Archiv


Bankenfusionen und Ebay-Erfolge

Der unbegrenzte Erfolg des Online-Auktionshauses Ebay ist Kommentar-Thema, vor allem jedoch die anhaltende Diskussion um Bankenfusionen. Dazu erläutert das :

    "Es geht darum, in Deutschland große und kräftige Finanzgruppen zu bilden, die in Zukunft auf Augenhöhe am internationalen Konkurrenzkampf und an dem grenzüberschreitenden Konsolidierungsprozess teilnehmen. Die neue Generation der Bankchefs geht sehr pragmatisch und unprätentiös an die Sache heran. Gestählt vom Verfall der Aktienkurse in den Jahren 2002 und 2003, erfahren als Krisenmanager, befinden sie sich im Moment offenkundig in der Phase des gegenseitigen Abtastens. Wenn bald konkrete Zahlen für 2003 und die ersten Monate dieses Jahres vorliegen, dürften sie aktiv werden. In der zweiten Jahreshälfte dürfte die deutsche Kreditwirtschaft ein anderes Gesicht haben", vermutet das HANDELSBLATT.

    In der BÖRSEN-ZEITUNG heißt es:

    "Dass die 9,7 Mrd. Euro teure Commerzbank inzwischen mehr als das Dreifache kostet als vor nicht einmal einem Jahr, muss Interessenten nicht abschrecken. Sie werden argumentieren, dass sich das Risiko des Totalverlustes einer solchen Investition stark gemindert habe. Zudem sind auch die Titel potenzieller Käufer, wenngleich in abgeschwächtem Maße, haussiert, so dass der Aufwand im Falle eines Aktientausches nicht allzu hoch ausfallen sollte."

    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE nennt ein anderes Beispiel:

    "Neben den beiden jungen Häusern Eurohypo und Hypo Real Estate dürfte die Aareal zu den wenigen Immobilienfinanzierern im Land zählen, die ihr Schicksal mit einer Vorwärtsstrategie selbst in die Hand nehmen können. Es ist daher schlüssig, wenn sich die Aareal Bank jetzt auf erste Übernahmen vorbereiten will. Es zeigt aber auch, wie sehr Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Glauner nach vorne drängt. Die Vorbereitungen bei der Aareal sind ein weiterer Beweis dafür, dass die Fusionswelle im deutschen Kreditgewerbe im Rollen ist."

    Umsatz und Gewinn legen beim Online-Auktionshaus Ebay massiv zu. Dafür nennt die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND Gründe:

    "Ebay ist die Verkörperung des Nachtwächterstaates, von dem Liberale in der real existierenden Marktwirtschaft nur träumen können: Der Ebay-Bürger wird als mündiger Verbraucher behandelt, der selbst schuld ist, wenn er sich in den Kaufrausch hineinsteigert. Der Charme des Geschäftsmodells liegt darin, dass die Auktionsplattform ohne große Investitionen fast unbegrenzt wachsen kann. Zwei Schwachstellen allerdings hat Ebay: Betrugsanfälligkeit und fehlende Beratung. Da könnte die Chance für den klassischen Einzelhandel liegen."