnachtstag, oder am Heiligen Abend."
Kabeljaufangverbot in der Nordsee oder nicht? Wie heißt es schon im Fado: Es möge immer Stockfisch geben - auf alle Arten und für alle.
"Es ist die Stunde seines Todes, wer Stockfisch genießen will, muss nicht nur Glück haben, sondern ihn auch teuer bezahlen","
heißt es in dem schon etwas älteren, schaurig-traurigen Lied. Und das hat zum Schrecken aller Portugiesen neue Aktualität bekommen.
""Eines Tages ist es mit dem Kabeljau vorbei,"
prophezeit die Hausfrau Maria da Conceicao, und das Lachen bleibt ihr fast im Halse stecken.
"Irgendwann gibt es einfach keinen Stockfisch mehr. Es muss etwas getan werden, den Kabeljau zu schützen. Auch wenn das bedeutet, dass wir ihn immer teurer bezahlen müssen."
Ein Gespenst geht um in Portugal, das Gespenst vom Kabeljaufangverbot. Denn das - da sind die Spezialisten sich einig - ist die einzige Möglichkeit, die durch Überfischung vom Kollaps bedrohten Kabeljaubestände in der Nordsee zu retten. Den Stockfischfans stehen schlechte Zeiten bevor, fürchtet Maria da Conceicao:
"Der Stockfisch ist jetzt schon sehr teuer. Und wenn weniger Kabeljau gefangen wird, steigen die Preise natürlich noch mehr. Irgendwann können wir uns Stockfisch nicht mehr leisten, werden wir ihn nur noch essen, um unsere Sehnsucht nach ihm zu stillen."
"Ach, welche Sehnsucht nach meinem Stockfisch,"
heißt es im Fado. Und es klingt wie der Aufschrei einer leidenden Nation. Der Kabeljau scheint zum portugiesischen Schicksalsfisch geworden zu sein: Vor dem EU-Beitritt des Landes durchpflügte eine stolze Kabeljaufangflotte den Nordatlantik, gab es Stockfisch, den schon die Entdecker auf ihren Weltreisen gegessen haben, bis zum Abwinken. Damit ist es seit langem vorbei, erklärt Antonio Cabral vom Verband der Hochseefischer:
"Damals hatten wir 60, 70 Schiffe, die Kabeljau fischten. Wir deckten problemlos unseren Eigenbedarf. Jetzt haben wir gerade noch 13 Kabeljaufänger."
Und die decken nicht einmal mehr ein Drittel des portugiesischen Stockfischkonsums, der mit 32 Kilo pro Person der höchste der Welt ist. Während der Rest der Welt lieber frischen Fisch isst, schwören die Portugiesen auf Dörr-Kabeljau, den sie zuerst wässern und dann kochen:
"Ich liebe Stockfisch,"
schwärmt die Hausfrau Maria da Conceicao.
"Gekocht, gebraten oder gebacken. Mir schmeckt er auf jede Art."
Doch Portugal muss getrockneten Kabeljau importieren - immer mehr, vor allem aus Norwegen und wahrscheinlich immer teurer. Besonders jetzt, in der Weihnachtszeit. Denn da herrscht Stockfisch-Hochkonjunktur, bestätigt der Hochseefischer-Sprecher Antonio Cabral:
"In Portugal ist Weihnachten ohne Stockfisch kein Weihnachten. Er kommt bei bestimmt 90 Prozent der Portugiesen auf den Festtagstisch, entweder am Weihnachtstag, oder am Heiligen Abend."
Kabeljaufangverbot in der Nordsee oder nicht? Wie heißt es schon im Fado: Es möge immer Stockfisch geben - auf alle Arten und für alle.