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"Bavaria One"
Söder sorgt mit Raumfahrt-Strategie für Spott

Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) hat mit seiner Ankündigung einer Raumfahrt-Strategie für kritische und teils spöttische Reaktionen gesorgt. Das Kabinett in München hatte am Dienstag die Strategie mit dem Titel "Bavaria One" beschlossen.

03.10.2018
    Söder spricht in einem Bierzelt
    Politischer Frühschoppen auf dem Volksfest Gillamoos (dpa/Peter Kneffel)
    Bayern werde in den kommenden Jahren mehr als 700 Millionen Euro investieren und so zu Europas Nr. 1 in der Luft- und Raumfahrt, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesregierung. Ministerpräsident Söder schrieb daraufhin bei Twitter: "Mit unserem Raumfahrtprogramm entwickeln wir aus dem All Lösungen für Probleme der Menschen, bei Medizin oder Ökologie." Unter anderem baue man einen bayerischen Satelliten und gründe die größte Raumfahrt-Fakultät Europas an der Technischen Universität München.
    Auslöser der spöttischen Reaktionen war ein Foto, das Söder ebenfalls bei Twitter veröffentlichte. Darauf zu sehen ist der Politiker an einem Rednerpult. Im Hintergrund prangt ein Logo des Raumfahrtptogramms mit Söders Konterfei.
    Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im bayerischen Landtag, Aiwanger, teilte mit: "Das milliardenschwere Raumfahrtprogramm müsste den Namen ‚Bavarian Größenwahn‘ statt ‚Bavaria One‘ tragen." Aiwanger mahnte eine "etwas kostenbewusstere" Förderung der Zukunftstechnologie an. Bayern solle erst mal die naheliegenden technischen Probleme wie Mobilfunklöcher und fehlendes flächendeckendes Internet lösen, bevor man die Staatskasse ruiniere und in den Weltraum abhebe.
    Nutzer veröffentlichten Fotomontagen, in denen Söder ein Lichtschwert in der Hand hält und neben einem Stormtrooper-Soldaten aus der "Star-Wars"-Filmreihe steht. Auf einem weiteren ist ein Astronaut auf dem Mond statt mit amerikanischer mit bayerischer Flagge zu sehen.
    Der FDP-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Bayern, Hagen, nannte das von Söder veröffentlichte Bild scherzhaft einen Fake. Hagen twitterte eine bearbeitete Version, in dem er selbst auf dem Logo zu sehen ist.